< Michael Schulz / Gianfranco Zuaboni (Hg.)
Die Hoffnung trägt Psychisch erkrankte Menschen und ihre Recoverygeschichten
Gebunden,
192 Seiten, 19,5 x 19,5 cm, 25 farbige ganzseitige Portraits der Autorinnen
und Autoren, ISBN 978-3-86739-090-3. Köln: BALANCE Buch + Medien
Verlag 2014. € 25. / Preis
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Selbst verfasste Berichte krankheitseinsichtiger Autorinnen und Autoren,
die zum großen Teil mit den Grenzen, die sie erlebt oder die
sie gelernt haben, ein sie zufriedenstellendes Leben führen und
gleichsam Betroffenen Hoffnung machen, dass auch ihre Lage sich zum
Besseren wenden kann. Mit einem Vorwort von Sibylle Prins. Originalausgabe
Original-Verlagsinfo
Gehen Sie mit auf die Recovery-Reise! Dieser eindrucksvolle Bildband
richtet den Blick auf die Stärken und Ressourcen von Menschen mit
psychischen Krisenerfahrungen und ihre Fähigkeit, sich selbst zu
helfen. Hier berichten psychisch erkrankte Menschen von ihren Hoffnungen,
Enttäuschungen und von den Momenten, in denen es unerwartet doch
weiter ging. Allen gemeinsam ist die Entschlossenheit, nicht aufzugeben.
Jede Geschichte schließt mit einer kurzen Zusammenfassung, was den
Autorinnen und Autoren ganz persönlich bei ihrer Genesung geholfen
hat. Das Fazit: Recovery ist immer möglich und immer einzigartig!
Das Besondere an diesem Buch: Alle waren bereit, sich zu zeigen,
mal offen, mal versteckt. Mit den einfühlsamen Fotos von Werner
Krüper ist das Buch für alle Menschen in psychischen Krisen, ihre
Angehörigen und ihre Helfer/innen ein Mut machender Genesungsbegleiter.
Über die Herausgeber
Prof. Dr. rer. Medic. Michael Schulz, Krankenpfleger und Diplompflegewirt,
leitet den Bachelor-Studiengang Psychiatrische Pflege an der Fachhochschule
der Diakonie Bethel. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift »Psychiatrische
Pflege heute«. Gianfranco Zuaboni ist Pflegewissenschaftler und
Leiter der Pflegeentwicklung im Sanatorium Kilchberg.
Rezension
Das Buch enthält 25 mehr oder weniger vollendete individuelle Recoverygeschichten
von Autorinnen und Autoren, die zum großen Teil mit den Grenzen, die
sie erlebt oder die sie gelernt haben, ein sie zufriedenstellendes
Leben führen und gleichsam Betroffenen Hoffnung machen, dass auch
ihre Lage sich zum Besseren wenden kann. Die Geschichten entsprechen
der Mainstream-Definition von Recovery und sind Ergebnis der Anstöße
gutwilliger Psychiater oder Therapeuten. Auch wenn die Betroffenen
gelegentlich psychiatrische Gewalt erfahren haben, haben sie
teils durch Psychoedukation, teils durch Ex-In-Fortbildung
gelernt, ihre psychischen Probleme als behandlungsbedürftige Krankheiten
zu akzeptieren und dass die gewaltsame Behandlung nur zu ihrem Besten
war. Eine grundlegende Kritik an den typischen Menschenrechtsverletzungen
in der Psychiatrie ist somit nicht von den Autorinnen und Autoren
zu erwarten. Dennoch zeigen die Geschichten, wie wichtig die Botschaften
psychiatrisch Tätiger in ihrem Kontakt mit den Behandelten sind: Während
die einen psychiatrisch Tätigen mit ihrem stupiden Signal der
multifaktoriell inkl. genetisch bedingten Geisteskrankheit und der
häufigen Aufforderung, lebenslänglich Psychopharmaka zu schlucken,
die Betroffenen in ein Tal der Hoffnungslosigkeit stoßen, gibt es
die anderen, die Anstöße geben, das Leben wieder in die eigene Hand
zu nehmen und helfen, Wege aus dem persönlichen und/oder psychiatrischen
Schlamassel zu finden. Welche Faktoren für Letzteres wichtig waren,
steht am Ende jeder einzelnen Recoverygeschichte: sich selbst annehmen,
Unterstützung durch Partner und Freunde, Therapie, Psychopharmaka
oder schrittweises Reduzieren, ehrenamtliche Arbeit, sicherer und
bezahlter Arbeitsplatz oder Delegieren von Arbeit, Annahme von angebotener
Unterstützung, Tiere, Schreiben, Engagement im Selbsthilfebereich,
psychiatrische Klinik, Kreativität, Spiritualität, Glaube an sich
selbst, Sport, Gespräche, Natur und Stille, Naturheilkunde, Töpfern,
Hausarzt, Musik, Bücher, Reisen, Yoga, Ex-In-Ausbildung, Ja- bzw.
Nein-sagen können und vor allem Menschen, die an einen glauben.
"Ich meine, das könnte man auch einfacher haben", schreibt
Sibylle Prins in ihrem lesenswerten Vorwort. Wieso die Patientinnen
und Patienten erst demoralisieren, um sie dann zu unterstützen,
dass sie sich mühsam wieder aufrichten können? (Peter Lehmann,
FAPI-Nachrichten) |