Peter Lehmann
Psychiatrische Psychopharmaka
Im Zentrum der psychiatrischen Praxis stehen im Zeitalter der
Biochemie naturgemäß (primär über das Nervensystem auf die Psyche
einwirkende) Chemikalien: die psychiatrischen Psychopharmaka.
Hierzu sind die Tranquilizer, Antidepressiva, Neuroleptika und
das Lithium zu rechnen.
Tranquilizer (wie z.B. Valium, Librium, Tavor, Rohypnol) können
als legale Drogen genauso abhängig machen wie die verbotenen.
Schon nach kürzerem Gebrauch können Entzugssymptome
auftreten wie z.B. Zittern, Unruhe, Übelkeit, Erbrechen,
Herzklopfen, Kopfschmerz, Schweißausbrüche, Schwindel,
Angstzustände, Schlafstörungen, Depressionen, Delirien,
epileptische Anfälle. Der Schweizer Arzt Rufer warnt: Wenn
diese Drogen eingesetzt werden, um Angst, Probleme, psychosomatische
und Schlaf-Störungen durch Sich-in-Watte-packen-lassen zu
behandeln, dann sei die Abhängigkeitsgefahr besonders stark
(M. Rufer, "Irrsinn Psychiatrie", Zytglogge Vlg. 1988).
Antidepressiva (wie z.B. Laroxyl, Saroten, Anafranil) können
innere Unruhezustände und Ängste dämpfen, was manche Menschen
aktivierend und stimmungsaufhellend empfinden. Der Münchner Arzt
Zehentbauer warnt: Antidepressiva vermehren oft die innere Unruhe,
was dann als sehr quälend empfunden werde. Antriebssteigerung
und Aktivierung treiben dann einen depressiven Menschen in den
Selbstmord. Die Entzugserscheinungen entsprechen denen der Tranquilizer
(J. Zehentbauer, "Chemie für die Seele", Athenäum Vlg. 1986).
Lithium, ein Leichtmetall, hat so ein 1949 publizierter
Tierversuch Meerschweinchen erfolgreich lethargisch gemacht;
Psychiater setzen Lithium ein, wenn sie sich für die Diagnose:
Manischde-pressives Irresein entschieden haben. Lithium vermindert
die Kreativität oft eine erwünschte "Neben"-Wirkung.
Der amerikanische Arzt Richman schreibt, dass die 'therapeutische'
Dosis so nahe an der giftigen liege, daß es leicht zu Vergiftungen
sowie langfristigen Schäden vor allem an Gehirn und Nieren
mitunter mit Todesfolge komme (s. 'Irren-Offensive'
Heft 3/1987, S. 47ff.).
Neuroleptika, auf deutsch: Nervenlähmungsmittel (z.B. Haldol,
Fluanxol, Taxilan, Neurocil), erhalten 95 % aller Anstalts-InsassInnen
mit den Diagnosen: Schizophrenie und Psychose. Daneben werden
diese Medikamente verwendet in der Tiermedizin z.B. zur Ruhigstellung
nervöser Zootiere, in der Politik zur Folter politischer GegnerInnen
und einzig akzeptabel in der Chirurgie (in minimalen
Dosen) bei der Anästhesie. Im "Chemischen Knebel" sind die erwünschten
Hauptwirkungen politisch/psychiatrischer Verwendung nachzulesen:
Hirnrhythmusstörungen, Schüttellähmung, Dämpfung vegetativer Zentren,
Störung von Kreislauf und Hormonapparat (mit Folgeerscheinungen
wie Impotenz, Ausbleiben der Menstruation und Sterilität) u.v.m.
Ergebnis der erzielten Nervenerkrankungen können Verwirrtheit,
emotionale Vereisung, Apathie, Willenlosigkeit und Verzweiflungszustände
sein bis hin zur Selbsttötung. Bei Nagetieren können alle Neuroleptika
(in vergleichbarer Dosis) Brustkrebs hervorrufen. Ähnlich wie
Tranquilizer können Neuroleptika stark abhängig machen und zu
Veränderungen der Nervenbahnen führen, was einem Einbau künstlich
psychotisch machender Stoffe gleichkommt (P. Lehmann, "Der chemische
Knebel Warum Psychiater Neuroleptika verabreichen", Antipsychiatrieverlag
1986).
Achtung: Auch Kinder-, praktische und andere Fach-ÄrztInnen verwenden
diese Psychopharmaka. Informieren Sie sich gründlich, bevor Sie
sich zur Einnahme überreden lassen (z.B. über Lithium und Neuroleptika
bei der Psychopharmaka-Beratung der Irren-Offensive). Beachten Sei
beim Absetzen die im "Chemischen Knebel" gemachten Hinweise.