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Peter Lehmann
Psychexit AG: Kompendium zur kompetenten Hilfe beim Absetzen
von Antidepressiva und Neuroleptika
Beiträge aus den Bereichen Angehörigenselbsthilfe
· Betroffenenselbsthilfe ·
Medizin / Psychiatrie · Pflege
· Pharmakologie & Pharmazie
· Politik & Ökonomie ·
Rechtliches & Ethikfragen ·
Expertenrunden & Dokumentationen
· Über und von Psychexit
Einführung
Angehörigenselbsthilfe
Betroffenenselbsthilfe
Medizin/Psychiatrie
Pflege
Pharmakologie & Pharmazie
Politik & Ökonomie
Rechtliches & Ethikfragen
Dokumentationen
Anhang
Wer ist Psychexit, worum geht es bei Psychexit?
Wer ist Psychexit? Die Psychexit-Arbeitsgruppe besteht aus einer
Handvoll unabhängiger und meist psychiatriebetroffener Aktivistinnen
und Aktivisten in Berlin, die die Expertenrunden planen, durchführen
und auswerten.
Worum geht es bei Psychexit? Konsumentinnen und Konsumenten psychiatrischer
Psychopharmaka werden oft im Stich gelassen, wenn sie sich entschließen,
ihre Medikamente absetzen zu wollen. Wir wollen dem Wegschauen ein Ende
bereiten. Einige Beteiligte im psychosozialen Bereich haben mehr oder
weniger isoliert voneinander als Vorreiterinnen und Vorreiter begonnen,
Hilfen beim Absetzen von Psychopharmaka anzubieten. Die Zeit ist gekommen,
dieses Wissen zusammenzufassen: In insgesamt sieben Expertenrunden identifizieren
wir Lücken und Fehlentwicklungen und bringen sie auf eine neue Ebene,
die in ein Curriculum münden soll. Alle am Absetzprozess Beteiligten
sollen schließlich auf Grundlage gesicherten Wissens und in Kenntnis
bestehender Unwägbarkeiten in die Lage gesetzt werden, absetzwilligen
psychiatrischen Patientinnen und Patienten kompetent zu helfen.
Die gesundheitlichen Risiken von Psychopharmaka nehmen im Verlauf der
Einnahme stetig zu. Vor allem Neuroleptika halten diverse Risiken bereit,
genannt seien das metabolische Syndrom und tardive Dyskinesien. Als besonders
schwierig abzusetzen erwiesen sich Antidepressiva.
Die Hälfte aller Psychiatriepatienten entscheidet sich, die ärztlich
verordneten Psychopharmaka von sich aus abzusetzen. Rezeptorenveränderungen,
Entzugs-, Rebound- und Supersensitivitätssymptome bei allen Arten
von Psychopharmaka machen das Absetzen oft zum Problem. Es bedarf einer
Strategie der allmählichen Dosisreduktion, bis schließlich
nach Wochen bis Monaten ganz abgesetzt ist. Den Plan dazu sollten Patientinnen
und Patienten gemeinsam mit ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten
oder mit anderen qualifizierten Unterstützerinnen und Unterstützern
ausarbeiten können. Für den Fall, dass ein komplettes Absetzen
nicht möglich sein sollte, sollte es darum gehen, die weitere Psychopharmaka-Einnahme
auf die niedrigst mögliche Dosis zu reduzieren.
Aber auch für die Mehrzahl psychiatrisch Tätiger stellen Absetzwünsche
und -probleme Herausforderungen dar. In ihrer Ausbildung lernen Ärzte
zwar, wie psychiatrische Medikamente zu verordnen sind nicht aber,
wie sie ohne gesundheitliche Gefahren wieder abzusetzen sind. Jedoch:
Patientinnen und Patienten an diesem Punkt im Stich zu lassen, ist mit
den Prinzipien und der Ethik psychosozialer Berufe nicht vereinbar. Es
ist ein Kunstfehler, so der Psychiater Asmus Finzen.
Thematische Beiträge
Angehörigenselbsthilfe
Behandlungsergebnis Verzweiflung und Lebensgefahr.
Brief einer Mutter
Anonymisierter Brief einer Mutter. Solche Briefe und E-Mails kommen bei
Psychexit ständig an. Sie zeigen die desolate Situation, in der sich
viele Familien befinden und die dringendst einer Änderung bedarf:
Psychopharmakagabe (in dem Fall Antidepressiva) zur Befriedung von Problemen
maßgeblich sozialer Natur anstelle humanistisch orientierter Hilfen
(in dem Fall Gesprächstherapie); Aufaddierung und Gabe von Kombinationen
von Psychopharmaka bei ausbleibender erwünschter Wirkung und bei
mit der Zeit nachlassender Wirkung; keine Information über mögliche
Toleranzbildung zu Beginn der Verabreichung; härtere Maßnahmen
bei Wirkungsverlust (in dem Fall Elektroschocks); keine Hilfe beim Absetzen;
keine Informationen über entzugslindernde Maßnahmen und die
Notwendigkeit kleinschrittigen Absetzens; kein Angebot einer möglicherweise
inzwischen notwendigen Minimaldosierung; Umdefinierung behandlungsbedingter
psychischer Probleme in eine psychische Krankheit; fehlende Übernahme
von Verantwortung seitens der Behandler für das desaströse Behandlungsergebnis;
Im-Stich-lassen der betroffenen Familie. Die Psychexit-Arbeitsgruppe
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/4/mutter-verzweifelt.pdf
(Psychexit 4, 2019)
Anonym
Betroffenenselbsthilfe
Bellion, Regina: Kompetentes und erfolgreiches
Absetzen von Psychopharmaka in der Selbsthilfe
Wichtig ist es, den Sinn der Depression bzw. Psychose erkennen und das
Leben nach diesem Sinn ausrichten. Worauf richte ich meinen Fokus aus:
auf die Psychopharmaka oder auf eine aktive und zielgerichtete Lebensführung?
Wichtig ist es zudem zu lernen, auf sich zu blicken und auf die eigenen
Gefühle und Wahrnehmungen zu hören. > www.absetzen.info/regina-bellion/ (Psychexit 2, 2017)
Regina Bellion. Expertin aus Erfahrung, Wilhelmshaven
Emmanouelidou, Anna / Lehmann, Peter:
Das Observatorium für Menschenrechte in der Psychiatrie braucht Ihre
Hilfe, um in seinen Aktionen effektiver zu werden! Solidaritätsaufruf
Das Observatorium betätigt sich seit 2004 in Thessaloniki, Griechenland,
und bietet an: Selbsthilfegruppen für Stimmenhörer und Menschen
mit sogenannten paranoiden Ideen als auch für Menschen mit Psychose-
und tiefen Trauererfahrungen sowie ihre Angehörigen; Unterstützung
für Menschen zum Schutz ihrer Menschenrechte, juristische Beratung
für Psychiatriebetroffene und praktische Unterstützung für
Angehörige und sonstige Nahestehende, die schwere Krisen und psychiatrische
Einweisungen miterleben müssen; Ausbildung für psychiatrisch
Tätige zu Alternativen zu Zwang und Gewalt in der Psychiatrie und
Auswegen aus den Sackgassen der traditionellen Psychiatrie.
> www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/recht/pdf/observatorium-hilfeaufruf.pdf
(Psychexit 3, 2018)
Dr. phil. Anna Emmanouelidou. Diplom-Psychologin, systemische Psychotherapeutin.
1996-1999 Vorstandsmitglied der DGSP Rheinland-Pfalz. Gründungsmitglied
des Observatoriums für Menschenrechte im Bereich der psychischen
Gesundheit, Thessaloniki.
Peter Lehmann. Siehe oben
Haller, Sabine: Ressourcen-Orientierung
beim begleiteten Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka. Eine Peer-Perspektive
Sabine Haller zeigt die Peer-Perspektive beim Begleiten der Reduktion
auf und beschreibt unterstützende, alternative Maßnahmen. Sie
berichtet außerdem von der seit Januar 2018 durchgeführten
Veranstaltungsreihe »Psychopharmaka? Kritischer Trialog« in
Berlin, bei dem unter anderem vielstimmige Erfahrungsexpertisen zum Thema
Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka ausgetauscht werden und bei
der sie als Koordinatorin mitverantwortlich ist. > www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/4/haller-ressourcen.pdf
(Psychexit 4, 2019)
Sabine Haller. Peer-Beraterin und Genesungsbegleiterin bei VIA Perspektiven
gGmbH. Koordination des Psychopharmaka-Trialogs in Berlin, Mitglied Berliner
Kooperationsnetzwerk kritischer Umgang mit Psychopharmaka, Vertretung
des Vorstands Kellerkinder e.V. Berlin, Vorstandsmitglied exPEERienced
erfahren mit seelischen Krisen e.V. Berlin, Runder Tisch § 1906,
stellvertretende Vorsitzende der BG 3 der Berliner Besuchskommission,
Mitglied Fachausschuss Psychopharmaka DGSP e.V.
Heffmann, Iris: Psychopharmaka absetzen
Hilfen und Erfahrungsaustausch per Internet
Wenn Betroffene sich beim Reduzieren oder Absetzen von ihren Ärztinnen
und Ärzten nicht (ausreichend) unterstützt fühlen oder
ihre Entzugssymptomatik nicht ernst genommen wird, suchen und finden sie
Informationen und Austausch in virtuellen Selbsthilfegruppen. Im Forum
der privaten Initiative ADFD sind viele Betroffenenberichte dokumentiert,
darunter auch solche über schwierige Absetzverläufe und langanhaltende
postakute Entzugsstörungen. Aus den gesammelten Erfahrungen der Betroffenen
wurden hilfreiche Strategien für einen risikominimierenden Absetzprozess
über einen längeren Zeitraum entwickelt sowie praktische Tipps
zur Herstellung kleiner Dosisschritte. Im Online-Austausch wird vor allem
eine große Verunsicherung vieler Betroffener aufgefangen, da ihre
Symptome laut behandelnder Ärztinnen und Ärzte nicht oder nicht
in dieser einschränkenden Intensität oder Dauer existieren dürften.
Der virtuelle Raum bietet Betroffenen daher die Möglichkeit, im Austausch
mit anderen zu erfahren, dass sie mit ihren Problematiken nicht alleine
sind und wie sie Absetzprozesse und Entzugssyndrome bewältigen können.
Der Diskurs um Schwierigkeiten beim Absetzen oder nach Null müsste
in der Fachwelt dringend verbessert werden. > www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/4/heffmann-internet.pdf
(Psychexit 4, 2019)
Iris Heffmann. Pseudonym. Team-Mitglied Online-Forum ADFD (www.adfd.org),
Berlin
Heffmann, Iris / Lehmann, Peter: Modellprojekte
pragmatischen Handelns
> Referat
inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit
6, 2021)
Iris Heffmann. Pseudonym. Team-Mitglied Online-Forum ADFD (www.adfd.org),
Berlin
Dr. phil. h.c. Peter Lehmann. Dipl.-Pädagoge.
Autor und Verleger in Berlin. 2010 Verleihung der Ehrendoktorwürde
in Anerkennung des »außerordentlichen wissenschaftlichen und
humanitären Beitrags für die Durchsetzung der Rechte Psychiatriebetroffener«
durch die Aristoteles-Universität Thessaloniki. Bis 2010 langjähriges
Vorstandsmitglied des Europäischen Netzwerks von Psychiatriebetroffenen.
Mitglied Fachausschuss Psychopharmaka DGSP e.V. Buchveröffentlichungen
u.a.: »Psychopharmaka
absetzen Erfolgreiches Absetzen von Neuroleptika, Antidepressiva,
Phasenprophylaktika, Ritalin und Tranquilizern« (Hg.); »Neue
Antidepressiva, atypische Neuroleptika Risiken, Placebo-Effekte,
Niedrigdosierung und Alternativen« (2017, gemeinsam mit Volkmar
Aderhold, Marc Rufer & Josef Zehentbauer); »Withdrawal
from prescribed psychotropic drugs« (2023, gemeinsam mit Craig
Newnes). Mehr unter www.peter-lehmann.de
Lehmann, Peter: Offene Fragen Psychiatriebetroffener
beim Absetzen von Psychopharmaka
Brauchen wir die Klassifikation »Körperliche Abhängigkeit
von Antidepressiva und Neuroleptika«, und wenn ja, wie kommen wir
dahin? Was macht es psychiatrisch Tätigen so schwer, das A-Wort (Abhängigkeit)
auszusprechen? Wieso folgen so viele bereitwillig der verschleiernden
Koppelung von Abhängigkeit an Sucht? Wie lassen sich die Interessen
von Patientinnen und Patienten schützen und Ärztinnen und Ärzte
zivil- und strafrechtlich belangen, wenn diese a) ihren absetzwilligen
Patientinnen und Patienten die Unterstützung beim Absetzen ihrer
Psychopharmaka verweigern? b) in Kenntnis der Entzugsprobleme nicht bei
Beginn der Psychopharmaka-Verabreichung über eine mögliche Abhängigkeit
und über mögliche massive Entzugsprobleme informiert haben?
c) in Kenntnis möglicher schädlicher Langzeitfolgen keinen Absetzversuch
unternommen haben? Wie können sich Gruppen und Personen vor juristischen
Konsequenzen schützen, wenn sie ohne ärztliche Zustimmung oder
gegen ärztlichen Rat Unterstützung beim Absetzen von Psychopharmaka
anbieten bzw. Patientinnen und Patienten auf deren Wunsch hin beim Absetzen
unterstützen und Absetzprozesse ungünstig verlaufen? Wie kommen
wir dazu, dass Gerichte beim strittigen Absetzwunsch nicht nur von (möglicherweise
vernunftwidrigen) »Freiheit zur Krankheit« sprechen, sondern
auch von der (vernunftgemäßen) »Freiheit zur Gesundheit«?
Wie lassen sich kompetente und nutzerorientierte Ärzte, Therapeuten
und Heilpraktiker finden, die unvoreingenommen beim Absetzen von Psychopharmaka
helfen? Wie lassen sich kompetente Pharmakologen und Pharmazeuten finden,
die das Dogma des nicht-existenten Potenzials von Antidepressiva und Neuroleptika,
eine körperliche Abhängigkeit bewirken zu können, nicht
teilen, die Betroffene beim Absetzen unterstützen insbesondere
wenn behandelnde Ärzte keine technische Hilfe beim Verringern von
Dosierungen leisten wollen? > www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/lehmann_absetzen-offene-fragen-2016.pdf
(Psychexit 1, 2016)
Peter Lehmann. Siehe oben
Lehmann, Peter: Was, wenn kleinschrittiges
Reduzieren technisch schwierig ist?
In der Regel unterlässt es die Pharmaindustrie, Tabletten oder Kapseln
in Produkteinheiten anzubieten, die ein kleinschrittiges Absetzen ermöglichen.
Treten dann beim Absetzen Entzugsprobleme auf und finden sie kein Verständnis
von ihren behandelnden Ärzten, müssen die Betroffenen sehen,
wie sie alleine klar kommen. Dabei gibt es eine Reihe von mehr
oder weniger anspruchsvollen Möglichkeiten, auf eigene Faust
kleinschrittig abzusetzen. > www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/kleinschritt.pdf
(Psychexit 4, 2019)
Peter Lehmann. Siehe oben
Lehmann, Peter: Elektroschocks als Antwort
auf fehlgeschlagene Absetzversuche, Behandlungsresistenz und Einnahmeverweigerung
Seit Jahren nimmt die Zahl verabreichter Elektroschocks in Deutschland,
Österreich und der Schweiz stetig zu ungeachtet chronischer
Gedächtnisstörungen, spontan wiederkehrender epileptischer Anfällen
und lebensbedrohlicher Folgen für Herz, Kreislauf und Hirngefäße.
Elektroschocks auch ohne Einverständnis der Betroffenen zu verabreichen
und damit Zusatzeinnahmen zu erwirtschaften ist für viele Kliniken
nicht nur ein lukratives Geschäftsmodell. Innerhalb des begrenzten
psychiatrischen Weltbildes sind Elektroschocks auch die logische Konsequenz
auf die Verweigerung der Einnahme von Antidepressiva und Neuroleptika
(beispielsweise durch eigenmächtiges und fehlgeschlagenes Absetzen),
deren Unverträglichkeit oder Behandlungsresistenzen (Wirkungsverluste).
Dieser Artikel ruft die von den Elektroschockfreunden ausgehende Gefahr
ins Bewusstsein und empfiehlt Gegenmaßnahmen. >
www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/elektroschock-antwort.pdf
/ Quellen: www.peter-lehmann.de/document/psychexit-eschock.htm
(Psychexit 4, 2019)
Peter Lehmann. Siehe oben
Müller, Mareike: Eine wundersame
Geschichte vom unterstützten Absetzen von Psychopharmaka
»Mir ist klar, dass sich mein Bericht von Erfahrungen unterscheidet,
wie sie in betroffenenkontrollierten Internetforen wie beispielsweise
adfd.org nachzulesen sind. Durch eigene Recherche stieß ich auf
dieses Forum [gemeint: Antidepressiva Forum Deutschland www.adfd.org;
P.L.]. Was wäre gewesen, wenn ich wie das Gros von Betroffenen
nicht auf diese Website gestoßen wäre? Die Behandler
standen mir partnerschaftlich zur Seite, mein Absetzwunsch wurde respektiert,
ich war über Entzugssymptome und Notwendigkeit einer schrittweisen
Reduktion aufgeklärt, konnte kleinteilige Reduktionsschritte durchführen,
wurde während des Absetzens psychotherapeutisch unterstützt,
und bei Problemen legte man mir nicht nahe, wieder mehr Psychopharmaka
zu nehmen. Wieviel Jahrzehnte wird es noch dauern, bis eine solche Praxis
Standard wird? Ganz abgesehen von der Frage, weshalb so viele Menschen
überhaupt in eine Abhängigkeit von Psychopharmaka geführt
werden und ob dies nicht schon im Ansatz verhindert werden sollte.«
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/4/mueller-wundersam.pdf
(Psychexit 4, 2019)
Mareike Müller. Pseudonym
Medizin/Psychiatrie
Aderhold, Volkmar: Psychopharmaka (insbesondere
Neuroleptika) absetzen: Wann wie wann nicht was dann?
Unter Bezug auf Studien zum Verlauf auf Absetzprozess zeigt Volkmar Aderhold
günstige und weniger günstige Ausgangspunkte beim Absetzen von
Neuroleptika und benennt Absetz- und Entzugssymptome. Und er gibt Antworten
auf diese Fragen: Wann ist es angezeigt, dass der Arzt das Absetzen einleitet?
Wie kann der Arzt das Absetzen therapeutisch unterstützen? In welchen
Situationen muss der Arzt das Absetzen für einen späteren Zeitpunkt
vorschlagen oder dem Patienten davon überzeugen es jetzt nicht zu
versuchen? Welche Maßnahmen sind angezeigt, die Zeit bis dahin zu
überbrücken? Wie unterstützt der Arzt, wenn der Patient
gegen ärztlichen Rat sofort gegebenenfalls schrittweise
komplett abzusetzen beginnt? (Zusammenfassung von Peter Lehmann) >
www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/1/aderhold-nl-absetzen.pdf
(Psychexit 1, 2016)
Dr. med. Volkmar Aderhold. Hamburg, Institut für Sozialpsychiatrie
an der Universität Greifswald
Bülau, Sonja: Möglichkeiten
und Schwierigkeiten beim Absetzen langjährig verabreichter Kombinationen
von Medikamenten. Ein Erfahrungsbericht aus der Praxis
Die Darstellung verschiedener Fallbeispiele soll Erfahrungen hinsichtlich
Möglichkeiten und Grenzen für Patienten und Therapeuten beim
Absetzen von langjährig verordneten Medikamente aufzeigen. Welche
Bedingungen können sich begünstigend auf das Absetzen, bzw.
Reduzieren von Medikamenten auswirken, welche Faktoren können es
erschweren. Was könnten mögliche Handlungskonsequenzen sein.
> Leider liegt hierzu kein Text vor. (Psychexit 3, 2018)
Dr. med. Sonja Bülau. Fachärztin für Psychiatrie &
Psychotherapie, ärztliche Begleitung der integrierten Versorgung
»Netzwerk psychische Gesundheit«, Berlin
Edelmann, Volker: Reduktion und Absetzen
von Psychopharmaka aus Sicht der Psychiatrischen Institutsambulanz: Chancen
und Risiken
Es sollen anhand von theoretischen Hintergrundinformationen und Fallbeispielen
die Abwägungsprozesse aufgezeigt werden, die bei der Begleitung einer
gewünschten Medikamentenreduktion eine Rolle spielen. Grundvoraussetzung
für ein gutes Gelingen ist aus meiner Sicht eine tragfähige
und vertrauensvolle therapeutische Beziehung. Wichtig ist mir dabei die
gute Information der Patientinnen und Patienten unter Kenntnis der persönlichen
Vorgeschichte und Vorerfahrungen, das Erkunden der Beweggründe, das
Vermeiden von Nebenwirkungen einerseits und von Krankheitsrückfällen
andererseits mit dem Ziel einer Verbesserung der Lebensqualität.
Dabei sollte nicht die Medikamentenfreiheit die höchste Priorität
haben sondern das Erreichen eines Gesundheitszustandes, der es erlaubt,
am sozialen Leben teilzuhaben, Selbstvertrauen und Eigenverantwortung
aufzubauen, auch eigene Grenzen zu akzeptieren. Neben ambulanter Psychotherapie
sind auch Beratung zur gesunden Ernährung und Bewegung von besonderer
Bedeutung. > Referat inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Von
25:20 bis 50:05; Beispiele einzelner Reduktionsverläufe ab 41:28)
(Psychexit 5, 2020)
Dr. med. Volker Edelmann. Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie
und Nervenheilkunde, seit August 2013 im Vivantes Wenckebach Klinikum
Berlin als Facharzt in der Psychiatrischen Institutsambulanz tätig.
Schwerpunkt: Behandlung von schweren psychischen Erkrankungen vornehmlich
aus dem schizophrenen Formenkreis und affektiven Störungen, Suchterkrankungen
und Persönlichkeitsstörungen. Langjährige klinische Erfahrung
in der offenen und geschützten stationären Behandlung und Krisenintervention.
Gonther, Uwe: Zur Toleranzentwicklung
bei langfristiger Psychopharmaka-Einnahme aus klinischer Sicht
Wissenschaftlich mehren sich die Hinweise, dass die dauerhafte Einnahme
von Psychopharmaka mit Gewöhnung und schlechterem langfristigen Verlauf
einhergeht. Auch aus der klinischen Erfahrung sind viele solche ungünstigen
Entwicklungen unter Dauermedikation bekannt. Ein Umdenken ist erforderlich.
Ansatzpunkte für einen schonenden Umgang mit Psychopharmaka gibt
es auf verschiedenen Ebenen: 1. Aufklärung und allgemeine Information
(Stichwort: kein bewiesener Stoffwechseldefekt); 2. Kritische Indikationsstellung;
3. Wenn schon, dann vorsichtige Dosierung, begrenzte Dauer, Beachtung
und Meldung der Nebenwirkungen; 4. Einsatz alternativer Strategien zur
Förderung der Selbstwirksamkeit; 5. Soziale Unterstützung; 6.
Psychotherapie; 7. Begleitetes Reduzieren und Absetzen ermöglichen.
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/3/gonther-toleranz.pdf
(Psychexit 3, 2018)
Mit dem Anhang: AMEOS: »Medikamente für die Psyche«, Patientenaufklärung
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/3/ameos-aufklaerung.pdf
Prof. Dr. med. Uwe Gonther. Ärztlicher Direktor, AMEOS Klinikum
Dr. Heines, Bremen
Heinz, Andreas / Voss, Martin: Machen
Psychopharmaka abhängig?
Der Begriff der Abhängigkeitserkrankungen wird derzeit gleichbedeutend
mit dem Begriff der Suchterkrankungen gebraucht. Unter Suchterkrankungen
versteht man Krankheitsbilder, die erstens einen nachweisbaren Schaden
durch den Drogenkonsum oder die exzessiv betriebene Tätigkeit (im
Augenblick nur Glücksspielsucht als Verhaltenssucht) bewirken. Zweitens
kommt es zu einer Toleranzentwicklung, d.h. zu einer Gewöhnung an
die Droge oder die Tätigkeit. Dies ist im Gehirn nachvollziehbar,
meistens werden die Drogenwirkungen durch gegenregulatorische, diesen
Wirkungen entgegengesetzte Veränderungen reduziert. Wirkt also bspw.
die Einnahme eines Beruhigungsmittels sedierend, indem Benzodiazepine
wie Diazepam an bestimmte Andockstellen (Rezeptoren) binden, die hemmend
wirken (sogen. GABA-Rezeptoren), werden diese Rezeptoren in der Regel
herunterreguliert. Damit kommt es aber zu einem neuen Gleichgewicht zwischen
der Drogeneinnahme und dem an die Drogeneinnahme angepassten Gehirn, sodass
es beim plötzlichen Absetzen der Medikamente zu einer Entzugssymptomatik
kommen kann. Diese ist das dritte und wesentliche Kennzeichen einer Suchterkrankung.
> www.peter-lehmann-publishing.com/articles/others/pdf/heinz-abhaengig.pdf
(Psychexit 2, 2017) Siehe auch Jonathan Henssler, Andreas Heinz, Lasse
Brandt & Tom Bschor: Absetz-
und Rebound-Phänomene bei Antidepressiva, in: Deutsches Ärzteblatt
international, Vol. 116 (2019), S. 355-361
Prof. Dr. Dr. Andreas Heinz. Psychiater & Philosoph, Charité
Berlin
Dr. med. Martin Voss. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Charité Campus Mitte und Psychiatrische Universitätsklinik der
Charité im St. Hedwig Krankenhaus Berlin
Konrad, Andreas: Absetzen von Antipsychotika
in der Klinik: Stationsmilieu, Herausforderungen und erste Erfahrungen
In Rheinland-Pfalz hat sich eine Gruppe von Psychiatrieerfahrenen, psychiatriekritischen
Aktivisten und Behandlern zusammengefunden, um verständliche Aufklärungsbroschüren
über Antidepressiva und Antipsychotika zu entwickeln. Diese wurden
auch in Leichte Sprache sowie in einige Fremdsprachen übersetzt und
sind von den Betroffenen bisher überwiegend sehr positiv aufgenommen
worden. Der Diskussionsprozess hat zudem bei den Beteiligten zu mehr Verständnis
für die verschiedenen Positionen und zu einer weitgehenden Annäherung
geführt. Hierbei wurde insbesondere die Thematik der Abhängigkeit
von Antidepressiva und Antipsychotika diskutiert, als auch das Reduzieren
und Absetzen von diesen Substanzen. Im Vortrag soll konkrete Umsetzung
einer stärkeren Einbindung der Betroffenen in den Entscheidungsprozess
in der ambulanten und stationären Behandlung beschrieben werden.
Stationäre Angebote zur Begleitung beim Reduzieren und Absetzen stehen
den Betroffenen bis dato nur selten zur Verfügung. Dies wird einerseits
dadurch erschwert, dass viele Behandler dies noch nicht als Behandlungsindikation
sehen und eine Erstattung durch die Kostenträger nicht gewährleistet
ist. Daher ist es besonders wichtig, die stationäre Behandlung gut
zu begründen und zu dokumentieren und den Betroffenen flankierende
Behandlungsangebote zu machen, die in diesem Umfang und Intensität
während einer ambulanten Behandlung nicht möglich wären.
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/4/konrad-herausforderungen.pdf
(Psychexit 4, 2019)
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Konrad, Chefarzt Allgemeinpsychiatrie und
Psychotherapie II an der Rhein- Mosel-Fachklinik Andernach, Mitautor der
Aufklärungsbroschüren Antidepressiva und Antipsychotika (hg.
vom Landesnetzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit Rheinland- Pfalz e.V.
in Zusammenarbeit mit Volkmar Aderhold, Markus Kaufmann, Peter Lehmann
u.v.m.).
Schlimme, Jann E.: Absetzen von Psychopharmaka-Kombinationen
Jann Schlimme zeigt, weshalb Reduktionen bei Kombinationen schwieriger
sind. Ein wissenschaftliches Wissen fehle, da eine keinerlei Studien zu
diesem Thema gebe. Anhand von Beispielen zeigt Schlimme, wie aus Erfahrungswissen
ein Regelwissen möglich wird, wie man einfache Kombinationen (Neuroleptika
+ Antidepressiva) und komplizierte Kombinationen (Neuroleptika + Antidepressiva
+ Antiepileptika/Lithium) absetzen könnte und welche Kriterien man
nutzen könnte, um andere zu beraten bzw. sich selbst zu entscheiden.
(Zusammenfassung von Peter Lehmann) >
www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/schlimme-kombinationen.pdf
(Psychexit 2, 2017)
Dr. Dr. Jann E. Schlimme. Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie,
Gastwissenschaftler Charité, Berlin
Schlimme, Jann E. / Gonther, Uwe: Zur
Technik der Medikamentenreduktion
Die Medikamentenreduktion von Neuroleptika und/oder Antidepressiva stellt
eine gemeinsame Suchbewegung aller Beteiligten dar (die betreffende Person
PLUS privates UND professionelles soziales Netz). Zentrale Grundhaltung
im Reduktionsprozess ist das Vermeiden von nachteiligen oder gar schädigenden
zu hohen Dosierungen (u.a. Nebenwirkungen wie kognitive Einschränkungen,
Antriebsstörungen, somatische Nebenwirkungen). Die Reduktion kann
hiermit eine tiefergreifender Genesung ermöglichen, fordert aber
auch Disziplin und Geduld. Sie ist ein oft jahrelanger Prozess, der oft
auch Krisen und Rückschläge in Kauf nehmen muss. Es erfordert
also eine vorbereitende Krisenplanung, damit diese Krisen gut begleitet
und bewältigt werden können. Generell gilt, dass eine sorgfältige
Information über die Herausforderungen und Risiken des Reduktionsprozesses
zu erfolgen hat. > www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/3/schlimme-gonther-technik.pdf
(Psychexit 3, 2018)
Dr. Dr. Jann E. Schlimme. Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie,
Gastwissenschaftler Charité, Berlin.
Prof. Dr. med. Uwe Gonther. Ärztlicher Direktor, AMEOS Klinikum Dr.
Heines, Bremen
Weinmann, Stefan: Hilfen beim Absetzen
von Psychopharmaka Wunsch und Realität
Der Bedarf an kompetenten Hilfen für Menschen, die ihre Psychopharmaka
reduzieren oder absetzen wollen, ist groß. Viele Menschen finden
niemanden, der sie berät oder begleitet nicht zuletzt, da
die bisherigen Leitlinien davon abraten. Dies führt zu selbstständigem
Absetzen mit dem Risiko von Absetzproblemen und manchmal auch erheblichen
Krisen, die zu Krankenhausaufenthalten führen. Eine Umfrage bei niedergelassenen
Ärzten ergab den Befund, dass die Bereitschaft, Reduktionen bei Antidepressiva
zu begleiten, größer ist als bei Antipsychotika. Viele Ärzte
begleiten ihre Patienten nicht, sind aber auch oft der Ansicht, ausreichend
Kenntnisse zur Medikamentenreduktion zu besitzen. Damit bleiben Spezialpraxen
mit erfahrenem Personal und mutige Ärzte übrig, die damit rechnen
müssen, dass bei einem eventuell notwendigen stationären Aufenthalt
die Dosis wieder erheblich heraufgesetzt wird und vorn vorne angefangen
werden muss. Die stationsäquivalente Behandlung (StäB) bietet
theoretisch eine aufsuchende Intensivbetreuung auch bei Absetz- oder Reduktionsproblemen,
wird aber bisher noch zu oft als »klinische Behandlung zuhause«
genutzt. Die Erfahrung zeigt, dass die Medikation im StäB durchaus
behutsamer erfolgt und die Bereitschaft zu Dosisreduktionen größer
ist als in der Klinik.
> Referat inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Von
1:28:00 bis 1:50:00) (Psychexit 5, 2020)
Dr. Dr. Stefan Weinmann. Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
und Gesundheitswissenschaftler. Seit 1.10.2020 Chefarzt der Psychiatrischen
Klinik des Rudolf-Sophien-Stiftes in Stuttgart. Er war von 2017 bis 2020
Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
am Vivantes Klinikum Am Urban Berlin und hatte dort die oberärztliche
Leitung einer geschützten allgemeinpsychiatrischen Station, des FlexiTeams
(Modellvorhaben nach & 64b SGB V) und des Teams der stationsäquivalenten
Behandlung (StäB, nach § 155 SGB V), welches er seit 2018 aufgebaut
hatte. Autor von »Erfolgsmythos Psychopharmaka. Warum wir Medikamente
in der Psychiatrie neu bewerten müssen« und »Die Vermessung
der Psychiatrie«.
Zinkler, Martin: Wir unterstützen
unsere Patienten beim Reduzieren oder Absetzen von Neuroleptika
Unterstützung beim Reduzieren und Absetzen von Neuroleptika soll
sich an den Wünschen und Präferenzen der Betroffenen orientieren.
Für Ärzte und Therapeuten in der Psychiatrie ist es eine gute
Gelegenheit, selbstbestimmte Entscheidungen zu unterstützen. Individuelle
Ziele können dabei unterschiedlich gewichtet werden: ob es primär
um Symptomfreiheit, körperliche Gesundheit, Lebensqualität oder
darum geht, psychische Krisen ohne medikamentöse Behandlung zu bewältigen,
wird individuell bestimmt. Besonders geeignet erscheint uns dafür
eine mittelfristige ambulante Begleitung. Betroffene und Ärzte lernen
dabei viel über gesundheitsförderliches Verhalten und Bewältigungsfähigkeiten
in Krisen.
> Referat inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Von
2:19:00 bis 2:37:00) (Psychexit 5, 2020)
Dr. Martin Zinkler. Seit 2009 Chefarzt an der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik im Klinikum Heidenheim. Redaktionsmitglied
der Zeitschrift Recht & Psychiatrie. Herausgeber von »Selbstbestimmung
und Solidarität. Unterstützte Entscheidungsfindung in der psychiatrischen
Praxis«.
Pflege
Schädle-Deininger, Hilde: Pflegerische Begleitung
beim Reduzieren und Absetzen von Psychopharmaka
Für Pflegeexperten ist von der Theorie her klar, dass Psychopharmaka
nicht die ursprünglichen Symptome behandeln, sondern nur symptomatisch
wirken können, das heißt, sie unterdrücken oder lindern
die Symptome. Professionell Pflegende müssen sich ihrer Durchführungsverantwortung
bei der ärztlicherseits verordneten Medikamentengabe bewusst sein.
Von daher sind auch unter ethischen Aspekten ein verantwortungsvoller
Umgang und eine kritische Haltung für das Alltagshandeln unerlässlich.
Folgerichtig muss professionelle Pflege über vorhandene sowie alternative
und kreative individuelle Entlastungsmöglichkeiten ganz selbstverständlich
informieren und Wege begleiten, sei es hinsichtlich der unerwünschten
Wirkungen oder möglicher Absetz- und Entzugsprobleme. Um letztere
in Griff zu bekommen, bieten sich beispielsweise Anteile aus der Basalen
Stimulation, Bäder, Tees, Wickel und Auflagen, Hand- oder Fußmassagen
u.v.m. an, je nachdem um welche Beschwerden es sich handelt. Pflegeexperten
können vor diesem Hintergrund auch präventiv auf vielfältige
Weise aktiv werden, um den Patienten zu entlasten.
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/3/schaedle-pflegerische.pdf
(Psychexit 3, 2018)
Hilde Schädle-Deininger. Diplom-Pflegewirtin, Lehrerin für
Pflegeberufe, Fachkrankenschwester in der Psychiatrie, Leiterin der Bildungseinrichtung
zur Fachpflege an der Frankfurt University of Applied Sciences und Fachbuchautorin,
Offenbach
Pharmakologie
& Pharmazie
Pallenbach, Ernst: Interdisziplinäre Zusammenarbeit
und Pharmazeutische Aspekte beim Absetzen von Neuroleptika und Antidepressiva
Antidepressiva gehören zu den am umfassendsten eingesetzten Mitteln
der Medizin, schreibt die Zeit. Citalopram war im Jahr 2016 mit
290 Millionen Tagestherapiedosen (DDD) das am häufigsten verordnete
Psychopharmakon in Deutschland. Doch häufig resultiert aus einer
Erstverordnung eine Dauerverordnung mit Entzugssymptomen beim Absetzen.
Der Schweregrad der Symptome verringert sich, wenn das Medikament nicht
abrupt abgesetzt, sondern ausgeschlichen wird. Zum Ende der Behandlung
wird die Dosis daher über mehrere Monate allmählich verringert.
Besonders wichtig sind kleine Abdosierungsschritte, die jedoch mit den
zugelassenen Fertigarzneimitteln, auch im Falle einer Teilbarkeit, nicht
graduiert genug möglich sind. Individuelle Rezepturen in der Apotheke
können hier Abhilfe schaffen. Wie wichtig beim Absetzen von Psychopharmaka
eine enge Kooperation von Ärzten und Apothekern ist, wird am erfolgreichen
BMG-Modellprojekt zum Absetzen von Benzodiazepinen aufgezeigt (siehe www.abda.de/fileadmin/user_upload/assets/Pressetermine/2014/Modellprojekt_Medikamentenmissbrauch_2014/ABDA_Sachbericht_Benzoprojekt_August_2013.pdf).
Dabei werden neben fachlichen Aspekten auch relevante kommunikative Punkte
vorgestellt, die für eine effiziente Hilfe notwendig sind.
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/4/pallenbach-interdisziplin.pdf
/ PowerPoint-Präsentation: www.peter-lehmann.de/document/pallenbach-psychexit.pdf
(Psychexit 4, 2019)
Dr. rer. nat. Ernst Pallenbach. Fachapotheker für Klinische Pharmazie,
Zertifikat Suchtpharmazie, Beauftragter für Suchtprävention
und Vorsitzender des Arbeitskreises Sucht der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg,
Autor von »Die stille Sucht. Missbrauch und Abhängigkeit von
Arzneimitteln« (2009).
Politik &
Ökonomie
Kappert-Gonther, Kirsten:
Was die Politik tun/entscheiden muss
Wir brauchen, ähnlich wie nach der Psychiatrie-Enquete von 1975,
einen neuen Aufbruch für eine patientenorientierte Versorgung. Die
Weiterentwicklung des psychiatrischen Versorgungssystems darf nicht allein
der Selbstverwaltung überlassen werden, sondern sollte durch eine
Expert*innenkommission aus Professionellen, Psychiatrie-Erfahrenen und
Angehörigen begleitet werden. In diesem Rahmen sollten auch Anreizsysteme,
die flächendeckend eine kompetente und, soweit erforderlich, auch
längerfristige Absetzbegleitung von Psychopharmaka ermöglichen,
diskutiert sowie Empfehlungen dazu abgegeben werden. Eine rasche Umsetzung
der Empfehlungen ist zum Beispiel über Modellvorhaben denkbar. Auch
ein jährlicher, dem Bundestag vorzulegender sowie allgemeinverständlicher
Bericht über den Stand der Psychiatrie kann aktuelles Wissen bündeln
und für die Thematik sensibilisieren.
> Referat inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit
6, 2021)
Dr. med. Kirsten Kappert-Gonther: Fachärztin für Psychiatrie
und Psychotherapie. Seit 2017 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages
(Bündnis 90/Die Grünen) und Mitglied des Gesundheitsausschusses.
Von 2011 bis 2017 war sie Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und
gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Von 2005 bis 2017 führte
sie eine eigene Praxis für Psychotherapie in Bremen.
Künnecke, Thomas: Mögliche
Chancen im SGB IX
Wer von den Krankenkassen einen Ablehnungsbescheid bekommt, hat die Möglichkeit
auch Leistungen über das Sozialamt zu erhalten, die gegebenenfalls
eine Finanzierung einer Absetzbegleitung sicherstellen. Es werden in diesem
Input Wege vorgestellt, wie Mittel aus den Leistungen des SGB IX genutzt
werden können, um Absetzversuche von Psychopharmaka unter psychosozialer
Begleitung bezahlt zu bekommen.
> Referat inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit
6, 2021)
Thomas Künnecke. Sozialarbeiter, Vorstand Kellerkinder e.V.
Müller, Wolf: Was sinnvoll
wäre: Gesundheitsökonomie
Die dritthäufigste Todesursache in Europa sind Nebenwirkungen
von Arzneimitteln. Die am robustesten dokumentierten Effekte von SSRI
sind Süchtigkeit, Suizid, Gewalt und "zuverlässige" Störung
des Sexuallebens. 2009 waren Antipsychotika die häufigste Arznei
in den USA. Laut Prof. Peter C. Gøtzsche sind ca. 200.000 Menschen an
Zyprexa gestorben. Mindestens 50% aller von des Pharmaindustrie durchgeführten
Studien werden nicht veröffentlicht. Antipsychotika, wie üblich
über viele Jahre eingenommen, verursachen oft eine vorzeitige Sterblichkeit
von 10 bis 15 Jahren. Zu hoch dosiert, kaum eine Monotherapie und Niedrigdosierung.
Ein Drittel der an Psychosen Ersterkrankten genesen ohne Psychopharmaka
(Soteria). Ein zweites Drittel erleidet einige Folgepsychosen und lebt
ohne Dauermedikation. Das dritte Drittel ist dauerhaft krank, höchstwahrscheinlich
infolge der Nebenwirkungen der Psychopharmaka. Fazit: Abwarten bei Ersterkrankten,
niedrigdosierte Monotherapie, keine Dauermedikation.
> Referat
inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit 6, 2021)
Dr. Wolf Müller. Arzt für Neurologie und Psychiatrie, Chefarzt
a.D. Ab 1983 Leitender Arzt der Psychiatrischen Tagesklinik, des Übergangswohnheimes
und der kreiseigenen Kontaktstelle in Bünde Kreis Herford,
1987 Ernennung zum ersten psychiatrischen Chefarzt am Klinikum Herford,
Eröffnung der zweiten Tagesklinik in Herford. Seit ca. 1975 Mitglied
in der WGSP/DGSP, weiterhin Mitglied in der IPPNW, MEZIS und Dt. Gesellschaft
für Suchtmedizin e.V. Ehemaliger Vorsitzender des Kreisvorstandes
des DPWV Kreis Herford, Vorstandsmitglied der "Die Klinke e.V."
und der "Lebenshilfe Herford e.V."
Neubert, Olaf: Perspektive/Vorschläge
der Krankenkassen
Mit der Psychiatrie-Personalverordnung (Psych-PV) von 1991 verfolgte
der Gesetzgeber das Ziel, die Personalausstattung in psychiatrischen Krankenhäusern
und Fachabteilungen zu verbessern. Lange Zeit konnte jedoch nicht überprüft
werden, inwieweit diese Vorgaben auch umgesetzt werden. Erst seit 2017
müssen psychiatrische Krankenhäuser ihre Personalausstattung
verpflichtend nachweisen. Diese Nachweise zeigen, dass insgesamt große
Umsetzungsdefizite bestehen. Im Jahr 2019 haben immer noch mehr als 42
Prozent der Krankenhäuser nicht die notwendige Stellenbesetzung nach
Psych-PV umgesetzt, obwohl bei mehr als 92 Prozent der Krankenhäuser
eine ausreichende Stellenbesetzung zwischen Krankenkassen und Krankenhaus
vereinbart und finanziert wurde. Jedes Fünfte Krankenhaus kann nicht
nachweisen, dass die zweckgebundenen Budgetanteile auch tatsächlich
für das therapeutische Personal ausgegeben wurden. Seit 2020 gelten
nun neue Rahmenbedingungen in der Finanzierung und bei der Qualitätssicherung
von Krankenhausleistungen in der Psychiatrie und Psychosomatik. Die ursprünglichen
Ziele Leistungstransparenz und Vergütungsgerechtigkeit konnten beim
neuen Vergütungssystem nur eingeschränkt erreicht werden.
Dies liegt auch an der fehlenden bzw. unzureichenden Abbildung der Pharmakotherapie,
der psychotherapeutischen Behandlung und der Symptombelastung in der Leistungsbeschreibung
und Dokumentation. Der Behandlungserfolg einer Krankenhausbehandlung,
der auch das Absetzen von nicht notwendigen Psychopharmaka umfasst, die
Häufigkeit einer Wiederaufnahme und das therapeutische Behandlungskonzept
spielt in der externen Qualitätssicherung noch immer keine Rolle.
Mit den neuen Regelungen des G-BA gelten nun Mindestvorgaben für
das therapeutische Personal, die ca. fünf Prozent über den bisherigen
Minutenwerten liegen. Der Nachweis des Tätigkeitsumfangs im Stationsdienst
soll eine ausreichende Personalbesetzung am Patienten sicherstellen. Diese
umfasst auch die Hilfe beim Absetzen von verordneten Psychopharmaka. Krankenhäuser
mit einer unzureichenden Personalausstattung müssen zukünftig
mit Konsequenzen rechnen. Das ist für die Patienten und für
die Mitarbeiter gut so. Es gilt nun in den kommenden Jahren geeignete
Vorgaben zur Prozess- und Ergebnisqualität festzulegen.
> Referat
inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit 6, 2021)
Olaf Neubert. Diplom-Volkswirt, seit 2010 beim GKV-Spitzenverband Fachreferent
in der Abteilung Krankenhäuser für Vergütungssysteme, Versorgungsanalysen,
Personalvorgaben und ambulante Krankenhausleistungen im Bereich Psychiatrie
und Psychosomatik
Zechert, Christian: Welchen Beitrag
können der G-BA und Fachverbände wie die APK in der Debatte
um bessere Leistungen von Krankenkassen bei der Unterstützung beim
Absetzen von Psychopharmaka leisten, und wie könnte der G-BA bei
der Implementierung einer neuen Richtlinie zur Qualitätssicherung
hierzu tätig werden?
Auf der Grundlage des § 92 SGB V ist der G-BA als oberstes Beschlussgremium
der gemeinsamen Selbstverwaltung beauftragt, den Leistungskatalog der
Krankenkassen in seinen Richtlinien zu bestimmen. So kann er z.B. auch
die Verordnung von Arzneimitteln einschränken oder ausschließen,
wenn deren Unzweckmäßigkeit erwiesen (evident) oder eine andere,
wirtschaftlichere Behandlungsmöglichkeit mit vergleichbarem diagnostischen
oder therapeutischen Nutzen verfügbar ist. Die Patientenvertretung
im G-BA verfügt zwar über kein Stimmrecht, nimmt aber beratend
an den Sitzungen der Arbeitsgruppen, Unterausschüsse und des Plenums
teil. Sie verfügt über ein Antragsrecht, um z.B. bestimmte Leistungen
zu ermöglichen. Einfluss auf die Entscheidungen des G-BA können
Verbände auf zwei Ebenen ausüben: erstens auf die Mitglieder
des Gesundheitsausschusses, damit diese den G-BA z.B. mit einer Richtlinie
zur unterstützten Reduktion oder dem Absetzen von Psychopharmaka
beauftragen und zweitens in den "Stellungnahme- und Anhörungsverfahren",
die jeder Richtlinie vor Verabschiedung im Plenum vorgeschaltet ist. In
dem Vortrag sollen diese Optionen erläutert und vertieft werden.
Es soll auch geprüft werden, ob bestehende Richtlinien wie zur Bewertung
von Arzneimitteln und Medizinprodukten hinsichtlich Abhängigkeits-
und Absetzproblemen entsprechend angepasst werden könnten. Auch wäre
anzuregen, in den Regelaufgaben der behandelnden Psychiater und Psychiaterinnen
sowie der Genesungsbegleiterinnen und -begleiter die Beratung zur Psychopharmaka-Absetzung
mit aufzunehmen.
> Referat
inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit 6, 2021)
Christian Zechert, Dipl.-Soziologe, Sozialarbeiter und Angehöriger.
Bis 2014 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in den von Bodelschwinghschen
Stiftungen. Bis 2018 Mitglied des Vorstandes des Bundesverbands der Angehörigen
psychisch erkrankter Menschen (BApK) e.V. Zahlreiche Funktionen und Tätigkeiten
bei sozialpsychiatrischen Fachverbänden. Mitglied der Patientenvertretung
im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) seit 2018 mit Schwerpunkt auf die
Personalausstattung Psychiatrie und. Psychosomatik-Richtlinie/PPP-RL)
Zinkler, Martin: Flexible Unterstützung
& Behandlung im Modellvorhaben nach §64b SGB V
Modellvorhaben nach §64b SGB V entbinden die Kliniken vom Zwang, Betten
zu belegen, um ein ausgeglichenes Betriebsergebnis zu erzielen. Damit
eröffnen sich Freiräume für eine Behandlung und Unterstützung,
die dem Willen und den Präferenzen der Patientinnen und Patienten
entspricht. Die psychiatrischen Dienste können sich damit entsprechend
den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation und der UN-Konvention über
die Rechte von Menschen mit Behinderungen entwickeln, ohne dass die Kosten
im Gesundheitssystem überproportional steigen.
> Referat
inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet 3. Video) (Psychexit
6, 2021)
Dr. Martin Zinkler. Seit Juni 2021 Chefarzt der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie am Klinikum Bremen-Ost. Herausgeber von "Selbstbestimmung
und Solidarität. Unterstützte Entscheidungsfindung in der psychiatrischen
Praxis".
Rechtliches &
Ethikfragen
Bernot, Sabine: Menschenrechtliche
Anforderungen bei der Arzneimittelgabe
Während über formelle Zwangsmaßnahmen in der psychiatrischen
Versorgung, etwa Unterbringung oder freiheitsentziehende Zwangsmaßnahmen
wie Fixierung, medikamentöse Sedierung oder Isolation, viel diskutiert
wird, wird vergleichsweise selten über informellen Zwang gesprochen.
Informeller Zwang liegt immer dann vor, wenn die Zustimmung zu einer Behandlung
oder Maßnahme durch Druck erwirkt wird, beispielsweise weil die
betroffene Person nicht die Unterstützung erhält, die sie für
eine Entscheidungsfindung benötigt, oder auch, wenn falsche, unvollständige
oder nicht verständliche Informationen bereitgestellt werden. Aus
menschenrechtlicher Perspektive ist es erforderlich, dass bei jeder medizinischen
Behandlung eine freie und informierte Einwilligung der betroffenen Person
vorliegt. Wenn sie nicht erteilt wurde, dann stellt dies einen Eingriff
in die körperliche Unversehrtheit, in das Recht auf das höchste
erreichbare Maß an Gesundheit und in das Recht auf Selbstbestimmung
dar. Oder wenn die Unterstützung beim Absetzen nicht den Anforderungen
genügt.
Sabine Bernot wies darauf hin,
dass aus menschenrechtlicher Perspektive erforderlich sei, dass bei jeder
medizinischen Behandlung eine freie und informierte Einwilligung der betroffenen
Person vorliege. Werde diese nicht erteilt, dann stelle dies einen Eingriff
in die körperliche Unversehrtheit dar, in das Recht auf das höchste erreichbare
Maß an Gesundheit und in das Recht auf Selbstbestimmung. Allerdings sei
die psychiatrische Behandlung ohne freie und informierte Zustimmung, die
eine Körperverletzung darstelle, bisher "noch nicht so stark
als Problem eröffnet".
>
Referat inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit
7, 2022)
Dr. jur. Sabine Bernot, Deutsches Institut für Menschenrechte
Emmanouelidou, Anna:
Unzureichende Unterstützung beim Absetzen von Psychopharmaka: eine
Menschenrechtsverletzung Beobachtungen aus Griechenland
Erfahrungsbericht der Absetzbegleitung anhand einzelner Beispiele und
Aufzeigen der jeweiligen Verletzungen der Menschenrechte hinsichtlich:
Verletzung der Menschenwürde; Verletzung des Rechts auf körperliche
Unverletzlichkeit (inkl. fehlende Aufklärung über mögliche
Entzugsprobleme zu Beginn der Behandlung und im weiteren Verlauf); rechtliche
Schlechterstellung gegenüber somatisch Kranken.
Anna Emmanouelidou informierte
über die Arbeit des Observatoriums für Menschenrechte im Bereich der psychischen
Gesundheit in Thessaloniki für viele ein Leuchtturmprojekt dafür,
wie man Menschen und deren Angehörige ob beim Absetzen, in Krisen oder
im Alltag begleitet.
> Referat
von Anna Emmanouelidou und Abschlussdiskussion zu Psychexit 7 und Schlusswort
von Peter Lehmann (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit 7, 2022)
Dr. phil. Dipl.-Psych. Anna Emmanouelidou, Observatorium für Menschenrechte
im Bereich der psychischen Gesundheit (Thessaloniki)
Gründer, Gerhard:
Psychopharmaka absetzen? Warum, wann und wie?
Die Dauertherapie mit Psychopharmaka stellt heute die klinische Praxis
dar. Sie basiert auf der Vorstellung, dass psychischen Erkrankungen eine
molekulare Dysfunktion zugrunde liegt, die langfristig nur durch eine
Dauertherapie befriedigend behandelt werden kann. Ein Absetzen der Medikation
wird dann zwangsläufig zum Rückfall führen. Diese Haltung
wird dem Wunsch vieler Betroffener nach einem Absetzen ihrer Pharmakotherapie
im Verlauf ihrer Erkrankung nicht gerecht. In diesem Übersichtsreferat
werden Für und Wider einer Dauertherapie mit Psychopharmaka diskutiert.
Was spricht für, was dagegen, ein Psychopharmakon (sehr) langfristig
einzunehmen? Wann kann eine Dosisreduktion, wann ein Absetzen erwogen
werden? Wenn man sich dazu entschlossen hat, wie sollte man den Absetzprozess
gestalten? Und schließlich: Warum müssen sich Psychiaterinnen
und Psychiater zukünftig stärker mit dem Thema auseinandersetzen?
Gerhard Gründer wies darauf
hin, dass für das Reduzieren und Absetzen von Antidepressiva bereits nach
leitliniengerechter Einnahme von ein bis zwei 2 Jahren individuell auch
viele Wochen bis mehrere Monate eingeplant werden sollten.
> Begrüßung
der Veranstalter zu Psychexit 7 und anschließendes Referat von Gerhard
Gründer (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit 7, 2022)
Prof. Dr. med. Gerhard Gründer, Zentralinstitut für Seelische
Gesundheit (Mannheim)
Juckel, Georg: Behandlung
mit Psychopharmaka und informeller Zwang: ethische und menschenrechtliche
Aspekte
Im Kontext von Psychopharmakagaben treten in den Kliniken und Praxen immer
wieder Situationen im Sinne des informellen Zwangs auf. So können
die Einnahme bzw. eine Dosiserhöhung verbunden sein mit Vorenthalten
von Informationen über mögliche später auftretende Absetz-
und Entzugsprobleme, mit Vergünstigungen im Stationsalltag oder dem
Unterlassen der Einleitung möglicher juristischer Schritte zur Beantragung
einer Zwangsbehandlung. Diese "Alltagspraxis" muss für alle, die
Betroffenen und ihre Angehörigen, aber vor allem für die Behandler
in ihrer ethischen und menschenrechtlichen Fragwürdigkeit deutlich
werden; es ergibt sich daraus ein klarer Aufklärungs- und Ausbildungsbedarf.
Unabhängig von jeglichen anderen Sachverhalten wie z.B. der Unterbringungssituation
muss über das Für und Wider von allen Behandlungsmaßnahmen
offen gesprochen werden. Das betrifft auch die Psychotherapie und weitere
Maßnahmen. Dabei ist ein herrschafts- und angstfreier Austausch
über Alternativen, Aufdosierung und Reduzierung bzw. Absetzen von
Psychopharmaka in ihren Wirkungen und Risiken nötig. Nur so kann
eine selbstbestimmte Entscheidung der Betroffenen im Sinne der UN-Konvention
der Rechte von Menschen mit Behinderungen zustande kommen und von allen
auch "ohne Bauchschmerzen" akzeptiert werden.
Georg Juckel beschrieb Alltagspraxis
des informellen Zwangs anschaulich und erklärte, nur mit einem herrschafts-
und angstfreier Austausch über Alternativen, Aufdosierung und Reduzierung
bzw. Absetzen von Psychopharmaka könne eine selbstbestimmte Entscheidung
der Betroffenen im Sinne der UN-Konvention der Rechte von Menschen mit
Behinderungen zustande kommen und von allen auch "ohne Bauchschmerzen"
akzeptiert werden.
> Referat
inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit 7, 2022)
Prof. Dr. med. Georg Juckel, Ärztlicher Direktor des LWL-Universitätsklinikums
Bochum der Ruhr Universität Bochum, Direktor der Klinik für
Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin (Bochum)
Kammeier, Heinz: Gestaltung der Rechtsbeziehung
zwischen einer psychisch beeinträchtigten oder erkrankten Person
und ihrem Behandelnden oder Das Behandlungsrecht in der Psychiatrie
Heinz Kammeier informiert über die Rechtsbeziehung zwischen als psychisch
krank geltenden Menschen und ihren Behandlern. Grundsätzlich gelte
das Recht, sich gesundheitlich zu schädigen, man ist nicht verpflichtet,
sich gesund zu halten. Darunter fällt auch das »Recht auf Krankheit«,
also das Recht, die angeblich gesund machenden Psychopharmaka abzusetzen
und sich somit wieder in den Zustand der sogenannten psychischen Krankheit
zu versetzen. Grenzen dieses Rechts sind da, wo Rechte Dritter berührt
werden. Insofern kann der Veranlasser (hier: Unterstützer eines Absetzversuches)
eines Körperverletzungs- oder gar Tötungsdelikts, das sich beispielsweise
durch eigenmächtiges Absetzen der ärzlicherseits verordneten
Psychopharmaka ergeben hat, nicht juristisch belangt werden. Dies betrifft
auch die Beihilfe zum Absetzen (Zusammenfassung von Peter Lehmann).
> www.peter-lehmann-publishing.com/articles/others/pdf/kammeier-psychexit2.pdf
(Psychexit 2, 2017)
Dr. jur. Heinz Kammeier. Lehrbeauftragter für Recht im Gesundheitswesen,
Universität Witten/Herdecke
Langfeldt, Marina: Schadensersatzansprüche
gegenüber pharmazeutischen Unternehmen aus der Gefährdungshaftung
gemäß § 84 des Arzneimittelgesetzes im Zusammenhang mit
dem Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika
Der Vortrag geht zurück auf die Auswertung der Beipackzettel von
Peter Lehmann in seinem Aufsatz »Risiken und Schäden neuer Antidepressiva
und atypischer Neuroleptika« in dem gemeinsamen Buch von ihm sowie
von Volkmar Aderhold, Marc Rufer und Josef Zehentbauer über »Neue
Antidepressiva und atypische Neuroleptika«. Daraus geht hervor, dass
es keinen einheitlichen Standard der pharmazeutischen Unternehmen hinsichtlich
der Informationen über Gesundheitsverletzungen als Folgen des Absetzens
derartiger Medikamente und die Art und Weise ihres Absetzens zu geben
scheint. Kommen insoweit Schadensersatzansprüche gegenüber pharmazeutischen
Unternehmen aus der Gefährdungshaftung gemäß § 84
Absatz 1 Satz 2 Nr. 2 des Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln
(Arzneimittelgesetz AMG) in Betracht, weil »der Schaden infolge
einer nicht den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft entsprechenden
Kennzeichnung, Fachinformation oder Gebrauchsinformation eingetreten ist«?
> www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/langfeldt-ansprueche.pdf
(Psychexit 3, 2018)
Dr. jur. Marina Langfeldt. Zertifizierte Mediatorin, Schwerpunkt Gesundheit
und Recht, Philosophische Beraterin, Ministerialrätin a.D. Diverse
juristische und medizin-rechtliche Veröffentlichungen in Fachbüchern
und -zeitschriften, Karlsruhe
Lehmann, Peter: Nachruf auf Helga Wullweber
Nachruf auf eine engagierte Rechtsanwältin, die 2016 ihren geplanten
Psychexit-Vortrag »Rechtliche Rahmenbedingungen des Absetzens von
Psychopharmaka« aus gesundheitlichen Gründen absagen musste
und 2017 leider gestorben ist. > www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/biographien/pdf/lehmann_nachruf-helga-wullweber.pdf
(Psychexit 3, 2018)
Peter Lehmann und die Mitglieder der Planungsgruppe der »Psychexit
Expertenrunde zur kompetenten (Selbst-) Hilfe beim Absetzen von
Antidepressiva und Neuroleptika«
Steinert, Maia: Rechtliche Rahmenbedingungen
des Absetzens von Psychopharmaka
Maia Steinert informiert über die Relevanz von Behandlungsleitlinien,
die dem Arzt eine kaum angreifbare Machtposition verschaffen, die sowohl
die Verabreichung als auch die Entscheidung über das Absetzen von
Psychopharmaka betrifft, und rät deshalb zu Vorkehrungen, beispielsweise
einer Patientenverfügung (Zusammenfassung von Peter Lehmann). >
www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/1/steinert-rahmen.pdf
(Psychexit 1, 2016)
von Peter, Sebastian:
Einstellungen von verschreibenden Ärzt*innen in Bezug auf Reduktion
und Absetzen von Psychopharmaka ist das menschenrechtskonform?
Die Einstellungen von verschreibenden Ärzt*innen sind ein wichtiger
Faktor dafür, ob eine Reduktion oder das Absetzens von Psychopharmaka
möglich ist oder gelingt. Nicht selten werden die Wünsche von
Betroffenen von Ärzt*innen mit Hilfe unterschiedlicher Begründungslogiken
zurückgewiesen. Im Vortrag soll ein Teil dieser Logiken aufgegriffen
und kritisch diskutiert werden. Grundlage dafür sind Daten aus einem
Promotionsprojekt, das eine standardisierte Befragung dazu nutzte, die
Einstellungen von verschreibenden Ärzt*innen in Berlin und Brandenburg
zu untersuchen.
Sebastian von Peter gab
einen ersten Einblick in ein laufendes Promotionsprojekt, bei dem die
Einstellungen von verschreibenden Ärzt*innen in Berlin und Brandenburg
zum Reduzieren und Absetzen untersucht werden. Es werde deutlich, dass
es einen systematischen Unterschied gibt: Betroffene bekommen bei Absetzversuchen
von Neuroleptika weniger Unterstützung als bei Absetzversuchen von Antidepressiva.
> Referat
inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet) (Psychexit
7, 2022)
Prof. Dr. med. Sebastian von Peter, Hochschulklinik für Psychiatrie
und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Brandenburg, Immanuel
Klinik Rüdersdorf
Psychexit-Expertenrunden & Dokumentationen
Psychexit 7: Die Vorenthaltung von
Informationen über Absetz- und Entzugsprobleme bei Antidepressiva
und Neuroleptika und von Hilfen beim Reduzieren als menschenrechtliches
Problem
2. Dezember 2022, Zoom-Konferenz,
gemeinsam organisiert von Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke,
Julia Lippert, Gaby Sohl und Gudrun Weißenborn in Partnerschaft
mit dem Landesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen
Berlin e.V. (ApK Berlin) und mit Unterstützung der Kellerkinder e.V.
Moderation: Gaby Sohl, Redakteurin taz.die tageszeitung und freie Autorin.
Grußwort von Gudrun Weißenborn, Dipl.-Rehabilitationspädagogin
und Projektleitung im Landesverband der Angehörigen psychisch erkrankter
Menschen in Berlin e.V. (ApK Berlin). Grußwort
und Einführung sowie Schlusswort
von Dr. phil. h.c. Dipl.-Päd. Peter Lehmann, Mitglied der Psychexit-AG,
Autor und Verleger, Berlin. Programm
Referat 1: Psychopharmaka absetzen? Warum, wann und wie? Prof.
Dr. med. Gerhard Gründer, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
(Mannheim). Mit Diskussion. Abstract.
Grußworte,
Einführung von Peter Lehmann sowie Referat von Gerhard Gründer
(Videoaufzeichnung im Internet)
Referat 2: Menschenrechtliche Anforderungen bei der Arzneimittelgabe
Dr. jur. Sabine Bernot, Deutsches Institut für Menschenrechte.
Mit Diskussion. Abstract.
Referat
(Videoaufzeichnung im Internet)
Referat 3: Einstellungen von verschreibenden Ärzt*innen in Bezug
auf Reduktion und Absetzen von Psychopharmaka ist das menschenrechtskonform?
Prof. Dr. med. Sebastian von Peter, Hochschulklinik für Psychiatrie
und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Brandenburg, Immanuel
Klinik Rüdersdorf. Mit Diskussion. Abstract.
Referat
(Videoaufzeichnung im Internet)
Referat 4: Behandlung mit Psychopharmaka und informeller Zwang: ethische
und menschenrechtliche Aspekte Prof. Dr. med. Georg Juckel, Ärztlicher
Direktor des LWL-Universitätsklinikums Bochum der Ruhr Universität
Bochum, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin
(Bochum). Mit Diskussion. Abstract.
Referat
(Videoaufzeichnung im Internet)
Referat 5: Unzureichende Unterstützung beim Absetzen von Psychopharmaka:
eine Menschenrechtsverletzung Beobachtungen aus Griechenland
Dr. phil. Dipl.-Psych. Anna Emmanouelidou, Observatorium für Menschenrechte
im Bereich der psychischen Gesundheit (Thessaloniki). Mit Diskussion.
Abstract.
Referat
sowie Abschlussdiskussion zu Psychexit 7 und Schlusswort von Peter Lehmann
(Videoaufzeichnung im Internet)
Zum Thema von Psychexit 7: 2015 forderte auch die Arbeitsgruppe
Willkürliche Unterbringung des Menschenrechtsrats der Vereinten
Nationen in der Richtlinie 20 einen wirksamen Rechtsschutz für Menschen
mit Behinderungen. Menschen mit psychiatrischen Diagnosen zählen
zu diesem Personenkreis. Die Arbeitsgruppe forderte in ihrem Bericht an
die Generalversammlung der UN Hilfsprogramme: "Solche Hilfsprogramme
sollten sich nicht auf die Bereitstellung psychosozialer Dienste oder
Behandlungen konzentrieren, sondern kostenlose oder erschwingliche gemeindenahe
Dienste einschließen, ebenso Alternativen, die frei von medizinischen
Diagnosen und Eingriffen sind. Der Zugang zu Medikamenten und die Unterstützung
beim Absetzen von Medikamenten sollte denjenigen zur Verfügung gestellt
werden, die sich dafür entscheiden." Quelle: https://www.ohchr.org/en/documents/thematic-reports/ahrc3037-united-nations-basic-principles-and-guidelines-remedies-and
Im September 2015 wurde diese Forderung wortwörtlich in die Richtlinie
14 der UN-Behindertenkonvention aufgenommen. Quelle: https://www.ohchr.org/sites/default/files/Documents/HRBodies/CRPD/14thsession/GuidelinesOnArticle14.doc
Psychexit 6: Was ist zu tun, damit
Krankenkassen in Leistungen investieren, die PatientInnen helfen, aus
der Spirale immer neuer Psychopharmakaverschreibungen und zunehmender
Behandlungen immer neuer psychopharmakabedingter Erkrankungen herauszukommen?
5. November 2021, Zoom-Konferenz, gemeinsam organisiert
von Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke, Julia Lippert, Gaby
Sohl & Reinhard Wojke in Kooperation mit dem Landesverband der Angehörigen
psychisch erkrankter Menschen Berlin e.V. (ApK), insbesondere Gudrun Weißenborn,
und mit Unterstützung der Kellerkinder e.V.
Teil 1 Auftakt: Statements zum Status Quo und Ziele in der Akzeptanz/Finanzierung
des Absetzens von Psychopharmaka / Perspektive von Betroffenen: Dr. phil.
h.c. Peter Lehmann, Psychexit-AG / Perspektive von Angehörigen: Gudrun
Weißenborn, Projektleitung im ApK Berlin / Perspektive eines Arztes:
Dr. med. Dr. Stefan Weinmann, Psychiater und Psychotherapeut / Perspektive
von JuristInnen: Dr. jur. Marina Langfeldt, Mitglied im UN-Unterausschuss
zur Verhütung von Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder
erniedrigender Behandlung oder Strafe (unterstützt von Margret Osterfeld,
ihrer Vorgängerin im UN-Unterausschuss) Videoaufzeichnung
im Internet (mit dem Nachruf
der Psychexit-AG auf Reinhard Wojke)
Teil 2 Themenkomplex 1: Die gesundheitsökonomischen Baustellen
auf dem Weg zum Ziel / Flexible Unterstützung und Behandlung im Modellvorhaben
nach § 64b SGB V Dr. med. Martin Zinkler, Chefarzt der Klinik
für Psychiatrie und Psychotherapie Klinikum Bremen-Ost / Was sinnvoll
wäre: Gesundheitsökonomie (Abstract)
Dr. Wolf Müller, Psychiater / Perspektive/Vorschläge
der Krankenkassen Olaf Neubert, GKV-Spitzenverband Referate
inkl. Diskussionen (Videoaufzeichnung im Internet)
Teil 3 Themenkomplex 2: Auf dem langen Weg zur Regelversorgung
Wo geht's lang? / Welchen Beitrag können der G-BA (Gemeinsame
Bundesausschuss) und Fachverbände wie die APK (Aktion Psychisch Kranke
e.V.) in der Debatte um bessere Leistungen von Krankenkassen bei der Unterstützung
beim Absetzen von Psychopharmaka leisten und wie könnte der G-BA
bei der Implementierung einer neuen Richtlinie zur Qualitätssicherung
hierzu tätig werden? Christian Zechert, Mitglied des Vorstand
von NetzG / Was die Politik tun/entscheiden muss Dr. med. Kirsten
Kappert-Gonther, MdB, Mitglied im Gesundheitsausschuss (Abstract)
Referate
inkl. Diskussionen (Videoaufzeichnung im Internet)
Teil 4 Themenkomplex 3 Teil 1: Mögliche Chancen im SGB IX
(Abstract) Thomas Künnecke,
Kellerkinder e.V. Referat
inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet)
Teil 5 Themenkomplex 3 Teil 2: Modellprojekte pragmatischen Handelns
Psychexit-AG (Iris Heffmann & Peter Lehmann) Referat
inkl. Diskussion (Videoaufzeichnung im Internet)
Psychexit 5: Niederschwellige ambulante,
teilstationäre und stationäre Hilfen für Menschen, die
beim Absetzen ihrer Psychopharmaka in eine Krise geraten
5. November 2021, Zoom-Konferenz, gemeinsam organisiert von Iris Heffmann,
Peter Lehmann, Andreas Liebke, Gaby Sohl, Gudrun Weißenborn &
Reinhard Wojke und mit Unterstützung der Kellerkinder e.V. Dokumentation
siehe www.absetzen.info/2021/02/04/5-expertenrunde-psychexit/
Dokumentation: Psychexit-Arbeitsgruppe in Partnerschaft mit dem
Landesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen Berlin
e.V. (ApK Berlin): »Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva
und Neuroleptika. 5. Expertenrunde zum Thema Niederschwellige ambulante,
teilstationäre und stationäre Hilfen für Menschen, die
beim Absetzen ihrer Psychopharmaka in eine Krise geraten«,
Zoom-Konferenz mit den Referenten Dr. Volker Edelmann, Dr. Dr. Stephan
Weinmann und Dr. Martin Zinkler, 11. Dezember 2020
65 Teilnehmerinnen & Teilnehmer
Psychexit 4
Dokumentation: Psychexit-Arbeitsgruppe: Expertenrunde »Psychexit
Auf dem Weg zum Kompass Kompetente Hilfe beim Absetzen von
Antidepressiva und Neuroleptika«, Paritätischer Wohlfahrtsverband
Landesverband Berlin, Berlin, 6. September 2019, in: Berliner Organisation
Psychiatrie-Erfahrener und Psychiatrie-Betroffener (BOP&P) e.V. (Hg.):
»Vierte Expertenrunde: Psychexit Auf dem Weg zum Kompass Kompetente
Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika. Dokumentation«,
Berlin: BOP&P 2019 www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2019.pdf
/ www.absetzen.info/wp-content/uploads/2020/01/Dokumentation-4.-Expertenrunde-PsychExit.pdf
Teilnehmerinnen & Teilnehmer > www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2019.pdf,
S. 3
Gemeinsam organisiert von Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke,
Gaby Sohl, Reinhard Wojke u.a. > www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/4/ag.pdf
Psychexit 3
Dokumentation: Psychexit-Arbeitsgruppe: Expertenrunde »Psychexit
Auf dem Weg zum Curriculum Kompetente Hilfe beim Absetzen
von Antidepressiva und Neuroleptika«, Pinellidrom Berlin, 13.
April 2018; in: Berliner Organisation Psychiatrie-Erfahrener und Psychiatrie-Betroffener
(BOP&P) e.V. (Hg.): »Dritte Expertenrunde: Psychexit Auf
dem Weg zum Kompass Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva
und Neuroleptika. Dokumentation«, Berlin: BOP&P 2018
www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2018.pdf
/ www.absetzen.info/wp-content/uploads/2018/10/Dokumentation-3.-Expertenrunde-PsychExit.pdf
Teilnehmerinnen & Teilnehmer > www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2018.pdf,
S. 3
Gemeinsam organisiert von Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke,
Gaby Sohl, Reinhard Wojke u.a. > www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/3/ag.pdf
Psychexit 2
Dokumentation: Psychexit-Arbeitsgruppe: Zweite Expertenrunde »Psychexit
Auf dem Weg zum Kompass Kompetente Hilfe beim Absetzen von
Antidepressiva und Neuroleptika«, St. Hedwig-Krankenhaus, Berlin-Mitte,
28. April 2017; in: Berliner Organisation Psychiatrie-Erfahrener und Psychiatrie-Betroffener
(BOP&P) e.V. (Hg.): »Zweite Expertenrunde: Psychexit Auf
dem Weg zum Kompass Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva
und Neuroleptika. Dokumentation«, Berlin: BOP&P 2017
www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2017.pdf
/ www.absetzen.info/wp-content/uploads/2017/11/Dokumentation-2.-Expertenrunde-PsychExit.pdf
Stephanie Scholz: Protokoll Expertentagung »Kompetente Hilfe beim
Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika«, Teilnehmerinnen
& Teilnehmer: Siehe www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2017.pdf,
S. 27-29
Teilnehmerinnen & Teilnehmer > www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2017.pdf,
S. 3
Gemeinsam organisiert von Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke,
Gaby Sohl, Reinhard Wojke u.a. > www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/2/ag.pdf
Psychexit 1
Dokumentation: Psychexit-Arbeitsgruppe: Expertenrunde »Psychexit
Auf dem Weg zum Curriculum Kompetente Hilfe beim Absetzen
von Antidepressiva und Neuroleptika«, Berlin, 30. September
2016, Dokumentation, in: Berliner Organisation Psychiatrie-Erfahrener
und Psychiatrie-Betroffener (BOP&P) e.V. (Hg.): »Psychexit
Auf dem Weg zum Curriculum Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva
und Neuroleptika. Dokumentation«. Berlin: BOP&P, 2., korrigierte
Auflage 2017 www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2016.pdf
/ www.absetzen.info/wp-content/uploads/2017/09/Dokumentation-Expertenrunde-09_2016_final_NEUAUFLAGE-080417.pdf
Teilnehmerinnen & Teilnehmer > www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2016.pdf,
S. 3
Gemeinsam organisiert von Iris Heffmann, Peter Lehmann, Andreas Liebke,
Gaby Sohl, Reinhard Wojke u.a. > www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/1/ag.pdf
Workshop 1: Welche Möglichkeiten zur Linderung von Entzugssymptomen
gibt es? > www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2016.pdf,
S. 25-26
Workshop 2: Unterstützung beim Absetzen: ja. Aber wie? >
www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2016.pdf,
S. 26-27
Workshop 3: Was tun als Absetz-Williger, wenn der Arzt* das Absetzen
nicht unterstützt? > www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/doku-expertenrunde-2016.pdf,
S. 28-29
Über und von Psychexit
Lehmann, Peter: Mit- und gegeneinander in der Kritik von Psychopharmaka
und Elektroschocks, in: Asita Behzadi, Albert Lenz, Olaf Neumann, Ingeborg
Schürmann & Mike Seckinger (Hg.): Handbuch Gemeindepsychologie
Community Psychology in Deutschland. Tübingen: DGVT-Verlag 2023, S. 602-604
> www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/reform/pdf/lehmann-mit-gegeneinander.pdf
Lehmann, Peter: »Bericht von der Expertentagung Psychexit 7«,
in: Psychosoziale
Umschau, 38. Jg. (2023), Nr. 2, S. 23
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/7/psu.pdf
Lehmann, Peter: »Psychopharmaka absetzen ein Symposium bei
der DGSP mit Folgen. Ein Rückblick auf die Psychexit-Expertenrunden«,
in: Soziale Psychiatrie, 47. Jg. (2023), Nr. 2, S. 43
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/7/sp.pdf
Lehmann, Peter: »Psychexit Kompendium zur kompetenten Hilfe
beim Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika«, in: Rundbrief
des Bayerischen Landesverbands Psychiatrie-Erfahrener e.V., 2023, Nr.
1, S. 12-13
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/7/baype.pdf
Psychexit-AG: Wir trauern um unseren langjährigen
Psychexit-Weggefährten Martin Urban (Nachruf vom 21. Februar 2023)
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/nachruf-auf-martin-urban.htm
Lehmann, Peter: »Psychexit Erfolgreiche Expertentagung zum
Absetzen von Psychopharmaka«, in: SeelenLaute Selbsthilfezeitung
für seelische Gesundheit, 2023, Nr. 58-59, S. 2
> www.antipsychiatrieverlag.de/info/psychexit/7/seelenlaute.pdf
Peitz, Gangolf: »PSYCHEXIT 7 Positive Resonanz zur siebten
und letzten Psychexit-Expertenrunde als Stream«. In: Newsletter Seelische
Gesundheit vom 17. Januar 2023, herausgegeben von der Selbsthilfe SeelenLaute
Saar (Saarbrücken / Merzig / Saarburg / Trier) > www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/psychexit7-online.htm
Lehmann, Peter: »Psychopharmaka absetzen auf Krankenschein?«
In: Psychosoziale Umschau, 36. Jg. (2021), Nr. 3, S. 36
> www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/pdf/lehmann-absetzen-krankenschein.pdf
Lehmann, Peter: Psychexit5-Online-Konferenz »Niederschwellige ambulante,
teilstationäre und stationäre Hilfen für Menschen, die
beim Absetzen ihrer Psychopharmaka in eine Krise geraten« vom Dezember
2020 als Video-Doku im Netz. In: Newsletter Seelische Gesundheit (Selbsthilfe
SeelenLaute Saar, Saarbrücken), Nr. 5/6 vom 1. Februar 2021
> www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/psychexit5-online.htm
Letzte Aktualisierung am 28.3.2024
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