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Original erschienen als »Special Edition« von Peer Advocate (ohne Datumsangabe). Über das Hearing berichtete u.a. Michael Dorgan in den San José Mercury News (1990). Deutsche Veröffentlichung in: Kerstin Kempker & Peter Lehmann (Hg.): Statt Psychiatrie, Berlin: Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag 1993, S. 156-172


Peter R. Breggin

Auf dem Weg zum Verbot des Elektroschocks

1982 stimmten die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Berkeley, Kalifornien, für ein Verbot des Elektroschocks. 1986 wurde es vom bundesstaatlichen Appellationsgericht wieder aufgehoben; Grundlage für diesen Schritt war ein Landesgesetz, das die Behandlung psychiatrischer ›Patientinnen‹ und ›Patienten‹ regelt und Vorrang vor kommunalen Bestimmungen hat.

Am 27. November 1990 wandte sich eine Gruppe von Betroffenen und Ärzten an das City Services Committee (Ausschuss für kommunale Dienste) der Stadt San Francisco, um die Möglichkeit zu prüfen, inwieweit das Verbot dieser barbarischen psychiatrischen Behandlungsmethode wiederhergestellt werden kann. Die Zeitschrift Peer Advocate, »eine Stimme für die wachsende Zahl der in den USA eingesperrten Menschen und für alle Überlebenden der Neuropsychiatrischen Industrie«, freut sich, Peter Breggins Stellungnahme bei dieser Anhörung dokumentieren zu können. (1)

Dr. Peter Breggin: Ich vertrete das Center for the Study of Psychiatry (Zentrum zur Erforschung der Psychiatrie), ein Netzwerk von ungefähr 75 Leuten, hauptsächlich Professionelle... etwa 25 Neurologen und Psychiater und viele Psychologen.

Vorsitzende Angela Alioto: Entschuldigen Sie, Herr Doktor. Sie kommen von außerhalb?

Dr. Peter Breggin: Ja. Ich komme aus Bethesda in Maryland. Ich arbeite dort als niedergelassener Psychiater; gleichzeitig bin ich an der George-Mason-Universität in Fairfax, Virginia, Professor für Konfliktanalyse und -bewältigung. Außerdem Autor des einzigen medizinischen Fachbuchs über Hirnschäden infolge Elektroschocks. Es heißt »Electroshock: Its Brain-Disabling Effects« (2) und ist im medizinischen Fachverlag Springer Publishing Co. in New York City erschienen.

Lassen Sie mich mit etwas beginnen, was bisher noch nicht erwähnt wurde. Was heißt es eigentlich, depressiv zu sein? Die meisten von uns stellen sich aufgrund persönlicher Erfahrungen sicher irgend etwas bestimmtes vor. Letztlich geht es darum, verzweifelt zu sein, hoffnungslos, hilflos. Es ist ein Gefühl der Leere, das Gefühl, keine Zukunftsperspektive zu haben. Dies ist völlig menschlich.

Wenn wir uns mit einem depressiven Menschen unterhalten, sei es ein Verwandter, Freund, Klient oder Patient, können wir normalerweise leicht erkennen, dass er Belastungen ausgesetzt ist oder unter einem Verlust leidet. Oftmals kommen noch Konflikte dazu, die schon längere Zeit währen. Aber dies ist doch kein biochemisches Problem. Menschen lassen sich nicht auf biochemische Strukturen reduzieren. Es handelt sich um übermächtige Gefühle. Die Menschen, die wegen ihrer Depressionen zu uns kommen, leiden unter übermächtigen Gefühlen von Hoffnungslosigkeit.

Nun, wir haben schon gehört, welche Menschen am häufigsten elektrogeschockt werden. Und das sollten wir wirklich einmal genauer untersuchen, und zwar unter dem Aspekt der vorausgehenden Depressionen. In Kalifornien machen Frauen mehr als zwei Drittel der Elektrogeschockten aus. In den letzten zehn Jahren hat sich daran nichts geändert. Jetzt werden hier immer mehr alte Menschen geschockt. Es ist für Sie wichtig zu verstehen, dass diese Tendenz neu und steigend ist. Vor einigen Jahren war es noch weniger als die Hälfte; heute ist in Kalifornien bereits mehr als die Hälfte der Elektrogeschockten über 65 Jahre alt. Diese Entwicklung ist neu; das ist wichtig, sehr wichtig.

Wir fragen uns nun: Wer ist dieser Mensch, der elektrogeschockt wird? Es ist eine ältere Frau. Sie gehört zu der vermutlich am wenigsten abgesicherten Bevölkerungsgruppe in den heutigen USA; es sollte nicht schwerfallen, sie als Opfer der sozialen Verhältnisse zu begreifen. Sie ist Witwe. Ihr Bekanntenkreis wird immer kleiner, weil die Leute sterben oder wegziehen oder in ein Pflegeheim kommen. Oft ist ihr gesellschaftlicher Status gleich null. Unsere Gesellschaft ist dafür bekannt, wie wenig sie ältere Menschen respektiert. Die ältere Frau hat oft arge Probleme, finanziell über die Runden zu kommen. Obwohl sie vielleicht krankenversichert ist (und so die Verabreichung von Elektroschocks nicht extra bezahlen muss), wird sie kaum ausreichend Geld für ein normales Leben haben. Im Grunde ist sie doppelt stigmatisiert: als Frau und wegen ihres Alters.

Stellen wir uns jetzt vor, wie sie allmählich verzweifelt. Zufällig ist sie krankenversichert. Das, was jetzt folgt, würde nicht geschehen, wäre sie zufällig nicht krankenversichert. Wird sie bei ihrer Suche nach Hilfe liebevolle Aufmerksamkeit und Unterstützung finden? Das kommt darauf an, an wen sie sich wendet. Wenn sie zu einem Psychiater geht, der an biologische und somatische (körperliche) Behandlungsmethoden glaubt, wird dieser sie wohl kaum darin unterstützen, ihr soziales Leben wieder aufzubauen. Sie wird vermutlich keinen Anschluss an ein Projekt finden, wo die Leute sie ehrenamtlich mit Essen versorgen, ihr Zuneigung entgegenbringen und sie unterstützen. Es ist abzusehen, dass er sie nicht darin unterstützt, in ihrer Umgebung überhaupt wieder Fuß zu fassen. Der Psychiater – in diesem Fall aller Voraussicht nach ein Mann – wird sich mit seinem Herzen wahrscheinlich nicht darauf einlassen wollen, ihr verwundetes Herz zu heilen. Er hat anderes im Sinn: Verabreichung von Psychopharmaka und Elektroschocks .

Bis hierher galt meine Aufmerksamkeit der älteren Frau, die depressiv wird – oder besser gesagt: die verzweifelt, denn es ist keine Krankheit, woran sie leidet. Es ist doch so offensichtlich, warum ältere Frauen die Hoffnung verlieren und voller Trauer sind. Aber der Zustand der Patientin ist nicht wirklich entscheidend. Ausschlaggebend für die Verabreichung von Elektroschocks in den USA sind vielmehr Zustand und Sichtweise des Doktors.

Sollten Sie zu mir kommen, würden Sie niemals eine Schockbehandlung erhalten. Sollten Sie dagegen zu einer Reihe anderer Psychiater gehen – Dr. Peterson hat gesagt, dass er 5 bis 10% seiner Patientinnen und Patienten schockt, ich las das in einem Zeitungsartikel –, dann ist es um einiges wahrscheinlicher, dass Sie elektrogeschockt werden. Es kommt also nicht auf ihren Zustand an, sondern auf den Standpunkt des Psychiaters, wenn es darum geht: Elektroschock ja oder nein.

Nun, ein Argument, das Sie heute hören werden und das hier auch schon mal angeführt wurde, ist dieses: Man schockt die Betroffenen erst dann, wenn alle anderen Mittel versagt haben. Zuallererst kann ich Ihnen dazu sagen: Das ist nicht wahr. Jedenfalls trifft es nicht für die weitaus größte Zahl der Fälle zu, mit denen ich zu tun hatte – Fälle, in denen es darum ging, Menschen zu helfen, die elektrogeschockt worden waren, ohne dass zuvor auch nur der Versuch einer Psychotherapie unternommen worden war.

Übrigens, das wird Sie vielleicht schockieren, Psychiater werden heutzutage äußerst selten psychotherapeutisch ausgebildet. Es gibt massenhaft psychiatrische Ausbildungsprogramme, die Psychiater werden aber nicht darin geschult, mit den Patientinnen und Patienten zu sprechen. An der Johns-Hopkins-Universität zum Beispiel verzichtet man auf therapeutische Ausbildung. Man kann seine Zulassung auch an staatlichen Psychiatrischen Anstalten erwerben, und dort gibt es auch keine psychotherapeutischen Ausbildungsprogramme.

Aber was bedeutet es denn eigentlich, wenn eine Patientin oder ein Patient zu mir kommt und meine angebotene Hilfe versagt? Heißt das, dass ich einen hoffnungslosen Fall vor mir habe? Oder heißt das, dass der hoffnungslose Fall ich bin? Heißt es, dass ich nicht geholfen habe?

Ich glaube, dahinter steckt eine fürchterliche Arroganz von Medizinern: Erst versuchen sie, Menschen zu helfen, und wenn sie dazu nicht in der Lage sind, dann behaupten sie einfach, dass die Schuld bei ihren Patientinnen und Patienten liegt und dass sie Elektroschocks verabreicht bekommen sollten [Beifall], wo es doch so viele andere Möglichkeiten gibt. Ich kann mich an Patientinnen und Patienten erinnern, denen ich nicht helfen konnte. Wir haben uns zum Glück in Freundschaft getrennt. Einige haben mich angerufen, um mir zu sagen: »Wissen Sie, mit einer Frau hat das besser geklappt als mit einem Mann.« Oder: »Mit einem Sozialarbeiter bin ich besser klar gekommen.« Oder: »Danke, dass Sie mir angeboten haben, weiter zu Ihnen kommen zu können, obwohl ich mich nach anderen Leuten umgesehen und mit ihnen beschäftigt habe, denn mir geht's jetzt besser.« Und das ohne jede Feindseligkeit.

Wissen Sie, wenn Sie zu einem Therapeuten oder einer Therapeutin gehen, ist dies vergleichbar mit der Suche nach einem Ehemann oder einer Ehefrau. Unter Umständen ist dies das bedeutendste Ereignis Ihres Lebens. Und der Psychiater stellt sich hin und sagt: »Tja, wir haben es nicht geschafft; wir passen nicht zusammen; ich habe Ihnen nicht geholfen. Die Schuld liegt bei Ihnen!« Das ist natürlich eine unwürdige Haltung.

Was ist denn nötig, um einem Menschen helfen, der niedergeschlagen ist? Das stellen wir uns alle unterschiedlich vor. Meiner Meinung nach gibt es ein paar grundlegende Eigenschaften, die Sie brauchen, um einem Menschen zu helfen, der niedergeschlagen ist: Sie müssen dies mit Engagement tun wollen, Sie müssen liebevoll sein, Sie müssen sehr behutsam sein und Sie müssen jemandem in die Augen sehen und gegebenenfalls sagen können: »Wir waren alle schon einmal niedergeschlagen. Wir sind alle darüber hinweggekommen. Wir haben uns vom Leben und Menschsein nicht unterkriegen lassen. Lassen Sie mich teilhaben, erlauben Sie mir, Ihnen etwas zu geben und mich um Sie zu kümmern.«

Die meisten Psychiater, die ich kennengelernt habe und die beim Elektroschock geendet sind, teilen diesen Standpunkt nicht. Sie nehmen wohl kaum die Rolle des einfühlsamen Mitbetroffenen ein, der von Mensch zu Mensch spricht: »Lassen Sie uns daran arbeiten; wir kümmern uns umeinander, und ich werde sehen, was ich tun kann.«

Schauen wir statt dessen, was das eigentlich für Leute sind, die elektroschocken. Zunächst einmal haben sie an der Universität etwas über Biochemie und die naturwissenschaftlichen Grundlagen des menschlichen Körpers gelernt. Als ich in das medizinische Vorstudium kam, hatte ich für nichts anderes mehr Zeit. Ein Gedicht zu lesen oder soziale Kontakte zu pflegen, war nicht mehr drin. Wir durchliefen eine vierjährige medizinische Ausbildung; in dieser Zeit büffelten wir noch mehr Biochemie und Physiologie; wir übten, Verantwortung für Menschenleben zu übernehmen; wir lernten, Dinge zu tun, von denen wir uns noch nicht einmal vorzustellen gewagt hätten, dass wir sie jemals mit anderen Menschen anstellen würden.

Während der Ausbildung verhalten wir uns normalerweise völlig zwanghaft und sind nur noch Karikaturen von Männern. Die meisten Psychiater sind Karikaturen von Männern: unfähig zu kommunizieren und mit lauter zwanghaften Handlungsweisen. Nie sind sie zuhause, die ganze Zeit mit Patientinnen und Patienten beschäftigt. Ich kann Ihnen versichern, dass es mir tatsächlich nicht leicht fiel, meine Erziehung zum Psychiater zu überwinden und meine medizinische Ausbildung wegzuschieben, damit ich wieder echtes und tiefes Mitgefühl entwickeln konnte.

Ich habe davon gesprochen, dass wir es bei Niedergeschlagenheit absolut nicht mit einer Krankheit zu tun haben. Es geht schlicht um einen menschlichen Zustand. Jetzt gehe ich einen Schritt weiter und sage, dass wir es auch nicht mit Behandlung zu tun haben.

Es gibt nicht nur keine Krankheit, es ist auch keine Behandlung. Was wir machen ist folgendes: Wir fügen Menschen in seelischen Krisen eine innere Kopfverletzung zu – eine innere Kopfverletzung ! [Beifall]

Es gibt eine Unmenge von Literatur über innere Kopfverletzungen. Meine Kollegen wollen diese Veröffentlichungen über innere Kopfverletzungen infolge Elektroschocks nicht unbedingt haben. Über jeden anderen Bereich gibt es sie. Und es gibt beträchtlich mehr Literatur, als manche Leute hier wahrhaben wollen.

Es handelt sich um eine durch Elektrizität verursachte innere Kopfverletzung. Und da ja zumindest eine der Elektroden... Übrigens werden die meisten Elektroschocks in den USA wahrscheinlich immer noch bilateral (an beiden Schläfenseiten) verabreicht, wohl häufiger als an einer Seite des Kopfes. Aber das macht keinen Unterschied, denn, um einen Krampfanfall zu verursachen, müssen wir einen entsprechend großen Schaden herbeiführen.

Vorsitzende Angela Alioto: Was müssen Sie...?

Dr. Peter Breggin: ... einen entsprechend großen Schaden herbeiführen, um einen Krampfanfall zu verursachen. Wenn Sie heute auf dem Weg nach Hause bei einem Autounfall den Kopf aufschlagen, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Verletzung einen Krampfanfall auslöst. Hätten Sie aber einen Krampfanfall, würde man Sie mit größter Eile in die Notaufnahme bringen. Die Leute würden sagen, sie ist mit dem Kopf irgendwo gegengeschlagen. Nehmen wir an, Sie kommen mit dem Kopf an Ihren Kühlschrank, es gibt einen Kurzschluss, und Ihr Kopf erleidet sozusagen eine Schockbehandlung, Sie sind verwirrt, Sie haben einen Krampfanfall: Man brächte Sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus. Sie würden als medizinischer Notfall behandelt. Wahrscheinlich würden Sie sogar zur Vorbeugung weiterer derartiger Zwischenfälle zwei Jahre lang krampfhemmende Medikamente erhalten.

Also, da mindestens eine, mindestens eine der Elektroden immer über dem Frontallappen (dem Vorderhirn) angesetzt wird, handelt es sich nicht nur um eine durch elektrischen Strom verursachte Kopfverletzung. Es ist Lobotomie (Durchtrennung von Vorderhirn-Nervenbahnen)! Denn es ist das Vorderhirn, durch das wir ziemlich viel Strom jagen. Das Vorderhirn liegt im Stirnbereich, es stellt den Höhepunkt der menschlichen Evolution dar, es ist der Teil des Gehirns, der uns lieben und hassen oder deprimiert sein lässt, ein seelisch-psychologischer Zustand, unter dem eine ältere Frau häufig leidet – ohne Freundinnen, Freunde und sonstige Menschen, denen sie ihre Liebe schenken könnte, ohne gute körperliche Verfassung. Ein Vorderhirnschaden verhindert den Prozess der Entwicklung von starken Gefühlen, Vernunft und Anteilnahme.

John Friedberg (3) ist – wie auch ich – Experte auf diesem Gebiet, der Neuropathologie der Hirnschädigung. Friedberg hielt 1985 auf der Konsensus-Konferenz des NIMH (Nationales Institut für psychische Gesundheit) einen ausführlichen Vortrag über Hirnschädigung durch Elektroschocks. Wir wissen genau, was der Schock bewirkt, wenn er durch die Blutgefäße geht, ins Gewebe übergeht, Blutungen verursacht und Zellen abtötet.

Bereits die Frage »Verursachen Elektroschocks Hirnschädigungen?« ist eine unlautere Frage, denn wir wissen, dass Elektroschocks eine Hirnschädigung verursachen, dass jeder einzelne Patient, jede einzelne Patientin nach einer Elektroschockserie ein hirnorganisches Psychosyndrom aufweist, mit Verwirrtheit, Desorientierung, Stimmungsschwankungen, Verlust der Entscheidungsfähigkeit. Man wird Ihnen gestatten, beim Verabreichen eines Elektroschocks zuzuschauen, man lässt Sie jedoch nach dem zehnten Schock nicht mit den Betroffenen sprechen, am Tag nach dem zehnten Schock. Ich schlage Ihnen vor, sich einmal von John Friedberg in die Anstalt begleiten zu lassen, oder einem anderen erfahrenen Professionellen. Ich werde mich, wenn nötig, zur Verfügung stellen und auf eigene Kosten anreisen; oder Sie bezahlen nur das Flugticket, kein Honorar, und ich komme hierher und bin Ihnen dabei behilflich, mit drei, vier oder fünf Patientinnen und Patienten zu sprechen, nach ihrem sechsten, siebten, achten, neunten oder zehnten Elektroschock. Das ist es, was Sie erleben müssen, um diese fürchterliche traumatische Wirkung auf die Patientinnen und Patienten, die derart misshandelt wurden, zu verstehen! [Beifall]

Vorsitzende Angela Alioto: Ich werde Sie beim Wort nehmen, Herr Doktor.

Dr. Peter Breggin: Danke. Ich werde hier sein. [Beifall]

Also, was passiert mit den Patientinnen und Patienten, die ein hirnorganisches Psychosyndrom haben? Ihre Gehirne reagieren nur noch auf zweierlei Art und Weise. Sie können das auf jeder Party beobachten, wo Leute sind, die zuviel trinken. Aus der Beeinträchtigung der Hirnfunktion folgt entweder Apathie oder Euphorie. Nachdem ich in Gerichtsprozessen Dutzende von medizinischen Berichten über Patientinnen und Patienten studiert habe, denen man Elektroschocks verabreichte... nachdem ich, was ich bereue, an der Harvard-Universität während der Ausbildung meine eigenen Patientinnen und Patienten elektrogeschockt habe... nachdem ich die Patientinnen und Patienten sowie ihre Akten in meiner eigenen Praxis gesehen habe, kann ich mit Bestimmtheit sagen: Das Heilmittel ist die Schädigung! Im selben Augenblick, in dem der Bericht der Beschäftigungstherapie sagt, die Patientin sei – wörtlich – »zu apathisch«, um einen Korb zu flechten, ein Bild zu malen oder ihre angefangene Arbeit fortzusetzen... im selben Augenblick, in dem man in der Beschäftigungstherapie zu dieser Einschätzung kommt, notiert der Psychiater: »Zustand gebessert.« Wirklich zur gleichen Zeit: »Zustand gebessert.«

Und das ist ein gängiges Muster. Es wäre mühsam, seine Beschaffenheit näher zu beschreiben.

Der Elektroschock wirkt auch deshalb, weil er Angst und Schrecken verbreitet. Es ist so, wie einer meiner guten Freunde, den man elektrogeschockt hat, gestern zu mir gesagt hat: »Nach dem ersten Schock hätte ich alles getan, um entlassen zu werden. Ich machte dann alles, was sie von mir wollten.«

Und es gibt tatsächlich eine Fülle von Beschreibungen in der Literatur. Wenden wir uns Lothar Kalinowsky zu, dem Kalinowsky des Jahres 1959, einer Zeit, als Schreiben noch nicht Werben hieß. Lesen Sie Kalinowskys Schockbeschreibung im »American Handbook of Psychiatry«. Er spricht von dem Schrecken, der sich nach Beginn der Behandlung einstellt – nach ihrem Beginn, dann, wenn die Betroffenen die Zerstörung ihrer Persönlichkeit mitbekommen (Kalinowsky 1959).

Vorsitzende Angela Alioto: Sie wollen also sagen, wenn sie einmal drinstecken, haben sie zu viel Angst, einfach zu gehen?

Dr. Peter Breggin: Letztlich kommen sie überhaupt nicht mehr zurecht. Es kann sein, dass sie vergessen, wo sie sind und wer die Leute um sie herum sind. Wir reden hier von einem hirnorganischen Psychosyndrom, einem Delirium, das in zahllosen Studien beschrieben wird. So, wie es aussieht, werden Sie und ich uns noch einmal an die Arbeit machen, diesen Symptomenkomplex mit Dokumenten zu belegen. Ich will die Krankenakten sehen, um sicher sein zu können, dass es sich um Leute handelt, die elektrogeschockt worden sind.

Aber wir werden das machen. Und zuerst werden Sie sehen, dass es eine Stufe gibt, in der die betreffende Person Beschwerden äußert, wie zum Beispiel: »Ich habe Kopfschmerzen. Es fällt mir schwer, mich an verschiedene Dinge zu erinnern.« Aber diese Beschwerden verschwinden nach der fünften oder sechsten Behandlung.

In den staatlichen Psychiatrischen Anstalten wurden ursprünglich alle Insassinnen und Insassen dieser speziellen Behandlung unterzogen, einzig und allein, um sie ruhigzustellen. In den 30er Jahren war das normal, nichts anderes kann diese Behandlung überhaupt leisten.

Aus Folgestudien – erstellt von Elektroschock-Anwendern selbst oder ihren Fürsprechern – geht hervor, dass 30 bis 50% der Betroffenen äußern, ihr Erinnerungsvermögen habe sich nicht wieder normalisiert. Ich spreche von den Studien von Squire/Slater (1983) und Freeman/Kendell (1986), erschienen im British Journal of Psychiatry bzw. in den Annals of the New York Academy of Sciences.

Es ist sogar noch viel schlimmer. Neun von zehn Menschen mit Hirnschädigungen werden Ihnen erzählen, dass es ihnen gut geht. Stellen Sie sich einen Alkoholisierten auf der Party vor. Sagt er etwa: »Ich kann nicht autofahren«? Er wird Ihnen weismachen wollen, dass er besser denn je fahren kann! Diese Reaktion tritt grundsätzlich auf, wenn das Gehirn eines Menschen auf diese Art gestört ist; der erste Reflex lässt sie sagen: »Mir geht's prima!«

Aber insgeheim kennen wir Psychiater natürlich die Wahrheit. Eine Kommission der APA (American Psychiatric Association; US-amerikanische Standesorganisation der Psychiater) führte 1978 unter amerikanischen Psychiatern eine anonyme repräsentative Umfrage durch. (Sie finden sie in dem Kommissionsbericht der aus dem Jahr 1978.) 41% der Befragten gaben an, dass der Elektroschock zumindest unterschwellige Hirnschädigungen verursache. Mehr wurde nicht gefragt, die Psychiater mussten also nur die eine Frage nach unterschwelligen Schäden beantworten. 40% antworteten mit »Ja«, nur 26% mit »Nein« (American Psychiatric Association Task Force on ECT 1978). Also, diese Äußerungen von Psychiatern, es gäbe keine Hirnschädigungen... Sie sprechen es einfach nicht aus, dass der Elektroschock Hirnschädigungen verursacht. [Beifall ]

Ich habe dies in meinem Buch belegt. Früher pflegte man auszusprechen, dass es Hirnschädigungen gibt. Als ich in den 50er Jahren als Harvard-Stipendiat in staatlichen Psychiatrischen Anstalten arbeitete, stellte ich verschiedenen Psychiatern die Frage: »Warum schocken Sie Gehirne?«, und die Antwort war: »Um die schlechten Gehirnzellen abzutöten«!

Die Behauptung, heute gehe es um etwas anderes, ist reine Propaganda; insbesondere die Anwender von Elektroschocks haben jahrelang an diesem Trugbild gebastelt, wobei sie allerdings ständig kritisiert wurden von Leuten wie mir, John Friedberg, Marylin Rice (4), einer Psychiatrie-Betroffenen, und vielen, vielen anderen Betroffenen.

Nun zu der Auffassung, der Elektroschock sei heutzutage weniger gefährlich. Tatsächlich ist er gefährlicher, und dafür gibt es einen einfachen Grund. Wenn Sie die Narkose einleiten, müssen Sie ein Sedativum (Beruhigungsmittel) verabreichen. Dieses wirkt krampfhemmend. Also braucht man heutzutage bei den ganzen Verabreichungen insgesamt noch mehr elektrischen Strom, als in den früheren Studien angegeben ist, wo bei Tieren Hirnblutungen auftraten und Hirnzellen zugrunde gingen. Andererseits ist es so, dass man, wenn man die Stromstärke verändert und herabsetzt, noch mehr Schocks verabreichen muss, als wir es taten.

Also ein Beispiel, ein typisches Beispiel: Dr. Peterson hat – ich glaube im Radio – gesagt, man müsste den Strom für ein bis zwei Sekunden einschalten, um einen Krampfanfall zu erzeugen. Wir lagen damals gewöhnlich bei einer Zehntelsekunde! Zwei Zehntel! Drei Zehntelsekunden! Jetzt sind wir bei der Größenordnung von Sekunden, weil der Krampf durch das Sedativum gehemmt wird. Und wenn wir eine niedrigere Stromstärke benutzen, müssen wir die Zeit noch ausweiten.

Vorsitzende Angela Alioto: Wurden denn bei den damaligen Behandlungen keine Sedativa verwendet?

Dr. Peter Breggin: Genau, damals hat man keine Sedativa verwendet. Und dann diese Tierversuche – es handelt sich da um alte Studien, denn neue wird man nicht durchführen, weil die alten absolut katastrophal waren. Man wird keine neuen durchführen! – Da hat man auch keine Sedativa verwendet. Daher konnte man damals eine niedrigere Stromstärke benutzen, als wir es heute tun. Ich habe das in meinem Buch dokumentiert. Ich habe wirklich die Stromstärken aus älteren und neueren Studien aufgelistet.

Jetzt zu den kontrollierten Studien. Das unveröffentlichte Material von Wade Hudson, einem Betroffenen, wird Ihnen einen Überblick verschaffen, aber Sie hätten natürlich gern, dass es der Arzt bestätigt; und dieser hat Wade Hudsons Bericht gelesen, wonach es keine kontrollierten Studien gibt, die irgendeinen Nutzen des Elektroschocks nachweisen. Das stimmt. Es gibt nicht eine einzige.

Was das Thema Selbstmord angeht, zu dem sich mein Kollege heute dahingehend geäußert hat, der Elektroschock senke die Selbstmordrate auf den Stand der Normalbevölkerung: dazu kann ich Ihnen sagen, ich weiß genau, wie er an diese Zahlen kommt. Es ist bestürzend, Frau Vorsitzende, dass ich das sagen muss: Er hat sie erfunden! [Beifall]

Ich würde so etwas niemals öffentlich äußern, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass er keine veröffentlichte Studie darüber vorlegen kann. In der Literatur ist nicht eine Studie zu finden, die nachweist, dass die Verabreichung von Elektroschocks die Selbstmordrate senkt!

Dabei ist das die einfachste Sache! Entweder haben Sie eine Leiche oder Sie haben keine. Die Frage ist nicht so feinsinnig wie diejenige, was Besserung sei. Es gibt nicht eine einzige Studie in der gesamten Literatur! Auf der Konsensus-Konferenz 1985 habe ich die 20 versammelten Elektroschockexperten aufgefordert, Studien vorzulegen. Sie hatten nur eine einzige. In dieser Studie konnten wir dann tatsächlich lesen, dass der Elektroschock in dieser Hinsicht nichts bewirkt.

Es gibt ein paar Studien, die nachweisen, dass der Elektroschock sich nicht auf die Selbstmordrate auswirkt. Es gibt keine, die diese Wirkung nachweist. Wir haben aber viele Fallstudien wie die von Ernest Hemingway, der sich umbrachte, kurz nachdem er seinem Biographen noch erzählt hatte, man habe seinen Intellekt und seine Erinnerung zerstört (5). Es gibt keine Studien. Die Psychiater erfinden die Daten. Natürlich würde ich das nicht sagen, wenn ich damit rechnen müsste, dass sie morgen eine Studie vorlegten.

Also wissen wir, dass der Elektroschock einen Schaden verursacht. Wir wissen, dass er wohl kaum etwas Gutes bewirkt. Lassen Sie uns nun sehen, wieviel Geld man damit machen kann. [Beifall]

Wenn Sie am Montagmorgen fünf Elektroschocks verabreichen, verdienen Sie 5 mal 300 US-Dollar, macht 1500 Dollar. 1500 Dollar mal 50 Wochen ergibt nach Adam Riese 75000 Dollar. An einem Montagmorgen verdienen Sie mehr als ein durchschnittlicher Psychotherapeut in der ganzen Woche. Sie können mit diesen Montagmorgen-Verdiensten ein komfortableres Leben führen als ein durchschnittlicher Therapeut mit einem ganzen Jahreseinkommen, besonders, wenn der Therapeut keine medizinische Ausbildung hat.

Kommen wir zurück zu der älteren Frau. Der Punkt, den ich mit Ihnen erörtern möchte, ist folgender: Wenn wir ein Mitglied unserer Gesellschaft haben, offensichtlich das schwächste in unserer heutigen Gesellschaft, am ehesten vergleichbar vielleicht mit einem Neugeborenen. Also die ältere Frau: wenn wir mit ihr das machen, was in der Psychiatrie üblich ist, sollten wir uns dann nicht fragen, ob es sich hierbei nicht um eine weitere Form der Misshandlung älterer Menschen handelt?! [Beifall]

Also was tun? Wie soll es weitergehen? Ich glaube nicht, dass Zustimmung die Antwort ist. Meine Einstellung dazu hat sich allmählich geändert. Ich dachte immer, wir sollten uns für die informierte Zustimmung einsetzen. Aber ich habe so viele formal ordnungsgemäße Verfahren erlebt, bei denen man den Patientinnen und Patienten nicht gesagt hat, dass die Behandlung umstritten ist, dass Hirnschädigungen auftreten, dass sich Gedächtnisverlust einstellt, und erst recht nicht, dass einige Ärzte lieber sterben würden, als einen Elektroschock zu verabreichen. Die Patientinnen und Patienten sind schlichtweg nie informiert! [Beifall] Ich habe in keinem Fall erlebt, dass informiert wurde.

Wir haben nun diesen Bericht der American Psychiatric Association, den Task-Force-Report (Sonderbericht). In diesem Bericht werden die Studien über Hirnschädigungen in Tierversuchen nicht einmal erwähnt! Denn die Psychiater sind jetzt damit beschäftigt, sich gegen Klagen zu verteidigen. Es gibt heutzutage viele Prozesse gegen Elektroschock-Psychiater; und darum legen sie einen Bericht vor, in dem die einschlägige Literatur verschwiegen wird! Wenn schon die Leute in den Spitzenverbänden das tun, was werden dann erst die Praktiker machen?

Also, werden die Psychiater sich selbst kontrollieren?

Vorsitzende Angela Alioto: Herr Doktor, was sagen denn die Tierforscher?

Dr. Peter Breggin: Nun, Dr. Friedberg wird das noch ausführen. Aber wir haben Studien, von Hartelius über Katzen (1952), von Roizen und seinen Kollegen über Affen (Ferraro/Roizen/Helfand 1946); wir haben Studien über Hunde. Einheitlich zeigen sie alle eine ausgebreitete Zellzerstörung, im allgemeinen über das gesamte Gehirn verteilte Blutungen, kleine Blutungen. Und es sieht so aus, dass sich der Strom auf zwei Wegen ausbreitet: zum einen durch das Gehirn, zum anderen entlang dem Gefäßbaum, der mit einem elektrischen Leitungsnetz verglichen werden kann. Die Blutgefäße werden von Krämpfen befallen. Die Blut-Hirn-Schranke bricht zusammen.

Verstehen Sie, es gibt eine Barriere zwischen Gehirn und Blut. Diese bricht zusammen. Man hat folgendes Experiment gemacht: Zuerst legt man das Gehirn eines Hundes frei und injiziert ein wenig Farbstoff – aber nicht in die Hirnteile, sondern in die Blutgefäße. Dann gibt man dem Gehirn einen winzig kleinen Elektroschock – sehr, sehr schwach, weniger als bei einer Schockbehandlung. Die Gefäße werden von Krämpfen befallen. Der Farbstoff tritt aus dem Blut aus, tritt über ins Gehirn.

Also kennen wir sogar den Mechanismus. Die Funktionsweise ist vollständig bekannt.

Zum Schluss möchte ich den problematischsten Punkt besprechen: Werden Psychiater eine Selbstkontrolle ausüben? Dr. Peterson ist der führende Vertreter dessen, was wir als Lobotomie-Lobby bezeichnen könnten, oder sogar als Elektro-Lobotomie-Lobby, denn so etwas gibt es tatsächlich. Es ist an der Zeit, darüber zu sprechen, was das ist, diese innere Kopfverletzung.

Er behauptet, es gäbe keinen Grund für strengere Kontrollen. Was ich nun erzähle, ist nicht persönlich gemeint. Es handelt sich lediglich um eine Information, die ich zufällig habe.

Am 18. März 1988 wurde Dr. Peterson in dem Verfahren John Doe gegen D. Michael O'Connor unter Eid vernommen. Er gab zu, dass er persönlich daran beteiligt war, einer Frau 130 bis 140 Elektroschocks zu verabreichen. Er tat dies im Rahmen der sogenannten fortgesetzten Elektroschock-Verabreichung, bei der man der betreffenden Person alle paar Wochen einen neuen Elektroschock setzt. Hirnschädigung ist aber, ähnlich wie Strahlenverseuchung, kumulativ (anhäufend, die Wirkung verstärkend). Das Gehirn erholt sich nicht. Das ist sehr wichtig. Gehirnzellen regenerieren sich nicht. Es gibt hier keinen Heilungsprozess. Wie John Friedberg noch darlegen kann, tendiert der Heilungsprozess in Wirklichkeit dahin, dass im Gehirn eine krankhafte Veränderung stattfindet, wobei sich die Schäden summieren.

Als Dr. Peterson zugab, dieser Frau 130 bis 140 Elektroschocks verabreicht zu haben, gestand er noch vier weitere Schockserien ein, die andere Psychiater zuvor angeordnet hatten. Das ergäbe dann eine Gesamtzahl irgendwo zwischen 160 und 200 Elektroschocks – eine ganze Menge Elektroschocks. Außerdem gab er zu, dass er anscheinend relativ alte Schockapparate benutzt hat, aber auf jeden Fall benutzte er die maximale Spannung von 150 bis 170 Volt, knapp unterhalb dem normalen Haushaltsstrom.

Also, unter dem Gesichtspunkt der Kontrolle: mir geht es nicht um seine Person. Diesem Psychiater bin ich heute das erste Mal begegnet. Er macht nach außen hin den Eindruck eines sehr höflichen Gentleman. Er hat mich ganz freundlich mit einem Kollegen bekanntgemacht. Er dachte wohl, ich sei ein Elektroschock-Psychiater, extra aus Bethesda angereist. Ich bin ganz sicher, dass er ein sehr netter Mann ist. [Gelächter] Ich habe nichts gegen ihn persönlich.

Also, ich will sagen, ich habe in den letzten 20 Jahren in den USA niemals gehört, dass jemandem eine solche Masse an Elektroschocks verabreicht worden wäre. Ich habe in den letzten zehn oder 20 Jahren nicht einen Artikel gelesen, der etwas ähnliches beschrieben hätte. Und mir ist in den letzten 10 oder 20 Jahren nicht eine Fachzeitschrift oder ein Artikel untergekommen, wo so etwas empfohlen worden wäre. Aber zu den Zeiten, als man den Elektroschock in den staatlichen Psychiatrischen Anstalten benutzte, um Insassinnen und Insassen zu disziplinieren, gab es viele, denen man Elektroschocks in solch ungeheurer Menge verabreichte; man schockte halt, und schockte, jahrelang, immer weiter, auf diese fortgesetzte Art und Weise.

Wenn Sie in mein Buch schauen... Und ich will jetzt mal sechs Studien nennen, die alle absolut zweifelsfrei die Hirnschädigung bei einer großen Zahl Elektroschocks belegen : die Studie über Affen von Ferraro, Roizen und Helfand (1946) – mit nicht annähernd so vielen Schocks – zeigt größere und kleinere Blutungen und Zelluntergang; Studien über Menschen von Templer, Ruff und Armstrong (1973), Goldman/Gomer/Templer (1972), Rabin (1948), Regestein... Regestein hat tatsächlich einen Fall untersucht, wo jemand, der verrückt geworden war, sich fast vollständig erholt hat (Regestein/Murawski/Engle 1975). Aber, wenn Sie genau hinsehen, nicht vollständig erholt von dieser Art von Schockbehandlung.

Mir geht es nicht darum, einzelne Fälle herauszugreifen, sondern um die Frage: Werden Schocks vom Staat kontrolliert werden?

Nein! Die APA hat gerade erst eine verharmlosende Stellungnahme abgegeben. Wird es Kontrollen durch die kommunalen Verbände geben? Ich glaube nicht daran. – Was können die Stadträte tun? Vor ein paar Jahren hätte ich zur Zustimmung nach Information geraten, ich hätte gesagt: »Lasst uns auf die informierte Zustimmung hinarbeiten.« Aber ich habe inzwischen zu viele Betroffene gesehen. Ich musste meine Haltung ändern. Ich musste meine Meinung ändern. [Beifall]

Es geht nicht um informierte Zustimmung. Darum kann es nicht gehen. Denn würden Psychiater die Wahrheit sagen, wollte niemand diese Behandlung, mit Ausnahme von Leuten, die lebensmüde sind oder ihre Gehirnzellen vernichten wollen, und das würde dann gegen ethische Grundsätze verstoßen.

Also kann eine informierte Zustimmung niemals wirksam sein. Gesetzgeber und Bürger müssen dafür sorgen, dass mit der Verabreichung von Elektroschocks Schluss gemacht wird. Nach meiner Überzeugung gibt es dazu keine Alternative. [Beifall]

Vorsitzende Angela Alioto: Was schlagen Sie also für die Gemeindeebene vor, Herr Doktor?

Dr. Peter Breggin: Nun, ich schlage ein paar mildere und ein paar härtere Maßnahmen vor. Erstmal zu den moderateren: Bitte sammeln Sie jedes Stückchen Information über diese Menschen, die geschockt werden, und untersuchen Sie, wieviel Geld das Schocken einbringt und kostet. Achten Sie sorgfältig auf die tatsächlichen Beträge. Wenn von 1000 Dollar die Rede ist, vergessen Sie nicht, dass auch noch die stationäre Unterbringung hinzu kommt.

Prüfen Sie, ob Ihre normale psychiatrische Abteilung nicht auch ohne Verabreichung von Elektroschocks auskommen kann. Prüfen Sie, ob finanzielle Verluste entstehen, wenn keine Schockbehandlungen... [Beifall]

Vorsitzende Angela Alioto: Moment, Moment, Moment... »Prüfen Sie, ob finanzielle Verluste entstehen...?«

Dr. Peter Breggin: ... wenn keine Schockbehandlungen durchgeführt werden. In Washington gibt es Krankenhäuser...

Die Diskussionsleiterin: Sie unterstellen, dass man Elektroschocks verabreicht, um die finanzielle Stabilität zu sichern?

Dr. Peter Breggin: Ich unterstelle das nicht. Darüber gibt es keinen Zweifel!

Vorsitzende Angela Alioto: »... keinen Zweifel...?«

Dr. Peter Breggin: ... keinen Zweifel. Sehen Sie, was im medizinischen Bereich geschehen ist, wo es jetzt auf Bundes- und Landesebene jede Menge Kontrollen gibt, auch was die Bettenauslastung betrifft. Die Bettenbelegung im medizinischen Bereich wird bekanntlich sorgfältig überwacht. Bei einer Blinddarmoperation bleiben Sie eine bestimmte Zahl von Tagen im Krankenhaus; auch in anderen Fällen ist die Aufenthaltsdauer festgelegt.

Die Psychiatrie wird nicht auf diese Art und Weise kontrolliert. In Washington gibt es Krankenhäuser, die ihre Betten in Psychiatriebetten umwandeln und öffentlich verlauten lassen, dass dies aus finanziellen Gründen geschieht. Und, wenn Sie sich zum Beispiel den Artikel von Vince Bielski (1990) ansehen, der eine hervorragende Analyse der finanziellen Strukturen in bezug auf den Elektroschock hier in dieser Stadt geliefert hat, so finden Sie dort Aussagen darüber, wie Krankenhäuser ihr Geld machen. Aufgrund der Verabreichung von Schocks schreiben sie schwarze Zahlen, bevor das Jahr noch nicht einmal auch nur zur Hälfte um ist. Wohingegen das im medizinischen Bereich und sogar in der Psychiatrie im allgemeinen nicht möglich ist. Ich würde also die wirtschaftlichen Verhältnisse sehr genau unter die Lupe nehmen.

Das zweite, was interessant wäre, obwohl ich denke, dass die informierte Zustimmung eigentlich kein Thema ist... Meiner Meinung nach können Sie keine informierte Zustimmung geben, wenn Sie derart bedroht sind, wenn Sie unter Zwang stehen, wenn Sie... was? 80 Jahre alt sind?... und eine Frau sind? Ich meine, das soll dann informierte Zustimmung sein? Nun ja, versuchen Sie, die informierte Zustimmung zu etablieren, und beobachten Sie, was passiert. Zum Beispiel verkaufen sich die Psychiater jetzt gegenseitig diese sehr teuren Filme, um sie Patientinnen und Patienten zu zeigen. In den ersten dieser Filme war tatsächlich auch ich zu sehen, als Beleg für eine ausgewogene Darstellung. Jetzt nicht mehr. Und sie präsentieren diese Filme im Verfahren der informierten Zustimmung. Mein Rat: Schlagen Sie vor, dass jede ›Patientin‹ und jeder ›Patient‹ meinen Vortrag sieht.

Vorsitzende Angela Alioto: ... was sieht?

Dr. Peter Breggin: Meinen Vortrag! Machen Sie einen Film darüber. Die Betroffenen sollen sich das ansehen, als Teil der informierten Zustimmung. Oder sie sollen von drei Schockopfern besucht werden. Oder mit Leonard Roy Frank sprechen. [Beifall] Mit anderen Worten, nehmen sie den Psychiatern das Verfahren zur Zustimmung aus den Händen! [Beifall] Das wären zwei Vorschläge.

Drittens – ich bin jetzt soweit, das ist heute für mich rausgekommen – bin ich jetzt an dem Punkt, wo ich wirklich nicht mehr glaube, dass dieses Thema noch etwas mit medizinischer Praxis zu tun hat. Es geht darum, älteren Frauen Kopfverletzungen zuzufügen. Mein Vorschlag: Streichen Sie diesen Krankenhäusern sämtliche Zuschüsse! [Beifall]

Vorsitzende Angela Alioto: Ich muss wirklich darauf bestehen, dass diese Störungen unterbleiben. Ich muss darauf bestehen. »Streichen Sie...?«

Dr. Peter Breggin: Streichen Sie diesen Krankenhäusern sämtliche Zuschüsse, oder drohen Sie damit. Es gibt bestimmt städtische Gelder, die ihnen auf die eine oder andere Art zufließen. Sagen Sie ihnen: Wir wollen keine Elektroschocks in San Francisco!

Und schließlich, verständigen Sie sich mit dem Gesetzgeber über Versicherungspakete, und was mit ihnen abgedeckt wird, und ob wir das wirklich als medizinische Behandlung bezeichnen sollen.

Vorsitzende Angela Alioto: Wie ist das mit den Krankenversicherungen? Wieviel übernimmt sie bei einer Behandlung, die 1000 Dollar kostet?

Dr. Peter Breggin: Da kann es enorme Unterschiede geben. Aber ich vermute mal, dass das, was fast alle Psychiater kassieren, dem entspricht, was die Versicherungsgesellschaften in den meisten Fällen zahlen, wahrscheinlich 80 bis 100%. Sie sollten sich darüber aber besser bei den Psychiatern erkundigen, die solche Behandlungen vornehmen, und sie fragen, wie es hier in dieser Stadt aussieht.

Vorsitzende Angela Alioto: Gut. Herr Doktor, vielen Dank für Ihr Kommen.

Aus dem Amerikanischen von Rainer Kolenda

Anmerkungen der Herausgeber

(1) In seinem Artikel »The Return of ECT« betont Peter Breggin die Notwendigkeit, der Anhörung Taten folgen zu lassen: »Viele Bundesstaaten verabschiedeten mittlerweile Gesetze, die die Überwachung des Elektroschocks ermöglichen, die Zahl der Anwendungen beschränken, Altersgrenzen für die Anwendung festlegen und Zweitgutachten und informiertes Einverständnis vorschreiben. Obgleich es sich angesichts des Widerstands aus den Reihen der Psychiatrie als fast unmöglich erwiesen hat, diesen Gesetzen Geltung zu verschaffen, wurden dadurch noch weitergehende Fragen zur Anwendung des Elektroschocks aufgeworfen. Mit der wachsenden Kritik stieg auch die Zahl der Klagen gegen die Anwendung. (Nicht zufällig enthält der neueste Spezialbericht der APA eine Danksagung an ihre Rechtsberater.) Die dramatischste Bedrohung der Schockbehandlung wurde als der ›Bann von Berkeley‹ bekannt. Ted Chabasinski, als Kind selbst elektrogeschockt, organisierte in Berkeley eine Bürgerinitiative, um auf kommunaler Ebene einen Volksentscheid über das Verbot des Elektroschocks herbeizuführen. Nachdem die Vorlage von den Wahlberechtigten mit überwältigender Mehrheit angenommen worden war, mischte sich das psychiatrische Establishment unter Führung der APA ein, und das Verbot wurde per Gerichtsbeschluss gekippt – immerhin hatte es im Winter des Jahres 1982 41 Tage Bestand. (...) Vor kurzem entwickelte sich Kalifornien erneut zum Zentrum der öffentlichen Kritik am Elektroschock. Angela Alioto, Mitglied des Board of Supervisors (Aufsichtsbehörde) von San Francisco, veranstaltete einige Anhörungen zum Thema Elektroschock, angeregt durch eine Koalition aus ehemaligen ›Patientinnen‹ und ›Patienten‹ sowie engagierten Professionellen. Ungefähr zwei Dutzend ›Schock-Überlebende‹ berichteten über bleibende Schädigungen von Gehirn und Psyche, und obwohl beide Seiten ausreichend Zeit zur Vorbereitung hatten, fand sich kein einziger Schock-Patient, der zu einer positiven Zeugenaussage über diese Behandlung bereit war. Die Stadtregierung stimmte den Empfehlungen des Alioto-Komitees zu; am 20. Februar 1990 wurden sie von Bürgermeister Art Agnos unterzeichnet. In der Erklärung distanziert sich die Aufsichtsbehörde von der »Anwendung und Finanzierung« des Elektroschocks in San Francisco. Gleichzeitig wird der Gesetzgeber aufgefordert, strengere Vorschriften zur ›informierten Zustimmung‹ zu erarbeiten; unter anderem sollen potentielle ›Patientinnen‹ und ›Patienten‹ – live oder per Videoaufzeichnung – Vorträge von KritikerInnen dieser Behandlung hören. Die Resolution, die nach meinen Empfehlungen im Unterausschuss Angela Aliotos verabschiedet wurde, ist rechtlich nicht bindend. Während die Resolution für die Anti-Elektoschock-Koalition einen großen moralischen und richtungsweisenden Erfolg darstellt, dürften ihre konkreten Auswirkungen eher unbedeutend sein, wenn es nicht zu den geforderten strengeren gesetzlichen Vorschriften kommt.« (Breggin 1992, S. 12/17) Pfeil

(2) Die genaue Übersetzung des Titels lautet: »Der Elektroschock und seine hirnschädigenden Wirkungen«. In deutscher Übersetzung erschien es allerdings unter dem entstellenden Titel: »Elektroschock ist keine Therapie« (Breggin 1980). Der aktuellste Beitrag zum Thema Elektroschock stammt von Leonard Roy Frank: »Electroshock: Death, Brain Damage, Memory Loss, and Brainwashing« (1990); deutsche Übersetzung »Elektroschock«, in: Peter Lehmann: »Schöne neue Psychiatrie«, Band 1: »Wie Chemie und Strom auf Geist und Psyche wirken«, Berlin: Antipsychiatrieverlag (1996), S. 287-332 (E-Book 2022) Pfeil

(3) John M. Friedberg schrieb das Buch: »Shock Treatment is not Good for Your Brain« (1990); in deutscher Sprache erschien eine Zusammenfassung in der Zeitschrift Psychologie heute (Friedberg 1977a). Einen neueren Aufsatz Friedbergs enthält »Electroshock: The Case Against«, eine aktuelle Sammlung von fünf Artikeln, die der US-amerikanische Psychologe und Bürgerrechtler Robert Morgan neu herausgegeben hat (1991). Die Artikel: 1. Berton Roueché, »As Empty as Eve«; 2. Robert F. Morgan: »Shock Treatment I: Resistance in the 1960s«; 3. John M. Friedberg: »Shock Treatment II: Resistance in the 1970s«; 4. Peter R. Breggin: »Shock Treatment III: Resistance in the 1980s«; 5. Leonard R. Frank: »Shock Treatment IV: Resistance in the 1990s«. Mit diesen Männern sind fünf hervorragende Elektroschockkritiker aus Übersee (ein Medizin-Journalist, ein Psychologe, ein Neurologe, ein Psychiater und ein Psychiatrie-Überlebender) in dem sehr empfehlenswerten Buch versammelt. Es kann bestellt werden durch Zusendung eines Schecks oder einer US-Geldanweisung in Höhe von 13.45 $ (10.95 $ plus 2.50 $ Versandkosten bzw. 1.50 $ für jedes weitere Exemplar) an Prof. Dr. Robert Morgan (Psy), Eastern Montana College, 1500 North 30th Street, LA-Building, Room 524, Billings, Montana 59101-0298, USA (Achtung: Die Angaben stammen von 1993; keine Gewähr für die aktuelle Gültigkeit). Pfeil

(4) Über Marylin Rice berichtet Leonard R. Frank in seinem ARtikel »Elektroschock«, in: Peter Lehmann: »Schöne neue Psychiatrie«, Band 1: »Wie Chemie und Strom auf Geist und Psyche wirken«, Berlin: Antipsychiatrieverlag (1996), S. 307 (E-Book 2022) Pfeil

(5) Siehe Leonard R. Frank: »Elektroschock«, in: Peter Lehmann: »Schöne neue Psychiatrie«, Band 1: »Wie Chemie und Strom auf Geist und Psyche wirken«, Berlin: Antipsychiatrieverlag (1996), S. 318 (E-Book 2022) Pfeil

Quellen

  • American Psychiatric Association Task Force on ECT (1978): Electroconvulsive therapy task force report no. 14, Washington: American Psychiatric Association

  • Bielski, Vince (1990): Electroshock's quiet comeback, in: San Francisco Bay Guardian vom 18. April, S. 17

  • Breggin, Peter R. (1980): Elektroschock ist keine Therapie, München / Wien / Baltimore: Urban und Schwarzenberg

  • Breggin, Peter R. (1992): The return of ECT, in: Readings – A Journal of Reviews and Commentary in Mental Health, März, S. 12-17

  • Freeman, C.P.L. / Kendell, R.E. (1986): Patients' experiences and attitudes to electroconvulsive therapy, in: Annals of the New York Academy of Sciences, Vol. 462, S. 341-352

  • Ferraro, Armando / Roizen, Leon / Helfand, Max (1946): Morphologic changes in the brain in monkeys following convulsions electrically induced, in: Journal of Neuropathology and Experimental Neurology, Vol. 5, Nr. 4, S. 285-308

  • Frank, Leonard Roy (1990): Electroshock: Death, brain damage, memory loss, and brainwashing, in: Journal of Mind and Behavior, Vol. 11, Nr. 3/4, S. 489-502 (deutsche Übersetzung: »Elektroschock« in: Peter Lehmann, Schöne neue Psychiatrie, Band 1: Wie Chemie und Strom auf Geist und Psyche wirken. Antipsychiatrieverlag Berlin 1996, S. 287-319 (E-Book 2022)

  • Friedberg, John M. (1976): Shock treatment is not good for your brain, San Francisco: Glide Publications

  • Friedberg, John M. (1977a): Wie man das Gehirn zerstört: Elektroschocks, in: Psychologie heute, 4. Jg., Nr. 6, S. 29-37

  • Friedberg, John (1977b): Shock treatment, brain damage, and memory loss: a neurological perspective, in: American Journal of Psychiatry, Vol. 134, Nr. 9, S. 1010-1014; Online-Ressource https://psychrights.org/research/Digest/Electroshock/PBregginCites/ShkTrmntBrnDmgMmryLossANP.pdf

  • Goldman, Herbert / Gomer, Frank E. / Templer, Donald I. (1972): Long-term effects of electroconvulsive therapy upon memory and perceptual-motor performance, in: Journal of Clinical Psychology, Vol. 28, Nr. 1, S. 32-34

  • Hartelius, Hans (1952): Cerebral changes following electrically induced convulsions (Acta psychiatrica et neurologica scandinavica, Supplementum 77), Kopenhagen

  • Kalinowsky, Lothar B. (1959): Convulsive shock treatment, in: Silvano Arieti (Hg.): American handbook of psychiatry, Band 2, New York: Basis Books, S. 1499-1520

  • Morgan, Robert F. (Hg.) (1991): Electroshock: the case against, 2. Aufl., Toronto / Ontario: IPI Publishing Ltd.

  • Rabin, Albert (1948): Persons who received more than one hundred electric shock treatments, in: Journal of Personality, Vol. 17, S. 42-47

  • Regestein, Quentin R. / Murawski, Benjamin J. / Engle, Ralph P. (1975): A case of prolonged, reversible dementia associated with abuse of electroconvulsive therapy, in: Journal of Nervous and Mental Diseases, Vol. 161, Nr. 3, S. 200-203

  • Squire, Larry R. / Slater, Pamela C. (1983): Electroconvulsive therapy and complaints of memory dysfunction: a prospective three-year follow-up study, in: British Journal of Psychiatry, Vol. 142, S. 1-8

Über den Autor

Dr.med., Psychiater mit Privatpraxis in Bethesda, Maryland (USA), und Autor einer Reihe von Büchern und Artikeln zum Thema Psychiatrie. Direktor des Center for the Study of Psychiatry (Zentrum zur Erforschung der Psychiatrie), eines internationalen Netzwerks von Personen, die sich mit der Reform der Psychiatrie beschäftigen. Außerdem ist Peter Breggin Professor für Konfliktanalyse und -lösung an der George-Mason-Universität in Fairfax, Virginia. Veröffentlichungen: "Elektroschock ist keine Therapie", München/Wien/Baltimore: Urban & Schwarzenberg 1980; "Psychiatric Drugs: Hazards to the Brain", New York: Springer Publishing Co. 1984; "Toxic Psychiatry: Why Therapy, Empathy, and Love Must Replace the Drugs, Electroshock, and Biochemical Theories of the 'New Psychiatry'", New York: St Martin's Press 1991; "Beyond Conflict: From Self-Help and Psychotherapy to Peacemaking", New York: St Martin's Press 1992; u.v.m. (Stand: 1993)

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