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Ingo Heinemann ist verantwortlich für Inhalt
und Gestaltung der Seite "Scientology-Kritik".
Auf seiner Website befinden sich unter www.ingo-heinemann.de/#Biographisches
kurze Angaben zu seiner Ausbildung. Von dort stammt
auch die Abbildung.
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Natürlich kann man sich im nachhinein über den Text der
Presseerklärung von 1987 mit dem unkommentiert verwendeten
Zitat wundern. Auch
-
wenn angesichts nicht mehr vorhandener Unterlagen
heute nicht mehr zu rekonstruieren ist, wie das Zitat zustande
kam
-
wenn wie Ingo Heinemann
ausführt die Scientology-Zugehörigkeit
der Erika von-Reil-Klier erst acht Jahre später offenbar
wurde
- wenn es von Befürwortern der Zwangsbehandlung missbraucht
wird, um diejenigen, die für das Recht auf körperliche
Unversehrtheit auch für Psychiatriebetroffene eintreten,
in den Generalverdacht der Scientology-Nähe zu zerren,
so ist das Zitat zweifelsfrei als damaliger psychiatriepolitischer
Fehltritt zu werten. Und (frei nach dem Sprichwort) wenn man einmal
mit dem Teufel gespielt hat, lassen sich die bösen Geister
nur schwer wieder vertreiben. Und deren gibt es leider allzu viele.
Zu diskutieren ist dies aber schwerlich mit einem Mann wie Ingo
Heinemann, der Psychiatriefreund, selbsternannter Ermittler,
Ankläger, Gutachter, Anwalt und quasi Richter in einer Person
durchaus den Eindruck macht, das Urteil über sein Gegenüber
bereits längst vor dessen ersten Entgegnung gefällt zu
haben. Vermutlich kann sich Ingo Heinemann in der Weise, wie er
("Mischung
aus vermeintlicher Unwissenheit und Schlitzohrigkeit")
sie mir vorwirft, gar nicht mehr vorstellen, dass andere vielleicht
ganz andere Beweggründe haben.
"Erika
von Reil-Klier war nicht nur Sprecherin der KVPM, sondern auch Scientologin.
In
einer Scientology-Website wird über die Feierlichkeiten von
1995 zum 25-jährigen Bestehen der Organisation in Deutschland
berichtet (...)."
Mit dieser Passage belegt Ingo Heinemann die Scientology-Zugehörigkeit
Frau von Reil-Kliers. Ingo Heinemanns Vorhalt, man hätte schon
in den 1980er-Jahren über die (seit 1992 vom Verfassungsschutz
beobachtete) Scientology ausreichend informiert sein müssen,
geht von der Annahme aus, dass Scientology einerseits zur Gruppe der
ernstzunehmenden und seriösen Psychiatriekritiker zählt,
mit der als psychiatriepolitisch relevante Gruppe sich
in konstruktiver Absicht zu beschäftigen lohnen würde, und
andererseits alle, die sich kritisch und ernsthaft mit Psychiatrie
beschäftigen, sein Interesse an Informationen über die Scientologen
teilen.
Übersehene Unvereinbarkeitsbeschlüsse
zu Kooperationen mit Scientologen
Wunderlich ist, dass der rührige Ingo Heinemann nicht weitere
Rechercheergebnisse nennt. Ohne großen Aufwand hätte
er wesentliche Abgrenzungen von meiner Seite bzw. des Peter Lehmann
Antipsychiatrieverlags sowie durch Vereine, die ich mitgegründet
habe oder denen ich beigetreten bin, finden können:
Berliner
Organisation Psychiatrie-Erfahrener und Psychiatrie-Betroffener
(BOP&P) e.V.: Aus der (von der LAG Berlin übernommenen)
Satzung von 2003:
"§ 5 Mitgliedschaft
7. Die Ziele der BOP&P sind unvereinbar mit den Lehren von L. Ron
Hubbard. Werbung für und Kooperation mit der sogenannten Scientology-Church
und ihren Unterorganisationen oder scientologynahen Organisationen
wie KVPM sowie die Mitgliedschaft in diesen Organisationen sind
unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der BOP&P.
8. Die Mitgliedschaft in rechtsextremen Organisationen und/oder
das Vertreten derer Ziele ist unvereinbar mit der Mitgliedschaft
in der BOP&P."
Bundesverband
Psychiatrie-Erfahrener (BPE) e.V.: Aus der Satzung
von 2002:
"§ 5 Mitgliedschaft
7. Die Ziele des BPE sind unvereinbar mit den Lehren von L. Ron
Hubbard. Werbung für und Kooperation mit der Scientology-Church
und ihren Unterorganisationen oder scientologynahen Organisationen
wie KVPM sowie die Mitgliedschaft in diesen Organisationen sind
unvereinbar mit der Mitgliedschaft im BPE."
Weglaufhaus
Berlin: Ich war Gründungsmitglied und Vorstandsmitglied
des Trägervereins (Verein zum Schutz vor psychiatrischer Gewalt
e.V.) und bestand seit Eröffnung des Hauses 1996 auf der Unterzeichnung
von Revers seitens der Mitarbeiter, die die Gültigkeit des
Arbeitsvertrags abhängig machten von einer korrekten Angabe
zur Nicht-Mitgliedschaft bei den Scientologen (siehe Abbildung).
Der Text stammt von Rechtsanwalt
Hubertus Rolshoven (der auch die Gebrauchsanweisung
und den Mustertext zum Psychiatrischen Testament entwickelte):
"Erklärung zur Sektenferne der MitarbeiterInnen
im Weglaufhaus Berlin. Anlage zum Arbeitsvertrag zwischen dem Verein
zum Schutz vor psychiatrischer Gewalt e.V. und.....
Ich, ...., versichere gegenüber dem Verein zum Schutz vor psychiatrischer
Gewalt e.V., dass ich nicht Mitglied der Scientology-Church bin,
nicht nach der Philosophie von Ron L. Hubbard arbeite, keine Schulungen
/ Kurse / Seminare nach der Philosophie von Ron L. Hubbard besucht
habe oder besuche, in keiner anderen Verbindung mit der Scientology-Church
stehe. Diese Erklärung dient dem Schutz der BewohnerInnen und
der MitarbeiterInnen des Weglaufhauses Berlin vor direkter und indirekter
Verbindung mit der Scientology-Church. Das Weglaufhaus Berlin lehnt
die Ziele und Methoden der Scientology-Church ab und möchte
zum Schutze seines Rufes mit dieser nicht in Verbindung gebracht
werden. Der/dem Unterzeichnenden ist bekannt, dass falsche Angaben
in dieser Erklärung und/oder die Anbahnung bzw. Aufnahme von
Verbindungen inhaltlicher oder personeller Art zur Scientology-Church
die Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit dem Verein zum
Schutz vor psychiatrischer Gewalt e.V. durch Anfechtung oder Kündigung
zur Folge haben.
Berlin, den ... Unterschrift Mitarbeiter/in ......
Zur Kenntnis genommen..... Verein zum Schutz vor psychiatrischer
Gewalt"
Warnung im SPIEGEL vor Kundenwerbung für Scientology:
Es erscheint so gut wie ausgeschlossen, dass Ingo Heinemann der
Spiegel-Artikel "Elektroschock-Therapie kehrt zurück
BLITZSCHLAG INS HIRN" (Ausgabe 10 vom 6.03.1995, Seite
214 / 216) entgangen ist. Dort äußerte ich mich im Telefoninterview
zur Frage von Hirnschäden, die durch die von Elektroschocks
ausgelösten epileptischen Anfälle zwangsläufig entstehen
(weshalb Elektroschocks auch von der Hamburger Kommission
für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte
massiv kritisiert werden):
"Ich halte ihre Ablehnung des Elektroschocks für
sachlich begründet, aber sie verquickt die Kritik an psychiatrischen
Maßnahmen mit Kundenwerbung für Scientology, sagt
Peter Lehmann vom Vorstand des Bundesverbandes Psychiatrieerfahrener,
einer Patientenorganisation."
Kritik an Thomas Szasz' Buch Grausames Mitleid und
seinem zu Scientology passenden primitiv-kapitalistischen Weltbild.
In ihrer Kritik an Thomas Szasz' 1997 im S. Fischer Taschenbuch
Verlag erschienenem Buch Grausames Mitleid und seinem
zu Scientology passenden primitiv-kapitalistischen Weltbild für
die Medizinerzeitschrift Dr. med. Mabuse (1998) beschreibt die
Rezensentin Kerstin Kempker [Autorin, Co-Autorin, Herausgeberin
oder Mitherausgeberin der im Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag
erschienenen Bücher Mitgift
Notizen vom Verschwinden, Flucht
in die Wirklichkeit. Das Berliner Weglaufhaus, Teure
Verständnislosigkeit. Die Sprache der Verrücktheit und
die Entgegnung der Psychiatrie, Statt
Psychiatrie und Psychopharmaka
absetzen. Erfolgreiches Absetzen von Neuroleptika, Antidepressiva,
Phasenprophylaktika, Ritalin und Tranquilizern (5. Aufl.)] den
abstoßenden Effekt
"... des grausamen Desinteresses Thomas Szasz' an
den Unproduktiven, die tiefe Verachtung, die badness
(Schlechtigkeit) mit madness (Verrücktheit) gleichsetzt, und
die brutale Konsequenz einer von allem Sozialen bereinigten purkapitalistischen
Weltanschauung."
Den Link zu dieser Rezension, als HTM-Datei
vom Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag ins Internet gestellt, setzte
ich seinerzeit auch auf die Website des BPE e.V.
Ebenfalls in der Internet-Artikelsammlung
des Peter Lehmann Antipsychiatrieverlags steht die "Presseerklärung
zur Einladung des politisch obskuren Psychiaters Thomas Szasz zum
Foucault-Tribunal vom 1. Mai 1998", die ich
mitformuliert habe und die Kerstin Kempker für den Verein zum
Schutz vor psychiatrischer Gewalt e.V. unterzeichnet hat:
"Die MitarbeiterInnen und BewohnerInnen finden es absurd,
Thomas Szasz als antipsychiatrisches Zugpferd einzuladen und ihm
publizistische Gelegenheit zu geben, weiter Wasser auf die Mühlen
derer zu kippen, die derzeit den Sozialstaat demontieren. Szasz
steht mit seinen Aussagen diametral entgegengesetzt zu den existentiellen
Bedürfnissen vieler Psychiatriebetroffener nach sozialer
Unterstützung. Insbesondere im Weglaufhaus, in dem weggelaufene
wohnungslose Psychiatriebetroffene Unterstützung suchen,
finanziert nach § 72 BSGH (Hilfe in besonderen sozialen
Schwierigkeiten), findet die Einladung von Thomas Szasz
keinerlei Verständnis.
Unklar bleibt auch, wie Angehörige der FU (Freie Universität
Berlin, P.L.), die gegen Mittelstreichung im Bildungswesen eintreten,
hinter der Einladung eines Mannes stehen, der offenbar in den
USA eine solche Mittelstreichung publizistisch unterstützt
und anscheinend letztlich den gesamten Staat privatisieren möchte
mit Ausnahme vielleicht von Gefängnissen, in die er
am liebsten Psychiatriebetroffene gesteckt haben möchte?
Wir haben unsere Bedenken und unseren Wunsch, Thomas Szasz wieder
auszuladen, bereits am 10.2.1998 Prof. Bruder und seiner Vorbereitungsgruppe
vor Ort und Frau Renate Bauer vom Soziologischen Institut telefonisch
vorgetragen, jedoch keinerlei Interesse vorgefunden, die Auseinandersetzung
in einer befriedigenden Weise zu klären. Wir werden nicht
sprachlos zusehen, wie das auch von uns mühevoll
aufgebaute positive Image der neuen Antipsychiatrie zerstört
wird von einigen Besserverdienenden, die möglicherweise gerne
einfach im Rampenlicht stehen möchten und sich nicht um mögliche
Konsequenzen ihres Tuns für die sozial Schwächsten kümmern.
Deshalb sehen wir uns gezwungen, mit unserer Kritik an die Öffentlichkeit
zu gehen. Dabei lässt sich leider auch nicht vermeiden zuallerletzt
darauf hinzuweisen, dass Thomas Szasz bereits 1979 der Scientology
Church moralisch einwandfreies Eintreten für Psychiatriebetroffene
bescheinigt hat. Wie aus einer Schrift der Kommission für
Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte (KVPM;
etabliert von der Scientology Church) von Ende 1997
/ Anfang 1998 hervorgeht, hat Thomas Szasz kürzlich einen
Beirat der deutschen KVPM gegründet."
Auf meine Anregung druckte der BPE die Presseerklärung in
seinem Mitgliederrundbrief ab.
Fazit: Jede/r kann seine eigenen Schlüsse ziehen, aus welchen
Motiven Ingo Heinemann, Geschäftsführer der "Aktion
für Geistige und Psychische Freiheit", meine Warnungen
bzw. diejenigen des Peter Lehmann Antipsychiatrieverlags vor der
Scientology-Sekte und Thomas Szasz geflissentlich übersieht.
Sie passen vermutlich nicht in das Weltbild von Psychiatriefreunden,
das Antipsychiatrie und Scientology gleichsetzt eine Weltschau,
die spiegelbildlich an eine sektenähnlich primitive Gut-Böse-Weltschau
erinnert.
3. Auslassen
"Der
Begriff Das Psychiatrische Testament ist ein Propaganda-Begriff"
" Der
Text von Szasz hatte den Titel The Psychiatric Will.
Zuständig für die ebenso merkwürdige wie prägnante
Übersetzung: Ein Übersetzer-Kollektiv der Irren-Offensive
e.V., bestehend aus: Ralf Beyer, Peter Lehmann, Hannelore
Pietsch, Gabi S., Heike Schlüchtermann, Tina Stöckle,
Martin Wiedmann und Hartmut Zülch. (...) Der Begriff
Das Psychiatrische Testament suggeriert die Vorstellung,
dass Psychiatrie-Patienten Todeskandidaten sind. "
Da Ingo Heinemann nicht einen dieser "zahllosen" Artikel
nennt, muss man spekulieren, worauf sich dieser einzig von ihm benutzte
Begriff der "Todeskandidaten" bezieht. Möglicherweise
meint er meinen 1996 im Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag erschienenen
(und 2022 als eBook neu herausgegebenen) Doppelband "Schöne
neue Psychiatrie", in dem über 2500 medizinische, psychologische
und pharmakologische Fachaufsätze und -bücher über
die erheblichen Gesundheitsrisiken von psychiatrischen Psychopharmaka
und Elektroschocks incl. tödliche Behandlungsverläufe
ausgewertet sind.
"Genau
das verbreitet die deutsche Antipsychiatrie unterschwellig in zahllosen
Artikeln und E-Mails. Vertreten wird diese deutsche Antipsychiatrie
hauptsächlich durch Lehmann, Talbot und Scientology. (...)
Ein Testament ist eine Willenserklärung für den Fall des
Todes. Warum diese freie Übersetzung gewählt wurde, erklärt
das Kollektiv ausführlich. Es sei die unzweideutigste
und auch einprägsamste Bezeichnung für den deutschen Sprachgebrauch,
die sich im Kollektiv nach langer Diskussion durchgesetzt habe."
Eine seriöse Kritik der Übersetzung des Szasz-Artikels würde
die komplette Anmerkung der Übersetzer zitieren, die ausdrücklich
auch auf den Aspekt tödlicher Gefahren durch psychische Extremzustände
("gleichgültig aus welchem Blickwinkel gesehenen")
hinweist:
"Eine wörtliche Übersetzung von Psychiatric
Will ergäbe den Begriff des Psychiatrischen Willens
oder der Psychiatrischen Verfügung, was leicht als Wille
oder Verfügung von Psychiatern missverstanden werden könnte.
Denkbar wäre auch eine Übersetzung mit Wille/Verfügung
in bezug auf Psychiatrie, was recht umständlich klingt,
oder Wille für oder gegen psychiatrische Behandlung,
was auch nicht besser ist. Nach langer Diskussion setzte sich in
der Übersetzergruppe der Begriff des Psychiatrischen Testaments
als die unzweideutigste und auch einprägsamste Bezeichnung
für den deutschen Sprachgebrauch durch. Auch angesichts der
gleichgültig aus welchem Blickwinkel gesehenen
Nähe der Psychiatrie zum Tod erschien uns die bezeichnete Wortwahl
für die Übersetzung als angemessen."
"Demnach
will also niemand für diesen Begriff verantwortlich sein."
Weshalb aus einer gemeinsamen Übersetzung die Ablehnung von
Verantwortung wird, bleibt Ingo Heinemanns Geheimnis. Der Vorwurf
der Verantwortungslosigkeit ist jedenfalls immer ein prima Mittel,
einen Andersdenkenden in Misskredit zu bringen.
"Umgekehrt
sind alle Übersetzer dafür verantwortlich. Also auch Lehmann,
der zudem die propagandistische Umsetzung besorgt hat."
Mit "propagandistische
Umsetzung" meint Ingo Heinemann vermutlich (er erläutert
seinen Propagandabegriff nicht) den Fakt des Verlegens; diese wurde
möglich dank finanzieller Unterstützung durch Netzwerk
Selbsthilfe e.V. (Berlin). Andere
Schriften von Thomas Szasz erschienen beim S. Fischer Verlag (Ffm),
Europaverlag (Wien / München / Zürich) oder Walter Verlag
(Olten & Freiburg im Breisgau).
"Diese
Informationen sind enthalten in einer Script-Version, die von Peter
Lehmanns Antipsychiatrie-Verlag noch 2002 verbreitet wurde und in
der auch die Presseerklärung enthalten ist. Sowie ein Vermerk:
Viele der antipsychiatrischen Aktivisten (z.B. Fritz
Hasper, Peter Lehmann, Christa Schwarz-Accar) haben der Irren-Offensive
e.V. bereits Ende 1989 den Rücken gekehrt."
Den Teil des Vermerks, der nach einem Mailverkehr zwischen der Journalistin
Marianne Kestler und mir im Mai 2003 der Materialsammlung "Alles
über das Psychiatrische Testament (Allgemeines · Juristische
Grundlagen, Entscheide und Kommentare · Gesetzesinitiativen ·
Historisches · Diskussionen und Meinungen · Das Psychiatrische
Testament und andere Vorausverfügungen · Presseberichte)
angefügt worden war, erwähnt Ingo Heinemann nicht:
"Der in der Sammlung enthaltene Artikel Das
Psychiatrische Testament von Thomas S. Szasz würde aufgrund
Szasz' neuerer primitiv-kapitalistischen Schriften und seiner offenbaren
Nähe zur Scientology-Sekte im Antipsychiatrieverlag heutzutage
nicht mehr publiziert werden. Dennoch soll der Text als wichtiges
Dokument in der Sammlung enthalten bleiben, wie auch die Presseerklärung
der Irren-Offenvie vom 25.11.1987, in der die Sprecherin der Kommission
für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte,
einer Scientology-Organisation, unkommentiert zitiert wird."
"Der
Begriff
Psychiatrisches
Testament.
wird auch vom KVPM und damit von Scientology benutzt."
Wäre Ingo Heinemann besser informiert, so wüsste er,
dass der KVPM, als sie das von Rechtsanwalt
Hubertus Rolshoven in Zusammenarbeit mit der Irren-Offensive
e.V. in der ersten Hälfte der 80er Jahre entwickelte Musterformular
des Psychiatrischen Testaments zusammen mit Werbematerial verteilen
wollte, unverzüglich von RA Rolshoven eine Unterlassungsaufforderung
zugestellt wurde. Was die sprachliche Verwendung bestimmter Begriffe
auch durch missliebige Personen betrifft: Wie man diese am Benutzen
von Begriffen hindern kann, erläutert Ingo Heinemann (verständlicherweise)
nicht.
"Lehmann
propagiert das Gegenteil des Trialogs"
"Die
Betroffenen-Vereine propagieren den Trialog, das Gespräch
zwischen den professionellen Betreuern (insbesodere den Ärzten),
den Kranken und den Angehörigen. Lehmann propagiert letztlich
das Gegenteil, ist aber weiterhin in Vereinen aktiv. So betreut
er als Webmaster die Website des BPE Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener
e.V. (Stand 18.2.2005), in der auch seine Bücher vorgestellt
werden)."
Ingo Heinemann verschweigt, dass ich seit vielen Jahren als Redner
aktiv bei psychiatrischen Kongressen, bei Veranstaltungen der Weltgesundheitsorganisation
(WHO), der World Federation for Mental Health (WFMH), der Europäischen
Kommisssion usw. spreche, als erster Psychiatriebetroffener im deutschsprachigen
Raum gemischte Symposien bei psychiatrischen Kongressen leitete,
Mitglied im Organisationskomitee der Konferenz "Coercive
Treatment in Psychiatry: A Comprehensive Review" der World
Psychiatric Association (Psychiatrischer Weltverband) in Dresden
(Juni 2007) war, jahrelang als Vertreter des Dachverband Gemeindepsychiatrie
e.V. (ehemals Dachverband psychosozialer Hilfsvereinigungen e.V).
an der Seite von Psychiatern im Vorstand von Mental
Health Europe (europäischen Sektion der MFMH Weltverband
für psychische Gesundheit) saß, Gründungs- und Vorstandsmitglied
des Trägervereins des Weglaufhauses
sowie des (2012 aufgelösten) Vereins "Für alle Fälle e.V." war
beide setzen sich aus (kritischen) Psychiatriebetroffenen,
professionellen Betreuern und Angehörigen zusammen. "Für
alle Fälle e.V." bietet Fortbildung für Betroffene,
Profis und Angehörige an. Ich zählte zu den Fortbildnern.
Auch im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie
e.V. arbeitete ich als Fortbildner. Neben Büchern meines Verlages,
in denen auch BPE-Mitglieder wie z.B. die Ehrenvorsitzende Dorothea
Buck zu Wort kommen, wurden bis zu dem Zeitpunkt, als ich meine Tätigkeit als BPE-Webmaster beendete, auf der Website des BPE
auch Bücher anderer Verlage vorgestellt, z.B. Psychiatrieverlag,
Thieme, Hogrefe usw. Die Website des BPE stand allen Personen für
eigene Beiträge offen, sofern sie nicht gegen die BPE-Webcharta verstießen.
Ich schreibe Beiträge
in Büchern und Zeitschriften auch zum Trialog, siehe z.B.
"Das
trialogische Weglaufhaus? Über das Ernst-Nehmen von Partnerschaft
im psychiatrischen Bereich" in dem Buch von Jürgen
Bombosch / Hartwig Hansen / Jürgen Blume (Hg.): "Trialog
praktisch. Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige und Professionelle
gemeinsam auf dem Weg zur demokratischen Psychiatrie" (Paranus
Verlag 2004) oder der Artikel "Dialog
nicht nur in Psychoseseminaren Steht der gleichberechtigte
Umgang im psychiatrischen Alltag kurz bevor?" (Rede bei der
Veranstaltung "Lebenswelten 10 Jahre Psychoseseminare" in
Schwerin, 7. 9. Juli 2000, veranstaltet vom Dachverband Psychosozialer
Hilfsvereinigungen e.V. und vom Landesverband Psychosozialer Hilfsvereine
Mecklenburg-Vorpommern e.V., abgedruckt in: Psychosoziale Umschau,
15. Jg. [2000], Nr. 4). Weitere Artikel von mir finden sich u.a.
in: Brückenschlag (D), Changes International Journal
of Psychology and Psychotherapy (GB), Clinical Psychology Forum
(GB), Current Opinion of Psychiatry, Epidemiologia e Psichiatria
Sociale (I), Excerpta Medica (NL), Journal of Critical Psychology,
Counselling and Psychotherapy (UK), Kerbe (D), Pro mente sana aktuell
(CH), Psychologie & Gesellschaftskritik (D), Psychosoziale Umschau
(D), Soziale Psychiatrie (D), Zeitschrift für systemische Therapie
(D).
Für das anlässlich des Todes meines Freundes Loren Mosher
wieder aufgelegte Buch "Seelische Gesundheit Community
Mental Health. Ein Leitfaden für die Praxis" (Mosher /
Burti) 2004) schrieb ich das Nachwort,
in dem ich Moshers Soteria-Reformanstrengungen würdigte. Andere
Beiträge finden sich in den Sammelbänden "25
Jahre Psychiatrie-Enquete", 2001, "Sozialpsychiatrie.
Entwicklungen Kontroversen Perspektiven", 2001,
"Proceedings of the European Conference on Promotion of Mental
Health and Social Inclusion", 2001, "Manage or Perish?
The Challenges of Managed Mental Health Care in Europe", 2000,
"Emergency Psychiatry in a Changing World", 1999, "Behandlungsvereinbarungen",
1998, "Der aufgestörte Blick. Multiple Persönlichkeiten,
Frauenbewegung und Gewalt", 1997, "Abschied von Babylon
Verständigung über Grenzen in der Psychiatrie.
Dokumentationsband zum Weltkongressß für Sozialpsychiatrie
1994", 1995, "Von Langzeitpatienten für Akutpsychiatrie
lernen", 1990, "Vormundschaftsgerichtstag", 1989,
u.v.m.
Fazit: Wo ist das "Gegenteil
des Trialogs"?
4. Geraune
"Die
Männer hinter Hitler"
"In
dem Scientologen-Buch Die Männer hinter Hitler
wird ein Lehmann-Buch empfohlen (Seite 288 Fussnote1):
"Wir
empfehlen hierzu das höchst bemerkenswerte Buch «Der
chemische Knebel» von Peter Lehmann. Lehmann untergliedert
die Behandlungsmittel nach physikalischen, chemischen, biologischen,
psychologischen und medizinischen Methoden, Berlin 1990... " Unter
Danksagung wird folgerichtig auch Peter Lehmann
aufgeführt, gleich neben den Scientologen Keppler und Mehler,
den Autoren des Buches Der sanfte Schrei (siehe oben)."
Es ist davon auszugehen, dass Ingo Heinemann weiß, dass man
nicht dagegen vorgehen kann, dass Dritte ein Buch lobend erwähnen
zudem ein Buch, das durchgehend
positive Rezensionen erhalten hat (u.a. vom Spiegel empfohlen)
und in dem Schäden und Risiken durch verschiedene psychiatrische
Behandlungsmaßnahmen belegt mit vielfachen medizinisch-psychiatrischen
Quellenhinweisen dargestellt werden. Ebensowenig kann man
sich wehren gegen unerwünschte Danksagungen. Ein seriöser
Scientology-Kritiker würde hier den Versuch von Scientologen
anprangern, sich mit den Namen seriöser Psychiatriekritiker
schmücken oder den Holocaust
zu Werbezwecken für die eigenen Interessen nutzen zu wollen.
Ingo Heinemann lässt die Grenze zwischen Tätern und Opfern
solcher Vereinnahmungsversuche offensichtlich bewusst verschwimmen.
Dabei lässt er nicht erkennen, dass er die Vorgehensweise der
Männer hinter dem Die-Männer-hinter-Hitler-Buch für
fragwürdig hält.
"Das
bedeutet aber nicht, dass Lehmann Scientology-Anhänger ist.
Die Danksagungs-Liste enthält auch Namen von nicht-Scientologen."
Mit Ausnahme von Ernst Klee und mir erwähnt Ingo Heinemann
keine weiteren Genannten, die nicht den Scientologen zugehören.
Ernst Klee erwähnt er, da er ihm quasi vorwirft, namentlich
in einer Presseerklärung der Scientology-Organisation "Citizens
Commission on Human Rights (CCHR)", eingebettet in ein Zitat
von Elvira Manthey, genannt zu sein; Frau Manthey habe Klee zitiert,
der gesagt habe, German psychiatry was not abused by the Nazis,
but they needed the Nazis (die
deutsche Psychiatrie wurde nicht von den Nazis missbraucht, sondern
sie brauchte die Nazis, P.L.)." Was seiner Meinung nach an dieser
längst bekannten Tatsache, die für die deutsche Psychiatrie
zugegebenermaßen wenig schmeichelhaft ist, falsch sein soll,
erläutert Ingo Heinemann nicht. Da Ernst Klee mit seinem Buch
"Deutsche
Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945"
und ich (siehe "Fortgeschrittene
Psychiatrie Der J. F. Lehmanns Verlag als Wegbereiter der
Sozialpsychiatrie im Faschismus") als erste Autoren aufzeigten,
wie zielgerichtet der Großteil der deutschen Psychiatrie auf
den Faschismus hinarbeitete, um einen rechtsfreien Raum zur Durchsetzung
seiner Ziele (Sterilisation und "Euthanasie") zu erhalten,
ist der Spekulation über die eigentliche Grundlage der versuchten
Diskreditierung durch Ingo Heinemann Tür und Tor geöffnet.
Geradezu als Ironie der Geschichte kann dabei verstanden werden,
was Ingo Heinemann an
anderer Stelle, wo er ihn ihn als Kronzeugen
gegen mich benutzen will, über Ernst Klee schreibt:
"Schon
1978 hat Ernst Klee in seinem Buch Psychiatrie-Report
beschrieben, wie leicht man in die Nähe von Scientology geraten
kann oder gestellt wird."
Zur Information: Frau Manthey, Tochter eines sogenannten Arbeitsscheuen,
kam mit vier Jahren in ein Waisenheim in Magdeburg und geriet dadurch
in die Mühlen der NS-Gesetzgebung, da nach dem Erbgesundheitsgesetz
auch 'Arbeitsscheue' als vererbbar eingestuft wurde. 1938 wurde
Elvira Manthey dann durch Prof. Dr. Fünfgeld in die Irrenanstalt
Uchtspringe eingeliefert und überlebte wie durch ein Wunder
im Jahre 1940 die Gaskammer in Brandenburg. Sie hatte sich vor der
Gaskammer ihrer Kleider nicht schnell genug entledigt, und bis sie
endlich fertig war, war die Tür zur Gaskammer für ihre
Gruppe schon verschlossen. Eigens für eine einzelne Nachzüglerin
mochten die Mörder offenbar keinen eigenen Zyklon-B-Gasbehälter
opfern. Nach der NS-Zeit musste sie sich ohne Schulbildung durch
das Leben schlagen, und später klagte sie mit ihrem Buch "Die
Hempelsche Das Schicksal eines deutschen Kindes, das 1940 vor
der Gaskammer umkehren durfte" (Lübeck: Hempel-Verlag
Heinz Manthey, 5. Auflage 1997) die Nachkriegs-BRD an, die nach
wie vor das Nazi-Erbgesundheitsgesetz ("Gesetz zur Verhütung
erbkranken Nachwuchses") nicht für nichtig erklären
und die Opfer der Erbgesundheitsgesetze und des "Euthanasie-Erlasses"
mit den anderen Opfern des Naziregimes gleichstellen will. 60 Jahre
nach der Befreiung der Nazi-Konzentrationslager und der Zerschlagung
der Hitlerdiktatur ist Ingo Heinemann das Schicksal der Elvira Manthey
wie auch das immer noch nicht abgeschaffte "Gesetz zur Verhütung
erbkranken Nachwuchses" oder die fehlende Rehabilitation der
"Euthanasie"-Opfer kein Wort wert; er reduziert Frau Mantheys
Schicksal auf ihre Hoffnung, bei der Kommission für Verstöße
der Psychiatrie gegen Menschenrechte Unterstützung zu finden.
Zurück zu dem Die-Männer-hinter-Hitler-Buch: Außer
meinem Namen nennt Ingo Heinemann nur noch den solcherart in Ungnade
gefallenen Ernst
Klee, studierter Sozialpädagoge, Theologe, Buchautor, Publizist
in der ZEIT, Dokumentarfilmer, Träger des Adolf-Grimme- und
Geschwister-Scholl-Preises. Ansonsten verzichtet Ingo Heinemann
lieber darauf, weitere Namen von Nicht-Scientologen zu nennen, denen
die Männer hinter dem Die-Männer-hinter-Hitler-Buch für
Publikationen auch noch gedankt haben. Ansonsten entstünde
die Peinlichkeit, dass Ernst Klee und ich in einer Reihe mit weiteren
seriösen Buchautoren und Wissenschaftlern genannt würden.
Was Ingo Heinemanns Formulierweise ("Das
bedeutet aber nicht, dass Lehmann Scientology-Anhänger ist.
Die Danksagungs-Liste enthält auch Namen von nicht-Scientologen.")
betrifft, kann nun ein Sprachwissenschaftler grübeln, ob diese
Aussage als meine Diffamierung als Scientologe oder aber als Zuordnung
zu den Nicht-Scientologen zu verstehen ist. Der Advokat Heinemann,
der sicher weiß, wie man Vorwürfe erhebt, ohne dafür
rechtlich belangt werden zu können, verpackt seine Meinung
sprachlich geschickt in einer Weise, die nicht gerade von Mut zeugt,
zur eigenen Aussage zu stehen, sondern wohl eher geeignet ist, als
Grundlage zur Verbreitung von Gerüchten zu dienen.
"Deshalb
war und ist es durchaus von Interesse ...."
"Lehmann
ist auch Webmaster der Website des BPE, betreut also
diese Website. Dem
Vernehmen nach wird diese Tätigkeit vom Bundesministerium für
Arbeit gefördert."
Dieses "Vernehmen" hat Ingo Heinemann scharf erkannt; auf
der Startseite
der BPE-Website steht wörtlich:
"Diese
Website wurde gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums
für Gesundheit. Ihre Inhalte entsprechen nicht unbedingt
der Position oder Meinung des Bundesministeriums. Die Website
ist unabhängig von kommerziellen Interessen · Webmaster:
Peter Lehmann."
"Deshalb
war und ist es durchaus von Interesse, dass von dieser Website
aus ein Link auf die Website des Scientologen Helmut Kaeding www.Ritalin-Kritik.de
gelegt war. (...) Darauf hat Roland Hartig (...) aufmerksam gemacht.
Lehmann
mit E-Mail vom 26.7.2001: Ich habe die Seite geprüft,
selbstverständlich werde ich die Links heute noch entfernen
(...).
Soweit ersichtlich, ist dieses Link inzwischen verschwunden und
Lehmann distanziert sich von Scientology. Dasselbe
gilt für den BPE."
Einer der vielzähligen Links der international und national
vielfach vernetzten Website des BPE (dessen Webmaster ich bis 13.3.2020
war) hatte sich als Link zu einer Seite entpuppt, die ursprünglich
als private Info-Seite zu Risiken des Amphetamins Methylphenidat
(Ritalin) erschienen war. Dieses Aufputschmittel soll bei Kindern
aufgrund deren altersbedingt spezifischen Stoffwechselbedingungen
eine paradoxe,
dämpfende Wirkung entfalten, weshalb es in
beängstigendem Ausmaß und
zur Besorgnis vieler Pädagogen (und unter Protest von Scientologen)
als psychiatrisches Dämpfungsmittel verabreicht wird. Nach
der Verlinkung mit der BPE-Website hatte sich der Betreiber der
beanstandeten Website als Scientologe geoutet, was Roland Hartig,
Koordinator und Vorstandsmitglied des "Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker e.V.", da
von mir als (damaliger) BPE-Webmaster nicht sofort bemerkt, bis zum heutigen
Tag offenbar
genüsslich ausschlachtet. (Auf der Website des BPE befindet
sich der allgemein übliche (Standard-)Vorbehalt, wonach der
BPE keinerlei Gewähr übernimmt für die Aktualität, Korrektheit,
Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen,
denn Websites können jederzeit von den jeweiligen Anbietern
geändert werden, und mit steigender Zahl von Links ist es schlicht
unmöglich, ständig alle Seiten auf mögliche unerwünschten
Veränderungen zu kontrollieren.) Mich seinerzeit sofort zu
informieren hatte Roland Hartig nicht für nötig befunden,
lieber nutzte er die Gelegenheit, mich und selbst den BPE in die
Nähe von Scientology zu rücken.
Ingo Heinemanns Anti-Scientology-Mitstreiter Roland Hartig ist
mit seinem "Landesverband Mecklenburg-Vorpommern der Angehörigen
und Freunde psychisch Kranker e.V." Kooperationspartner der
Infobörse
Schizophrenie (Rostock 2005); auf dem Infoblatt
hierzu kann man nachlesen, wer mit seinen Finanzen hinter dieser
Veranstaltung steht:
"Erstmals sind auch pharmazeutische Unternehmen mit
einem Stand vertreten und erweitern damit die Möglichkeiten
des Dialogs zwischen den einzelnen Gruppen im Gesundheitswesen:
AstraZeneca GmbH, Wedel; Bristol-Myers Squibb GmbH, München;
Hexal AG, Holzkirchen; Janssen-Cilag GmbH, Neuss; neu raxpharm GmbH
Et Co. KG, Langenfeld; Pfizer Neuroscience GmbH, Karlsruhe; SanofiSynthelabo
GmbH, Berlin. Danksagung: Die diesjährige Informationsbörse
Schizophrenie wird durchgeführt mit freundlicher Unterstützung
von; AstraZeneca GmbH; Bayer Vital GmbH; Bristol-Myers Squibb GmbH;
Hexal AG; Janssen-Cilag GmbH; neuraxpharm GmbH; Pfizer Neuroscience
GmbH, Karlsruhe; Sanofi-Synthelabo GmbH."
Ausgerechnet unter der Rubrik "Nachrichten
aus Psychiatrie und Selbsthilfe" listet Ingo Heinemanns
Informant Roland Hartig Links zu den Pharmamultis Lundbeck Deutschland
Unternehmen ZNS und Lilly Deutschland GmbH. Eine Offenlegung von
zugeflossenen Pharmageldern, wie dies entsprechend dem Beschluss
der European
Public Health Alliance über die Unabhängigkeit von Patientenorganisationen
gefordert ist und auch für den bei Roland Hartigs Verein angesiedelten
"Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Mecklenburg-Vorpommern"
(mit gleicher postalischer und Internetadresse) einzufordern ist,
sucht man auf Roland Hartigs Website vergeblich. Erwähnt ist
einzig ein Förderpreis
der Firma Sanofi-Synthelabo (Hersteller u.a. von Dogmatil, Ergenyl,
Solian und Tranxilium) vom 17. Juni 2003 als Belohnung für
"sein engagiertes Internet-Projekt Lichtblick-Newsletter"
über € 2500,-. Zuvor, z.B. im Lichtblick-Newsletter
Nr. 19 vom 13.11.2000, plädierte auf seiner Website Marianne
Kestler (die sich in ihren
Artikeln auf die Aussagen Ingo Heinemann stützt, auf seiner
Website wiederum stützt
sich Ingo Heinemann auf Marianne Kestler), (teure) sogenannte
atypische
Neuroleptika wie Solian oder Zyprexa von gesundheitspolitischen
Sparmaßnahmen auszulassen. Auf derselben Website des Roland
Hartig empfiehlt Psychiater Michael Stark in der "online-Sprechstunde",
veröffentlicht in der Sonderausgabe
Lichtblick-Newsletter vom 1. August 2000, "innovative
Neuroleptika" wie Solian, ohne deren Risiken und unerwünschte
"Neben"-Wirkungen zu nennen. Als verantwortlicher Redakteur
zeichnet Roland Hartig.
Weshalb der Link zu Helmut Kaedings Scientology-Seite nicht nur
von Interesse war, sondern auch jetzt noch sein soll, erläutert
Ingo Heinemann nicht. Die in der Gegenwartsform formulierte Aussage
soll offenbar nahelegen, es bestehe weiterhin der Verdacht der Scientology-Nähe
meiner Person und des BPE.
Loren Mosher, der auch hierzulande gut bekannte und ernsthaft an
Reformen interessierte amerikanische Psychiater, trat 2000 aus Protest
gegen die vollkommene Abhängigkeit des gesamten psychiatrischen
Systems incl. des entsprechenden Publikationswesens von der
in einem privatwirtschaftlich organisierten Wirtschaftssystem selbstverständlich
primär an Profiten orientierten Pharmaindustrie aus
seiner Standesorganisation aus, siehe der Artikel "Die
Psychiatrie ist von der Pharmaindustrie gekauft" in Soziale
Psychiatrie (2000). Eine solche Kritik hört man im deutschsprachigen
Raum nicht von psychiatrisch Tätigen. Dafür finden sich
auf der Website des Roland Hartig kommentarlos, wie selbstverständlich,
mehrere Links direkt zu Pharmafirmen. Der ungebrochen zunehmende
Einfluss der Pharmaindustrie auf den psychosozialen Bereich könnte
im Rahmen der Erörterung von Psychiatriekritik durchaus von
Interesse sein; seine Problematisierung fand ich allerdings weder
auf der Website des Roland Hartig noch der des Ingo Heinemann (Stand:
21.4.2005).
Fazit: Unter Ausnutzung scientologischer Vereinnahmungsversuche
werde ich als missliebiger Psychiatriekritiker in die Nähe
von Scientology gerückt, der auf seine Unabhängigkeit
von Pharmafirmen bestehende BPE ebenfalls. Was den Scientologen
nicht gelang, nämlich unsere Vereinnahmung, versucht nun Ingo
Heinemann im Verbund mit seinem Anti-Scientology-Mitstreiter Roland
Hartig auf seine eigene Weise, indem er uns zumindest in deren Nähe
stellt.
5. Anmaßen
"Peter
Lehmann verschweigt seine Rolle in der Irren-Offensive"
"Peter
Lehmann verschweigt seine Rolle in der Irren-Offensive. Peter Lehmann
ist Inhaber des Antipsychiatrie-Verlages. In dessen Website befindet
sich unter http://www.antipsychiatrie.berlinet.de/verlag/sonstiges/lehmann.htm
[neue Adresse: www.peter-lehmann.de,
P.L.]
sein Lebenslauf. (...) Lehmann erwähnt als erstes die
Mitgliedschaft in der VG Wort, der Verwertungsgesellschaft Wort,
die bei der finanziellen Verwertung von Texten hilft."
Die Formulierung der Vita fußt auf der Meldung für "Kürschners
Deutscher Sachbuch-Kalender", welcher Ingo Heinemann möglicherweise
fremd ist. Möglicherweise meint er aber, dass die der
GEMA im Musikgeschäft vergleichbaren Verwertungsgesellschaft
Wort, die den sogenannten Kopierpfennig an Verlage und AutorInnen
ausschüttet, mit Raffgier in gedanklichen Zusammenhang gebracht
werden kann. Die Behauptung, ich würde etwas verschweigen,
weil ich etwas nicht ausdrücklich erwähne, beinhaltet
unausgesprochen den Vorwurf, ich hätte etwas zu verheimlichen.
Dabei beschreibe ich beispielsweise in dem Buch "Flucht
in die Wirklichkeit", 1998 hg. von Kerstin Kempker, auf den
Seiten 30 bis 37 ausgiebig meine Erfahrungen in der von mir mitgegründeten
Irren-Offensive Berlin.
Noch sollten freie Bürger selbst und nicht Ingo Heinemann
entscheiden, welche Angaben sie für eine Vita für wesentlich
erachten. Die Aktivitäten
der heutigen Irren-Offensive, wahrlich kein Ruhmesblatt, stellte
Marianne Kestler in der Psychosozialen Umschau 2/2003 zwar
tendenziös aber weitgehend korrekt dar, insbesondere hinsichtlich
der lediglich behaupteten Schutzwirkungen der Pankowschen Vorsorgevollmacht,
vor der ich schon seit Jahren warne, siehe die Übersichtsseite
Vorausverfügungen auf der Website des Peter Lehmann Antipsychiatrieverlags.
Tendenziöse Formulierungen von Psychiatriefreunden wie "Rene
Talbot und Peter Lehmann waren oder sind im Verein Irren-Offensive
e.V. organisiert"
legen nahe, in einer kurzen Vita auf eine unkommentierte
Erwähnung der Irren-Offensive zu verzichten. Wer sich für
die Gründungsjahre der Irren-Offensive interessiert, dem bzw.
der sei die Dokumentation Tina Stöckles empfohlen, nach der
das Berliner Weglaufhaus Villa Stöckle benannt ist (nachzulesen
in meiner Laudatio
anlässlich der Verleihung
des Ingeborg-Drewitz-Preises der Humanistischen
Union Berlin als Anerkennung des besonderen Einsatzes des Weglaufhauses
für die Menschenwürde in Berlin). Damit die in der Irren-Offensive
seit 1989 neu aufgekommenen Strukturen die früheren Ideale
(u.a. Selbsthilfe, Solidarität untereinander, Abbau von Machtverhältnissen)
nicht dem Vergessen preisgegeben werden, publizierte der Peter Lehmann
Antipsychiatrieverlag 2005 einen Nachdruck von Tina Stöckles
1983 erschienenem Buch "Die
Irren-Offensive. Erfahrungen einer Selbsthilfe-Organisation von
Psychiatrieopfern" (eBook-Neuausgabe 2022).
"Ärzte-
und Medikamenten-Hasser"
"Ärzte-
und Medikamenten-Hasser. Scientology bekämpft die Psychiatrie
und will diese abschaffen. Scientology behauptet, eine Alternative
zu bieten. Nach Alternativen suchen viele."
Obwohl Ingo Heinemann der Psychiatrie im allgemeinen eine gute Note
ausstellt, verbindet er die Suche nach Alternativen, auf der sich
offenbar viele befinden, nicht nur ausgerechnet mit Scientology, sondern
benutzt zudem fast wörtlich die Formulierung meines Antipsychiatrieverlags,
mit der ich das Buch "Flucht
in die Wirklichkeit Das Berliner Weglaufhaus", herausgegeben
von Kerstin Kempker, in Buchhandelskatalogen ankündige: "ALTERNATIVEN
ZUR PSYCHIATRIE... vielen suchen sie aber wo sind sie?"
"Deshalb
geraten manche an Scientology und deren Sub-Organisationen. In deren
Kielwasser oder auf Parallelkurs hat die Gruppe der Ärzte-
und Medikamenten-Hasser durch das Internet an Resonanz gewonnen.
Als Alternative werden meist die eigenen Produkte angeboten. Peter
Lehmann liefert mit seinem Antipsychiatrieverlag seit
1986 die theoretischen Grundlagen, so 1987 das Patiententestament
des Scientology-Unterstützers Thomas Szasz."
Dass im Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag auch Bücher und
Buchbeiträge von Ärzten und Psychiatern (Dr.
med. Volkmar Aderhold, Birgitta
Alakare, Psychiaterin, Pat
Bracken, Psychiater, Prof.
Dr. med. Marius Romme, Dr.
med. Josef Zehentbauer, Dr.
med. Marc Rufer, Dr.
med. Carola Burkhardt-Neumann, Prof.
Dr. med. Karl Koehler, Prof.
Dr. med. Loren Mosher verlegt und in meinem Antipsychiatrieversandbuchhandel
Bücher von vielen Ärzten und Psychiatern angeboten werden,
dass ich mein aktuelles Buch "Statt
Psychiatrie 2" gemeinsam mit Peter Stastny, Associate Professor
der Psychiatrie am Albert Einstein College of Medicine in New York,
herausgebe, scheint Ingo Heinemann nicht davon abzuhalten, mich
unter die Rubrik Ärztehasser einzuordnen. Dabei kümmert
ihn nicht, dass mir nichts ferner liegt, als Menschen aufgrund ihres
Berufsstandes mit Hass zu begegnen. Für Ingo Heinemann scheint
allerdings nur ein Schwarz-Weiß-Denken möglich.
Was es mit dem "Medikamentenhass" auf sich hat, kann
man in der Einleitung meines Doppelbands "Schöne
neue Psychiatrie" (1996) überprüfen:
"Wer Klarheit über die Risiken will, die mit
der Verabreichung von psychiatrischen Psychopharmaka und von Elektroschocks
verbunden sind, muss sich mit deren Wirkungsweise und Auswirkungen
auseinandersetzen, erst recht, wenn ärztlicherseits das Interesse
an einer umfassenden Aufklärung zu wünschen übrig
lässt. Das Buch kann angesichts der Inhalte zugegebenermaßen
keine leichte Lektüre sein. Umfassende und eindeutige Informationen,
die in dieser Form den sogenannten Laien von den Ärzten und
Psychiatern nach wie vor vorenthalten werden, sollen das psychiatrische
Dilemma ("Schöne neue Psychiatrie") beim Namen nennen und dazu
beitragen, das kritische Potential der Betroffenen und ihnen nahestehender
Personen weiterhin zu schüren. Sie können so sofern
sie überhaupt die Chance haben selbst wählen und
sich eigenständig für oder gegen Psychopharmaka und Elektroschocks
entscheiden."
Nicht alle Psychiater und Psychiatriefreunde können sich
mit der Vorstellung des mündigen Patienten und informed
consent (Zustimmung oder eben Ablehnung nach Aufklärung
über Risiken und Alternativen) anfreunden, manche sehen schnell
rot.
"Nicht
jede Psychiatrie-Kritik dient automatisch auch den Patienten.
Psychiatrie-Kritik
kann Patienten auch schaden. Gesellschaftskritik
unter dem Deckmantel der Psychiatrie-Kritik ist Etikettenschwindel.
Psychiatrie-Kritik ist nötig Psychiatrie-Beschimpfung
schadet den Betroffenen. Psychiatrie-Kritik ist also nicht
nur legitim, sondern nötig. Das bedeutet aber selbstverständlich
nicht, daß sie in jedem Falle berechtigt ist. Insbesondere
muß unterschieden werden zwischen "der Psychiatrie" und etwaigen
Fehlleistungen einzelner Mitarbeiter."
Leider nennt Ingo Heinemann lediglich Gemeinplätze und Leerformeln.
Welche Psychiatriekritik seiner Meinung nach unberechtigt oder unseriös
ist, lässt er offen.
"Die
Psychiatrie hat Aufgaben, die schwer vereinbar sind. (...) Der Staat
hat der Psychiatrie in den meisten Staaten die Aufgabe übertragen,
solche Menschen wegzusperren, die eine Gefahr für andere sind,
die aber nicht bestraft werden können, weil sie nicht schuldfähig
sind. Diese Aufgabe hat der Staat schon immer nur unzureichend finanziert.
(...) Aus diesen unterschiedlichen Zielvorgaben folgen Mißstände,
die öffentliche Diskussion und Kritik erfordern. Immer wieder,
denn alle drei Komponenten wandeln sich ständig: Möglichkeiten
und Methoden der Behandlung der Kranken, Schutz vor schuldunfähigen
Straftätern, staatliche Finanzen. (...) Psychiatrie-Kritik
muss offenlegen, welchem Zweck sie dient."
Fazit: Pharmafirmen
wollen schon lange mehr staatliche Finanzmittel. Deshalb unterstützen
sie in internationalem Maßstab Angehörigen- und andere
Verbände wie z.B. den "Bundesverband der Angehörigen
psychisch Kranker (BApK)", zu dessen Landesverbänden Roland
Hartigs mecklenburgisch-vorpommernscher Verein zählt, logistisch
(und vor allem finanziell) darin, sich verstärkt zu organisieren
und ihren Druck auf Regierungen zu bündeln, um unter populistischer
Verwendung des stigmatisierenden Bildes vom wegzusperrenden gemeingefährlichen
Irren noch mehr Gelder für genetische Forschung und biologische
Psychiatrie zu erhalten. Die Forderung "Psychiatrie-Kritik
muss offenlegen, welchem Zweck sie dient" ist entsprechend
auch an Antipsychiatrie-Kritik zu stellen: Wem dient sie? Und wem
dient Ingo Heinemanns seltsame Form von Scientology-Kritik? Interessant
ist die Frage, weshalb die in der (mit dem Anspruch auf politische
und weltanschauliche Neutralität auftretende) AGPF
Aktion für Geistige und Psychische Freiheit Bundesverband
Sekten- und Psychomarktberatung e.V. organisierten Sektengegner ausgerechnet
einen Mann wie Ingo Heinemann mit der Stellung eines Geschäftsführers
betraut und wie sie sich zu seinem Verhalten stellt. Da Ingo Heinemann
jedoch nicht im Verborgenen wirkt, ist davon auszugehen, dass er nicht
nur mit Wissen der AGPF-Vereine und deren Aktiven wie z.B. Colin Goldner
tätig ist, sondern in deren expliziten Auftrag. Angesprochen
sind diese in der AGPF zusammengeschlossenen
Vereine:
S.I.E. SEKTEN-INFO ESSEN e.V., ARBEITSKREIS SEKTEN
e.V., Artikel 4 Initiative für Glaubensfreiheit e.V.,
BBS Bürger Beobachten Sekten e.V., DELPHIN e.V., EBIS
Baden-Württembergische Eltern- und Betroffeneninitiative
e.V., EL-Elterninitiative zur Wahrung der geistigen Freiheit e.V.,
Flügelschlag e.V., FKP Forum kritische Psychologie e.V.
(Colin Goldner), KIDS Kinder in destruktiven Sekten e.V., Kontakthilfe
bei Sektenproblemen e.V., Niedersächsische Elterninitiative
gegen den Missbrauch der Religion e.V., Odenwälder Wohnhof
e.V., SEKTENBERATUNG BREMEN e.V., SEKTEN-INFO BOCHUM, SINUS Sekten
Information und Selbsthilfe e.V., VITEM Verein für die
Interessen terrorisierter Mitmenschen e.V., GSK Gesellschaft
gegen Sekten- und Kultgefahren, SADK Schweizerische Arbeitsgemeinschaft
gegen Destruktive Kulte
Ob Ingo Heinemann mit seinem Konstruieren von Weltbildern und Illusionen,
mit seinen Unterstellungen, seinen tendenziösen Auslassungen,
seinem Geraune und seinem anmaßenden Internet-Auftreten wirklich
der unterstützenswerten und ernstzunehmenden Sache von Sektenopfern
dient, darf bezweifelt werden.
6. Andere Heinemann-Geschädigte
Die profilierte Scientology-Kritikerin Renate
Hartwig, Autorin u.a. von "Scientology
Ich klage an" (1994) und "Abenteuer Zivilcourage
Scientology contra Demokratie" (1997), prangerte in
ihrem Buch "Die Schattenspieler" (Direct-Verlag 2002)
die Umtriebe der sogenannten Sektenbeauftragten der großen Kirchen
(Pfarrer Gandow usw.) und deren Helfer an, deren Zusammenarbeit
mit dem Verfassungsschutz, die rechtsstaatswidrige Diffamierung
missliebiger Personen als "scientologynah", die primäre
Ausrichtung deren Tätigkeit auf die Rechtfertigung der eigenen,
mit öffentlichen Mitteln gut bezahlten Arbeitsplätze und das
vielsagende Ausbleiben jedweder Konsequenz ihres Wirkens in Richtung
Verbot von Scientology. Diese "Schattenspieler", zu denen
sie auch Ingo Heinemann zählt, fungieren so der Krefelder
Lehrer Kalle
Pehe in der Rezension ihres Buches als "Heuchler
und Pharisäer am Steuertrog", finanziell abgesichert durch
Bundesangestelltentarif und politisch durch den Verfassungsschutz,
weshalb es ihnen
"... ein Leichtes ist, Menschen existenzvernichtenden Verdächtigungen
auszusetzen, ohne gerichtlich verwertbare Tatbestände als Grundlage
repressiver Maßnahmen vorweisen zu können. In diesem Klima blühen
Denunziation und Geschäftemacherei durch angebliche Aufklärer,
die im wesentlichen damit beschäftigt sind, ihre eigene Existenzberechtigung
als Sektenbeauftragte nachzuweisen und so ihre Stelle zu sichern.
... Das Ganze wird von höchsten Stellen aufgewertet und finanziell
unterstützt. ... Wer dämonisiert den jeweils anderen am überzeugendsten
und findet die meisten Dummen, die dabei mitmachen?"
Renate Hartwig, die von einer "Kritikersekte" spricht,
sieht sich logischerweise inzwischen selbst typischen Heinemannschen
Angriffen und Internet-Stalking ausgesetzt. Auf ihr Buch und
die dort gestellte Frage, warum eigentlich keine gerichtsverwertbaren
Informationen über Scientology zustande kommen, geschweige
denn ein rechtsstaatliche Klärung ihres Status, antwortete
Ingo Heinemann in seiner unnachahmlichen Art mit "Renate
Hartwig umgefallen: Renate Hartwig war Deutschlands rüdeste Scientology-Kritikerin.
Renate Hartwig verteidigt heute Scientology."
Erst nach einer Unterlassungsklage seitens Renate Hartwig vor dem
Landgericht Stuttgart, Aktenzeichen 17 0 547/06, erklärte sich
Ingo Heinemann bereit, diese ehrverletzende Aussage von seiner Website
zu entfernen, um dann seine Kampagne doch
in gewohnter Weise weiter zu betreiben.
"Rufmord,
Internet-Stalking, Diffamierung, Denunziation und gezielte Schädigung
sind in unserem Alltag zur Normalität geworden und gefährden das
persönliche soziale Miteinander."
lautet die Antwort des Direct Verlags, dessen Informationsdienst
es sich zur Aufgabe gemacht hat, durch Schaffung von Transparenz
das Ausmaß der mentalen, finanziellen und gesellschaftlichen Schäden
durch Rufmord, Diffamierung, Denunziation und Internet-Stalking
ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Rudolf
Kriele, emeritierter Professor für öffentliches Recht, ehemaliger
Richter am Verfassungsgerichtshof Nordrhein-Westfalen und Träger
des Großen Bundesverdienstkreuzes, stellt mit seinem Vorwurf der
"Erschleichung von Finanzmitteln" und Einflusspositionen"
klar, dass es der Staat und damit die Gemeinschaft der Steuerzahler
sind, die durch die Tätigkeit von Heinemanns AGPF
Aktion für Geistige und Psychische Freiheit geschädigt
werden. Heinemann habe mit seiner AGPF eine clevere Geschäftsidee
gehabt,
"er
verbreitete weltanschaulich-materialistische Propaganda im DDR-Stil
und ließ sich dafür vom Staat subventionieren. Das Bundesverwaltungsgericht
verbot diese Umgehung des Neutralitätsgebots (BVwG NJW 1992, 2696).
... Seine Kollaborateure in Ministerialstellen umgingen auch dieses
Umgehungsverbot: Sie verschafften privaten Vereinen Subventionen
unter dem Vorwand, sie dienten der Hilfe für Sektenopfer. Diese
bildeten jedoch den Dachverband 'AGPF' mit Herrn Heinemann als
"Geschäftsführer" und finanzierten dessen Weltanschauungspropaganda
aus Steuermitteln."
Weshalb Rudolf
Kriele Heinemanns AGPF
Aktion für Geistige und Psychische Freiheit vorwirft,
die Verteidigung der Menschenrechte nicht nur zu missachten, sondern
auch zu bekämpfen, wird deutlich, wenn man die Stellungnahme
der AGPF zum Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung europäischer Antidiskriminierungsrichtlinien
seitens der Fraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN liest.
Am 19. Februar 2002 nämlich schrieb
die AGPF an das Bundesjustizministerium:
"Die
AGPF empfiehlt dringend, die Merkmale 'Religion und Weltanschauung'
aus diesem Gesetzentwurf herauszunehmen ....", weil "'Religion
und Weltanschauung' ein beträchtliches Gefahrenpotenzial beinhalten"
und weil "Anwendungsbereich des Gesetzes, Zahl und Dauer der
zu erwartenden Prozesse und damit die Kosten in keiner Weise absehbar
sind."
Mögen Kritiker der früheren rot-grünen Bundesregierung
glauben, die Blockade des Antidiskriminierungsgesetzes, wonach niemand
aus Gründen des Geschlechts, der Rasse, der ethnischen Herkunft,
der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters
oder der sexuellen Identität diskriminiert werden dürfe, liege
am fehlenden Engagement des Bundesbehindertenbeauftragten Karl Hermann
Haack. Bei der Lektüre der Schreiben von Heinemann und seiner
AGPF zeigt sich, wo die wahren Bremser zu finden sind. Leidtragenden
der AGPF-Politik sind diejenigen Menschen, denen nach wie vor ein
Gesetz fehlt, mit dem sie sich wehren können, wenn sie aus
Gründen des Geschlechts, der Rasse, der ethnischen Herkunft, der
Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters
oder der sexuellen Identität diskriminiert werden.
Mit der Kritik der Diskriminierung aus Gründen der Religion
oder Weltanschauung scheint Heinemann schon lange Probleme zu haben.
So hält Rudolf Kriele Heinemann vor:
"Heinemann
verbreitete schwere Vorwürfe gegen 'alternative Linke', weil sie
für Menschenrechte einträten. 'Schließlich waren es in den siebziger
Jahren alternative Linke, die Solschenizyn & Co. hofierten.' In
den achtziger Jahren seien sie sogar so weit gegangen, den Dalai
Lama für den Friedens-Nobelpreis (1989) vorzuschlagen. Die chinesische
Okkupation Tibets sei aber ebenso zu begrüßen wie die Religionsunterdrückung
in China (Dazu Zeitschrift für Rechtspolitik 2002 S. 90 f.)."
Fazit
Alleine die Tatsache, dass Thomas Szasz gewisse Positionen mit
mir und meinem Antipsychiatrieverlag teilt, lässt es noch lange
nicht zu, mich in die Nähe der Scientology-Sekte zu stellen.
Dies würde bedeuten, dass niemand mehr behaupten dürfe,
Eins und Eins sei Zwei, wenn auch ein Scientologe, Thomas Szasz
oder eine sonstige missliebige Person das Ergebnis Zwei für
richtig befindet, ohne Gefahr zu laufen, deshalb mit diesen Personen
in Verbindung gebracht zu werden.
Diejenigen, die sich für ein Selbstbestimmungsrecht von Psychiatriebetroffenen
und gegen deren weitere rechtliche Ungleichbehandlung und Ausgrenzung
aus psychiatriepolitischen Entscheidungsstrukturen aussprechen,
stellen für Psychiatriefreunde ein beliebtes Ziel der Diffamierung
als "Scientologen" oder "Scientology-nah" oder
"Scientology-unterwandert" dar. Mit Vorwürfen, aus
Schutzzwecken in aller Regel als Verdacht geäußert, sollen
Gruppen oder Personen mit psychiatriekritischen und anderen
obrigkeitswidrigen Positionen diskreditiert werden. Den jeweiligen
politischen Gegner auf billigste Weise zu stigmatisieren ist viel
einfacher, als sich mit ihm inhaltlich auseinanderzusetzen. Nicht
nur Letzteres würde allerdings Substanz und Redlichkeit voraussetzen.
Es ist ein Skandal, dass Gruppen wie die "Aktion
für Geistige und Psychische Freiheit e.V." von der
öffentlichen Hand Millionenbeträge in den Rachen geworfen
werden, während der psychiatrische Selbsthilfebereich nahezu
leer ausgeht. Vom vielsagenden Ausbleiben jedweder Konsequenz des
Wirkens der "Aktion für Geistige
und Psychische Freiheit e.V." und ihres Geschäftsführers
Ingo Heinemann in Richtung Verbot von Scientology ganz zu schweigen.
Sollten Sie Kenntnis erlangen von einer Verleumdung meiner Person
(oder meines Antipsychiatrieverlags oder eines Verbands, in dem
ich Mitglied bin) als Scientology-nah, wäre ich Ihnen für
eine Nachricht dankbar.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Peter
Lehmann
Berlin
mail[at]peter-lehmann.de
Anhang: "Esowatch"-Unterstellungen
EsoWatch.com, das "Wiki der irrationalen Überzeugungssysteme",
hat den Antipsychiatrieverlag ebenfalls im Visier. Der Hauptvorwurf
dieser bezeichnenderweise anonym betriebenen Website an mich lautet,
gegen die medikamentöse Behandlung psychisch Kranker gerichtete
Bücher verfasst zu haben (siehe Screenshot unten). Viele missliebige
Ärzte, Wissenschaftler, Grünen-Abgeordnete und Forderer
einer ökologischen Politik, Friedensforscher, Glyphosat-Forscher,
Mobilfunkkritiker, Naturheilkundler, Hirnforscher etc. sind von Diffamierungskampagnen
durch Esowatch (jetzt PSIRAM) betroffen, siehe http://drmutter.org/?page_id=103
Die Einleitung
beispielsweise meines Buches "Schöne
neue Psychiatrie" beginnt mit den Worten:
"Wer Klarheit über die Risiken will, die mit der
Verabreichung von psychiatrischen Psychopharmaka und von Elektroschocks
verbunden sind, muß sich mit deren Wirkungsweise und Auswirkungen
auseinandersetzen, erst recht, wenn ärztlicherseits das Interesse
an einer umfassenden Aufklärung zu wünschen übrig läßt. Das Buch
kann angesichts der Inhalte zugegebenermaßen keine leichte Lektüre
sein. Umfassende und eindeutige Informationen, die in dieser Form
den sogenannten Laien von den Ärzten und Psychiatern nach wie vor
vorenthalten werden, sollen das psychiatrische Dilemma ("Schöne
neue Psychiatrie") beim Namen nennen und dazu beitragen, das kritische
Potential der Betroffenen und ihnen nahestehender Personen weiterhin
zu schüren. Sie können so sofern sie überhaupt die Chance
haben selbst wählen und sich eigenständig für oder gegen
Psychopharmaka und Elektroschocks entscheiden. Ist bereits ein Schaden
eingetreten, soll der Nachweis erleichtert werden, daß der Schaden
auf die Behandlung zurückzuführen ist."
Die Vorstellung, dass Menschen mit psychiatrischen Diagnosen eine
eigene, informierte Meinung bilden und Entscheidung treffen können,
ist für manch einen sicher irrational und verdächtig.
Durch Ausnutzung von Gesetzeslücken und mit Herumgeraune werden
alle möglichen obskuren Leute und Gruppen wohl weiterhin nach Lust
und Laune über Menschen herziehen, die nicht in ihr Weltbild
passen und zudem in ihrer Oberflächlichkeit objektive Falschaussagen
verbreiten (siehe Screenshot unten: Verwechslung von Verlag und
Buchhandel, Bezeichnung einer Kritik an ihren Diffamierungen
durch Dritte als "Antwort von Peter Lehmann auf diesen Artikel").
Copyright by Peter Lehmann 2005-2024. Alle Rechte vorbehalten
zuletzt aktualisiert am 12. Januar 2024
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